Haus­halts­re­de der Forch­hei­mer SPD-Frak­ti­on zum Haus­halt 2024

Rede anläss­lich der Ver­ab­schie­dung des Haus­halts 2024 der Stadt Forchheim

(Es gilt das gespro­che­ne Wort)

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,
lie­be Kolleg*innen des Stadtrates,

bei der Auf­stel­lung des Haus­halts 2024 wur­de von uns Stadträt*innen stär­ker als in den Jah­ren zuvor ver­langt, Prio­ri­tä­ten zu set­zen. Dies haben wir getan und kön­nen nun ein gutes Zah­len­werk vor­le­gen. Der Ergeb­nis­haus­halt ist posi­tiv und mit unse­ren Reser­ven von 88 Mio. Euro kön­nen wir 2024 wich­ti­ge Inve­sti­tio­nen rea­li­sie­ren. Der Hoch­was­ser­schutz Ker­s­bach, die Fer­tig­stel­lung des Para­de­plat­zes, die Sanie­rung des Rat­hau­ses, das Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus Bucken­ho­fen, der Bau und Sanie­rung von Schu­len und Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen. Das alles sind gro­ße Broken.

Oft haben wir die rich­ti­gen Prio­ri­tä­ten im Haus­halt gesetzt. Ganz im Sin­ne der SPD-Frak­ti­on ist, dass wir für den Kli­ma­schutz die Erstel­lung des Wär­me­be­darfs­plans ange­hen und eine wei­te­re Per­son im Kli­ma­schutz­ma­nage­ment ein­stel­len, auch dass wir das JTF noch inten­si­ver bezu­schus­sen und die Sport­för­de­rung ver­bes­sert haben, ist sehr gut.

Es gibt jedoch auch Punk­te deren Bedeu­tung nur wir von der SPD-Frak­ti­on sehen und lei­der ver­ge­bens ein­ge­for­dert haben.

Mor­gen, am 1. März ist bun­des­wei­ter Kli­ma­streik! Fri­days for Future ruft alle auf, für gute Arbeit und kli­ma­freund­li­che Mobi­li­tät auf die Stra­ße zu gehen – auch in unse­rer Stadt! Wie wir merk­ten, ist dies auch in Forch­heim not­wen­dig, denn letz­tes Jahr haben wir ein Ver­kehrs­kon­zept beschlos­sen, wel­ches einen ver­dich­te­ten Bus­takt ab 2025 vor­sieht. Das Kon­zept sieht aber auch vor, dass Abend­stun­den und Wochen­en­den durch einen attrak­ti­ven On-Demand-Ver­kehr abge­deckt wer­den. Unser Wunsch, die­sen On-Demand-Ver­kehr in die­sem Jahr zu pla­nen und gleich­zei­tig mit dem neu­en Bus­takt anzu­bie­ten wur­de von allen ande­ren Frak­tio­nen abge­lehnt. Mei­ne lie­ben Kolleg*innen, ich fra­ge sie, wie soll so der Umstieg von Auto auf Bus und Bahn gelin­gen? Wür­den Sie auf eine Mobi­li­täts­art umstei­gen, die abends und am Wochen­en­de nicht fährt?

Gene­rell müs­sen kon­kre­te Maß­nah­men zur Redu­zie­rung des Treib­haus­gas­aus­sto­ßes ver­stärkt wer­den. Es ist scha­de, dass z.B. die Inve­sti­ti­on für eine PV-Anla­ge auf dem neu­en Bau­hof wie­der gestri­chen wur­de. Wir erwar­ten jedoch, dass die Ver­wal­tung die Anla­ge mit einem Part­ner in die­sem Jahr auf das Dach bekommt. War­me Wor­te und Mach­bar­keits­stu­di­en rei­chen näm­lich nicht mehr aus. Kon­kre­te Maß­nah­men zur Ener­gie­ein­spa­rung und die Erzeu­gung rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien müs­sen ein­ge­lei­tet wer­den. Der Kli­ma­schutz kostet uns in den näch­sten Jah­ren viel Geld. Nicht zu inve­stie­ren, wür­de uns jedoch noch mehr Geld kosten.

