Poli­ti­scher Ascher­mitt­woch der SPD Her­zo­gen­au­rach im Gast­haus Heller

Jens Schäfer, Martina Stamm-Fibich, German Hacker, Claudia Belzer.
Jens Schäfer, Martina Stamm-Fibich, German Hacker, Claudia Belzer

Am Mitt­woch, den 14.02.2024, waren die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein­ge­la­den, beim tra­di­tio­nel­len Poli­ti­schen Ascher­mitt­woch der SPD Her­zo­gen­au­rach in gemüt­li­cher Wirts­haus­at­mo­sphä­re der ört­li­chen Kult­lo­ka­li­tät Gast­stät­te Hel­ler, den Reden der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mar­ti­na Stamm-Fibich und des SPD Bür­ger­mei­sters Dr. Ger­man Hacker zu lau­schen. Für eine ori­gi­nel­le Ein­la­ge sorg­ten die bei­den Orts­ver­eins­vor­sit­zen­den Clau­dia Bel­zer und Jens Schä­fer. Sie ver­säum­ten es zudem nicht, der Fami­lie Hel­ler ein klei­nes Dan­ke­schön anläss­lich ihres 150-Jäh­ri­gen Jubi­lä­ums zu überreichen.

Der Ein­la­dung der SPD Her­zo­gen­au­rach kamen vie­le Par­tei­mit­glie­der aus dem gan­zen Land­kreis, aber auch inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger nach, sodass die Gast­stät­te Hel­ler wie­der bis auf den letz­ten Platz belegt war und eini­ge Inter­es­sier­te sogar kei­nen Platz mehr.

Haupt­red­ne­rin des Abends war die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te der SPD, Mar­ti­na Stamm-Fibich. Sie hielt bewusst kei­ne typi­sche Ascher­mitt­wochs­re­de, in der es haupt­säch­lich dar­um geht, dem poli­ti­schen Geg­ner kräf­tig Eines mit­zu­ge­ben. Im Gegen­teil, ihr war es ein gro­ßes Anlie­gen, dass Demo­kra­ten jetzt zusam­men­ste­hen müs­sen, was nicht heißt, immer einer Mei­nung zu sein. Es muss aber wie­der dar­um gehen, gemein­sam gute Lösun­gen zu fin­den, kon­struk­tiv Poli­tik zu machen und nicht nur aus Prin­zip gegen alles zu sein, nur weil es aus der Oppo­si­ti­on kommt. „In guten Zei­ten lässt es sich ein­fach regie­ren, in die­sen Zei­ten, mit Krie­gen, deren glo­ba­len Aus­wir­kun­gen und weni­ger ver­füg­ba­rem Geld ist es um ein Viel­fa­ches schwie­ri­ger. Das muss man sich immer bewusst machen. Und unter die­sen Rand­be­din­gun­gen darf man sehr wohl auf die Erfol­ge der Regie­rungs­ko­ali­ti­on in Ber­lin ver­wei­sen, die auch die Hand­schrift der SPD tra­gen“, so Mar­ti­na Stamm-Fibich.

Im Anschluss ging Ger­man Hacker in sei­ner Anspra­che vor allem auf die aktu­el­len The­men der Stadt Her­zo­gen­au­rach ein. Bei vie­len Punk­ten sei­ner Rede schloss er dabei an das von Mar­ti­na Stamm-Fibich gesag­te an und ver­deut­lich­te, was dies kon­kret vor Ort bedeu­te. Ohne Zwei­fel müs­se auch die Stadt erheb­lich ein­spa­ren und tue dies auch. „Den­noch sind wir schul­den­frei und kön­nen kräf­tig inve­stie­ren, in Kitas, Ganz­tags­be­treu­ung und erneu­er­ba­re Ener­gie­quel­len.“ Einen beson­de­ren Schwer­punkt leg­te er dar­auf, wie sich die poli­ti­sche Debat­ten­kul­tur durch Social Media ver­än­dert habe. „Was man als Poli­ti­ker aus­hal­ten müs­se und wie Mei­nung auch bewusst mani­pu­liert wer­den, sieht man nicht nur in der „gro­ßen“ Poli­tik, son­dern auch sehr kon­kret in der Kom­mu­nal­po­li­tik“, führ­te er aus und unter­mau­er­te dies auch mit Bei­spie­len. Die neu­en Medi­en haben nicht nur das poli­ti­sche Geschäft ver­än­dert, son­dern lei­der auch Stim­mung in der Gesell­schaft. Hier müss­ten alle gemein­sam dage­gen­hal­ten, mit sach­li­cher und dif­fe­ren­zier­ter Betrach­tung und mit Wert­schät­zung gefun­de­ner Kom­pro­mis­se. Nie vor­her haben sich Fake News, Hass und Het­ze so unge­fil­tert so weit ver­brei­tet. Eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für Poli­tik und Gesell­schaft – auf allen Ebenen.

Die Dop­pel­spit­ze der Her­zo­gen­au­ra­cher SPD, Clau­dia Bel­zer und Jens Schä­fer, hat­ten sich dies­mal Krea­ti­ves ein­fal­len las­sen, um die Anwe­sen­den poli­tisch zu unter­hal­ten. Clau­dia Bel­zer lei­te­te damit ein, dass man bei der aktu­el­len Debat­ten- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur inzwi­schen das Gefühl habe, es sei das gan­ze Jahr über rhe­to­ri­scher Poli­ti­scher Ascher­mitt­woch. Und so haben die bei­den kei­ne eige­ne Rede geschrie­ben, son­dern im Dia­log, die für sie schlimm­sten Zita­te des ver­gan­ge­nen Polit­jah­res aus der Mot­ten­ki­ste geholt und sich dar­an abge­ar­bei­tet. Um das Publi­kum zu akti­vie­ren, durf­te die­ses dann auch sogleich immer den Urhe­ber des Zita­tes erra­ten. Ob das Ple­num rich­tig lag, sah es dann anhand von bun­ten Köp­fen berühm­ter Poli­ti­ker, wel­che anschlie­ßend zur Auf­lö­sung nach oben gehal­ten wur­den. Die unter­halt­sa­me, aber auch zum Nach­den­ken anre­gen­de Ein­la­ge der Bei­den, ende­te mit einem Reim, der begann mit „Und die Moral von der Geschicht‘“ und dann stimm­ten sie gemein­sam in den Sprech­chor ein „Popu­lis­mus macht man nicht!“.

Für einen emo­tio­na­len Abschluss sorg­ten die bei­den noch, indem sie der Fami­lie Hel­ler zum 150-jäh­ri­gen Bestehen ihrer Braue­rei samt Gast­stät­te gra­tu­lier­ten und ein Bild über­reich­ten, auf dem stand: „Dan­ke, dass wir seit 150 Jah­ren ein klei­ner Teil eurer Geschich­te sein dürf­ten!“. Denn auch wenn der Gast­raum inzwi­schen schon fast zu klein gewor­den ist und man auch letz­tes Jahr schon zu spät gekom­me­ne Gäste aus Platz­grün­den wie­der weg­schicken muss­te, die Par­tei möch­te an ihrem gelieb­ten Gast­haus am Poli­ti­schen Ascher­mitt­woch auch wei­ter­hin festhalten.

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