Grü­ne Jah­res­haupt­ver­samm­lung in Hirschaid mas­siv gestört

Am Mitt­woch, den 21.02.2024, fand in der Alten Schu­le in Hirschaid die Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Grü­nen Bam­berg-Land statt – ehren­amt­lich orga­ni­siert und ohne Bun­des- oder Lan­des­po­li­ti­ke­rIn­nen. Die Ver­samm­lung wur­de mas­siv von einer unan­ge­mel­de­ten Demon­stra­ti­on in Hirschaid gestört und die Haupt­durch­gangs­stra­ße über Stun­den kom­plett blockiert. Die Teil­neh­men­den wur­den ange­schrien, belei­digt und eingeschüchtert.

Die Grü­nen haben bei ihrer Jah­res­haupt­ver­samm­lung orga­ni­sa­to­ri­sche Din­ge abge­han­delt. So wur­den unter ande­rem die Finan­zen für 2023 abge­schlos­sen, das Jah­res­bud­get für 2024 beschlos­sen und Mit­glie­der in den Kreis­vor­stand nachgewählt.

„Ich freue mich als Spre­che­rin des Kreis­ver­ban­des, dass wir bei unse­ren Nach­wah­len in den Vor­stand drei neue Beisitzer:innen für das ehren­amt­li­che poli­ti­sche Enga­ge­ment gewin­nen konn­ten – gera­de und trotz der vor unse­rer Jah­res­haupt­ver­samm­lung auf­ge­bau­ten Droh­ku­lis­se. Das bestärkt mich wei­ter in mei­ner Auf­fas­sung: wir sind gesprächs­be­reit, aber wir zie­hen eine kla­re rote Linie, wenn es um Bedro­hung und Ein­schüch­te­rung geht und vor allem las­sen wir uns nicht aus dem öffent­li­chen Raum ver­trei­ben.“, so Vor­stands­spre­che­rin Sarah Eisenberger.

Im Vor­feld zur Grü­nen Ver­samm­lung gab es Ankün­di­gun­gen und War­nun­gen, dass die­se mas­siv gestört wer­den soll. Trotz eines Gesprächs­an­ge­bot – von 19:00 bis 19:30 Uhr mit Land­wir­ten zu spre­chen – von den Kreis­vor­sit­zen­den Eisen­ber­ger und Rosen­hei­mer, waren nur ver­ein­zel­te Gegen­de­mon­stran­ten bereit mit den Grü­nen zu spre­chen. Ab 19:30 Uhr star­tet dann die Jah­res­haupt­ver­samm­lung in den Räum­lich­kei­ten der Alten Schu­le in Hirschaid.

„Wir müs­sen hier klar dif­fe­ren­zie­ren zwi­schen den Land­wir­ten, die in den kon­struk­ti­ven Dia­log mit uns tre­ten und dem pöbeln­den Mob der am Mitt­woch in Hirschaid war. Wir sind immer bereit für demo­kra­ti­schen Dis­kurs, aber das, was am Mitt­woch pas­sier­te, ist ein Gren­ze: ehren­amt­li­che demo­kra­ti­sche Betei­li­gung darf nicht blockiert und ein­ge­schüch­tert wer­den,“ erklärt Kreis­spre­cher Rosenheimer.

Wäh­rend die Grü­nen drin­nen saßen und ihre demo­kra­ti­sche Betei­li­gung als Par­tei­mit­glie­der aus­führ­ten, stand ein Mob von ca. 300 Leu­ten vor der Alten Schu­le und stör­te die Ver­samm­lung mas­siv. Die Ver­an­stal­tung der Grü­nen ging etwa zwei Stun­den. Immer wie­der wur­de aggres­siv gegen die Schei­ben gehau­en, mit Strahl­lich­tern rein­ge­leuch­tet und rein­ge­filmt. Den größ­ten Schock gab es, als es einen lau­ten Explo­si­ons­knall gab. Nach­dem die Grü­nen ihre Ver­samm­lung aus Sicher­heits­grün­den been­de­ten, muss­ten sie unter Poli­zei­schutz grup­pen­wei­se durch den sicht­lich auf­ge­heiz­ten Mob geführt wer­den. Dabei kam es zu hef­tig­sten Belei­di­gun­gen, Ein­schüch­te­run­gen und Dro­hun­gen gegen­über Grü­nen Mitgliedern.

„Wir erle­ben jetzt lei­der im Wochen­takt, wie die ursprüng­li­che Idee der Land­wir­te, legi­ti­men Pro­test zu äußern und auf die Stra­ße zu tra­gen, aus dem Ruder läuft. Bau­ern­ver­band und LSV sind hier klar in der Ver­ant­wor­tung, die Kräf­te, die sie ent­fes­selt haben, ein­zu­fan­gen und zur Rai­son zu rufen,“ mahnt Tho­mas Ochs, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grü­nen im Kreis­tag Bamberg.

Unab­hän­gig von der Bedro­hungs­la­ge für die Grü­nen, war es eine unan­ge­mel­de­te Ver­samm­lung, wel­cher jeg­li­cher spon­ta­ne Grund fehl­te. Mit ca. 60 Fahr­zeu­gen blockier­ten die Demon­stran­tIn­nen die Haupt­durch­gangs­stra­ße in Hirschaid und stör­ten die Anwoh­nen­den durch enor­me Laut­stär­ke und unan­ge­mes­se­nes Ver­hal­ten – Anwoh­ne­rIn­nen berich­te­ten von pin­keln­den Demo­teil­neh­mern an der Kir­che und an der ehe­ma­li­gen Juden­schu­le. Die Poli­zei war nicht mit aus­rei­chen­den Kräf­ten vor Ort, um die Ver­samm­lung aber ins­be­son­de­re auch die Mit­glie­der der Grü­nen ange­mes­sen zu schüt­zen und die unan­ge­mel­de­te Ver­samm­lung ent­spre­chend zu behan­deln. Dass es nicht zu einer wei­te­ren schwer­wie­gen­den Eska­la­ti­on kam, ist den Poli­zei­be­am­ten vor Ort zu verdanken.

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