1. Vor­stands­sit­zung 2024 des CSU-OV Hallerndorf

Wasser ... und Abwasser
Wasser ... und Abwasser

CSU hält Finan­zie­rung der Was­ser­ver­sor­gung und Abwas­ser­be­sei­ti­gung in der Gemein­de Hal­lern­dorf für nicht aus­ge­wo­gen und nicht nachhaltig

In Kür­ze wer­den alle Haus­ei­gen­tü­mer in der Gemein­de Hal­lern­dorf gleich dop­pelt zur Kas­se gebe­ten, um die Inve­sti­tio­nen in den Aus­bau und Erhalt der Was­ser­ver­sor­gung sowie die Auf­wen­dun­gen im Bereich der Kanal­sa­nie­run­gen zu decken. Die­se Zah­lun­gen wer­den über einen Zeit­raum von drei Jah­ren fäl­lig sein, wobei jeweils im ersten Halb­jahr eine Rate für Frisch­was­ser und im zwei­ten Halb­jahr eine Rate für Abwas­ser zu ent­rich­ten ist.

Kanalsanierung in Hallerndorf

Kanal­sa­nie­rung in Hallerndorf

Nach Hoch­rech­nun­gen belau­fen sich die Gesamt­ko­sten für Frisch­was­ser auf etwa 1.000,- Euro pro durch­schnitt­li­ches Anwe­sen und für Abwas­ser auf etwa 850,- Euro. Für die Berech­nun­gen die­nen aus­schließ­lich die Grund­stücks- und Geschoss­flä­chen, wobei der tat­säch­li­che Ver­brauch kei­ne Rol­le spielt.

Die­se Rege­lung stößt jedoch auf mas­si­ve Kri­tik sei­tens der Vor­stand­schaft des CSU-Orts­ver­ban­des Hal­lern­dorf. Wie von den bei­den CSU-Gemein­de­rats­mit­glie­dern Ange­li­ka Pfi­ster und Mathi­as Erl­wein in den Sit­zun­gen mehr­fach gefor­dert, hält auch die CSU-Vor­stand­schaft eine Gewich­tung des Ver­brauchs bei der Umla­ge der Mil­lio­nen-Inve­sti­tio­nen für wesent­lich gerech­ter. „Es soll das ein­fa­che Prin­zip gel­ten: Ver­brau­cher, die mehr nut­zen, müs­sen auch mehr zah­len!“, war sich die Vor­stand­schaft bei der Jah­res­an­fangs­sit­zung einig.

In der Vor­stand­schafts­sit­zung wur­de betont, dass die CSU durch­aus Ver­ständ­nis dafür hat, dass nicht alles über den Ver­brauch gere­gelt wer­den kann. „Aber die Zahl­last aus­schließ­lich auf die Grund­stück­be­sit­zer abzu­wäl­zen und sich nur auf die Grund­stücks­grö­ße und die Sum­me der Geschoss­flä­chen zu bezie­hen, ist abso­lut unge­recht“, ärgert sich der CSU-Orts­vor­sit­zen­de Tor­sten Gunselmann.

Wür­den die Gemein­de­ver­tre­ter als Alter­na­ti­ve zur rei­nen Bei­trags­er­he­bung die Inve­sti­ti­ons­ko­sten allein auf die Was­ser- und Abwas­ser­ge­büh­ren und damit auf den Was­ser­ver­brauch umle­gen, hät­te ein 3‑Personenhaushalt bei etwa 40 Cent Mehr­ko­sten pro Kubik­me­ter Frisch­was­ser und 25 Cent pro Kubik­me­ter Abwas­ser im Durch­schnitt gera­de ein­mal 7,- EUR an Mehr­ko­sten pro Monat dau­er­haft zu schul­tern. Eine allein­ste­hen­de Per­son mit gerin­gem Was­ser­ver­brauch wür­de sogar kaum mehr als zwei Euro im Monat an künf­ti­gen Zusatz­ko­sten tra­gen müs­sen. Gewer­be­be­trie­be mit hohen Was­ser­ver­bräu­chen hät­ten dage­gen schnell monat­li­che Mehr­ko­sten von über 1.000 Euro an Was­ser- und Abwas­ser­ge­büh­ren zu überweisen.

Des­we­gen schlu­gen die Man­dats­trä­ger Ange­li­ka Pfi­ster und Mathi­as Erl­wein in den Sit­zun­gen vor, die kal­ku­lier­ten Inve­sti­ti­ons­ko­sten je zur Hälf­te über Ver­brauchs­ge­büh­ren und Bei­trä­ge zu finanzieren.

Die­ser Kom­pro­miss wür­de sowohl den Durch­schnitts­haus­halt als auch Groß­ver­brau­cher ange­mes­sen berück­sich­ti­gen und eine sozi­al gerech­te­re und öko­lo­gisch nach­hal­ti­ge­re Lösung dar­stel­len, so auch die Über­zeu­gung der Hal­lern­dor­fer CSU-Vorstandschaft.

„Bei dem immer wie­der­keh­ren­den Argu­ment einer hohen Zins­be­la­stung bei einer Mit-Finan­zie­rung über den Ver­brauch wird die Ent­wick­lung der Infla­ti­on lei­der immer gänz­lich außen vor­ge­las­sen“, gibt Mathi­as Erl­wein zu beden­ken. „Mehr­ko­sten in Höhe von acht Euro im Monat sind in zehn oder zwan­zig Jah­ren nicht mehr so zu gewich­ten, wie heu­te. Schon gar nicht bei einer Infla­ti­ons­ra­te wie zur­zeit“, so der lang­jäh­ri­ge Gemein­de­rat Erlwein.

Trotz ihrer Anträ­ge muss­te die CSU bei den Abstim­mun­gen zur Umla­ge der Kosten im Was­ser- und Abwas­ser­be­reich her­be Nie­der­la­gen ein­stecken. Eine gro­ße Mehr­heit des Rates ent­schied sich in bei­den Fäl­len für eine rei­ne Bei­trags­fi­nan­zie­rung, was bei der CSU-Vor­stand­schaft auf gro­ßem Unmut stieß. Sie argu­men­tiert, dass die­se Rege­lung kei­ner­lei Anrei­ze zum Was­ser­spa­ren beinhal­tet, son­dern im Gegen­teil, den Groß­ver­brauch bevor­zugt. „In einer Zeit, in der Trink­was­ser ein immer kost­ba­re­res und schüt­zens­wer­tes Gut ist“ hält dies CSU-Gemein­de­rä­tin Ange­li­ka Pfi­ster ange­sichts bereits bestehen­der Was­ser­knapp­heit in hei­ßen Som­mer­mo­na­ten für ein „völ­lig fal­sches Signal“.

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