Sze­ni­sche Lesung in Bay­reuth zum 125. Geburts­tag von Erich Kästner

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Chau­velin oder Lang lebe der König!

Die spät­ba­rocke Gesell­schaft um König Lud­wig XV. pflegt die geho­be­ne Kon­ver­sa­ti­on eben­so wie den der­ben Humor, treibt böse Scher­ze nicht weni­ger gern als poli­ti­schen Dis­put. Am Hofe von Ver­sailles geben sich Mätres­sen, könig­li­che Bera­ter und Adli­ge in allen Schat­tie­run­gen die gol­de­ne Klin­ke in die Hand. Doch ein moder­ner „Tar­tuf­fe“ bringt Unru­he ins höfi­sche Arran­ge­ment: Denn Chau­velin, dem Sei­ne Maje­stät bedin­gungs­los ver­traut, sorgt mit einer Unge­heu­er­lich­keit für Wir­bel. Der König, so habe es ein Kräu­ter­weib auf dem Pari­ser Jahr­markt geweis­sagt, wer­de nur zwei Tage nach ihm, Chau­velin, sein Leben aus­hau­chen. Dass die Wahr­sa­ge­rin kei­nes­wegs eine Hoch­stap­le­rin ist, lässt sich leicht bewei­sen, erkennt sie den König doch trotz aus­ge­klü­gel­ter Mas­ke­ra­de. Was tun? Der König hat die ret­ten­de Idee: Die Wahr­sa­ge­rin wird in die Bastil­le gesperrt und Chau­velin, der Über­brin­ger der Bot­schaft, wird fort­an auf Schritt und Tritt bewacht. Denn noch nie war das Schick­sal der fran­zö­si­schen Mon­ar­chie so sehr ver­knüpft mit dem Wohl­erge­hen eines ein­zi­gen Man­nes: Chauvelin …

Schon in den 40er Jah­ren arbei­te­te Erich Käst­ner (1899–1974) am Ent­wurf einer groß ange­leg­ten histo­ri­schen Komö­die, in der er die Spit­zen und Spitz­fin­dig­kei­ten, das Lie­bes­ge­tän­del und die Dop­pel­mo­ral der höfi­schen Gesell­schaft so vir­tu­os wie wit­zig auf den Punkt bringt. Voll­endet und ver­öf­fent­licht wur­de indes nur der erste Akt, doch auch als Frag­ment hat es die Komö­die in sich: „Chau­velin“ ist ein ein­drucks­vol­les Bei­spiel für Käst­ners Gespür für Situa­tio­nen und Figu­ren und erweist sich, obwohl unvoll­endet, doch als inhalt­lich stim­mig genug, um sei­ne Wir­kung in einer sze­ni­schen Lesung nicht zu verfehlen.

  • Idee: Michae­la Beuschel und Bir­git Franz
  • mit: Frank Ammon, Björn Blank, Rebec­ca Brink­mann, Hei­ke Hart­mann, Oli­ver Hepp, Hans-Jür­gen Honik­el, Mathi­as Leitl­off, Klaus Mei­le, Franz Rup­p­recht, Emi­ly Stolte
  • Ter­min: Frei­tag, 23. Febru­ar 2024 um 20.00 Uhr | Hauptbühne
  • EIN­TRITT GEGEN SPEN­DE, mit der Bit­te um Platzreservierung!

Die Spen­den sind bestimmt für die Stadt­mis­si­on Bay­reuth und das Frau­en­haus Bayreuth/​Second Stage des Cari­tas­ver­ban­des Bay­reuth e.V.

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