In vie­len run­den Tischen kamen Vertreter*innen aller Frak­tio­nen mit den Vorständ*innen unse­rer Sport­ver­ei­ne zusam­men. Dar­aus ist die Ver­bes­se­rung der Sport­för­de­rung her­vor­ge­gan­gen. Einen zen­tra­len Wunsch der Ver­ei­ne jedoch, einen Küm­me­rer in der Stadt für Ihre Anlie­gen zu haben, wur­de jedoch im HPKA abge­lehnt. Nur die SPD-Frak­ti­on hat sich geschlos­sen für die neue Stel­le einer/​s Sportkoordiantor*in ein­ge­setzt. Auch heu­te gab es kei­ne Meh­heit. In unse­ren Augen ein Schlag ins Gesicht der Sport­ver­ei­ne, die beson­ders mit ihrer Jugend­ar­beit eine essen­zi­el­le Lei­stung für unse­re Gesell­schaft erbrin­gen. Für den Kel­ler­wald ist das Geld doch auch da.

Der Finanz­plan weist jedoch bei eini­gen Vor­ha­ben feh­len­de Mit­tel in den näch­sten Jah­ren auf, d.h. uns fehlt in der Zukunft Geld nach der Pla­nung für die Umset­zung der Ideen. Wir wis­sen z.B. noch nicht, wie wir den KITA-Bau in Burk und in Reuth oder den Bau der AST-Turn­hal­le finanzieren.

Auch für die wich­ti­ge ener­ge­ti­sche Sanie­rung unse­rer Lie­gen­schaf­ten fehlt noch Geld.

Es scheint, dass wir man­che Wün­sche, die in den letz­ten Jah­ren gewach­sen sind, um meh­re­re Jah­re in die Zukunft schie­ben müs­sen. Dazu zäh­le ich auch die Sanie­rung des Kol­ping­hau­ses. Die aktu­el­le Kosten­schät­zung liegt bei knapp 30 Mio. Euro und wird wahr­schein­lich nur mit wenig För­der­gel­dern unter­stützt. Solan­ge die Pflicht­auf­ga­ben der Stadt nicht durch­fi­nan­ziert sind, hal­ten wir dies nicht für rea­li­sier­bar. Es wür­de jedoch bedeu­ten, dass die Stadt auf län­ge­rer Sicht kei­ne Ver­an­stal­tungs­hal­le haben wird. Mit die­ser Erkennt­nis erscheint es in unse­ren Augen sinn­voll, noch ein­mal die Ent­schei­dung zum Umbau der Soc­cer­hal­le in eine tem­po­rä­re Ver­an­stal­tungs­hal­le zu über­den­ken. Der Umbau der Soc­cer­hal­le ist die ein­zi­ge mög­li­che Chan­ce, den brei­ten Wunsch nach einer Ver­an­stal­tungs­hal­le in Forch­heim zeit­nah zu umzu­set­zen. Dadurch, dass Kol­ping­haus bzw. der Bau einer Stadt­hal­le erst Jah­re spä­ter mög­lich sein wer­den, sind die Umbau­ko­sten gerecht­fer­tigt. Durch den Umzug des Jahns in den Nor­den ste­hen der Stadt nun auch genü­gend Flä­che für die Errich­tung eines Feu­er­wehr­haus­neu­baus für die Stadt­feu­er­wehr auf dem ehe­ma­li­gen Trai­nings­ge­län­de zur Ver­fü­gung. Die tem­po­rä­re Hal­le wäre also kein Hin­de­rungs­grund für die Wei­ter­ent­wick­lung der Feuerwehr.

Wir wür­den uns freu­en, wenn wir den Umbau der Soc­cer­hal­le noch­mal dis­ku­tie­ren könnten.

Die Auf­stel­lung des Haus­hal­tes war in die­sem Jahr nicht nur durch die vie­len Vor­ha­ben eine Her­aus­for­de­rung, auch Son­der­po­sten, wie die Zah­lun­gen für die Pia­sten­brücke von 3 Mio. Euro oder Rück­stel­lun­gen für einen Zuschuss zum Kli­ni­kum von 2.1 Mio Euro müs­sen erwirt­schaf­tet wer­den. Die SPD-Frak­ti­on ist jedoch zuver­sicht­lich, dass wir für die wich­tig­sten Zukunfts­the­men, beson­ders für Schu­len und Kin­der­häu­ser, in den näch­sten Jah­ren noch wei­te­re finan­zi­el­le Mit­tel bereit­stel­len kön­nen und stim­men daher dem Haus­halt 2024 und dem Finanz­plan für die näch­sten vier Jah­re zu.

Zum Schluss möch­ten wir uns bei der Käm­me­rin Son­ja Kohl­mann-Huberth und ihrem Team für die trans­pa­ren­te und für uns ehren­amt­li­chen Stadträt*innen ver­ständ­li­che Vor­be­rei­tung des Haus­halts bedanken.

Vie­len Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Rei­ner Büttner

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