Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung für ambu­lan­te Pal­lia­tiv­ver­sor­gung in Bamberg

Die Sor­gen um eine dro­hen­de medi­zi­ni­sche Unter­ver­sor­gung auf dem Land in die­sen Zei­ten sind groß. Um die ambu­lan­te Pal­lia­tiv­ver­sor­gung im Raum Forchheim/​Erlangen lang­fri­stig vor die­sen Sor­gen zu schüt­zen, haben das Netz­werk UGeF (Unter­neh­mung Gesund­heit in Fran­ken), und die Pal­li­VI­VO GmbH, ein Team der Spe­zia­li­sier­ten Ambu­lan­ten Pal­lia­tiv­ver­sor­gung mit Sitz in Bam­berg, eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung unterschrieben.

Der pal­lia­ti­ve Gedan­ke und der Wunsch nach dem Ster­ben zu Hause

Der Gedan­ke an die letz­te Lebens­pha­se wird von vie­len Men­schen gern ver­drängt oder er ist mit einer gewis­sen Bedrückung und Sor­ge ver­bun­den, schwer­krank die Ver­ant­wor­tung für sich selbst an ande­re abge­ben zu müs­sen, qua­si die Auto­no­mie zu ver­lie­ren. Dazu kommt die Angst vor quä­len­den Schmer­zen, kör­per­li­chen wie gei­sti­gen Ein­schrän­kun­gen und vor dem Ster­ben in einer frem­den Umge­bung, weg vom ver­trau­ten Umfeld. Befeu­ert wer­den die­se Sor­gen, wenn es tat­säch­lich Erleb­nis­se vom als „unwür­dig emp­fun­de­nen Ster­ben“ einer nahe­ste­hen­den Per­son gibt.

Die Pal­lia­tiv­me­di­zin ist ange­tre­ten, die­se Sor­gen und Äng­ste mit den ver­schie­den­sten The­ra­pien, die zwar nicht mehr auf einen Hei­lungs­er­folg, aber auf ein lebens­wer­tes Leben, mehr Lebens­qua­li­tät in die­ser Zeit zie­len, zu mini­mie­ren. Das bedeu­tet u. a. Schmerz­lin­de­rung so weit wie mög­lich und Für­sor­ge wie Beglei­tung nicht nur im medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Bereich, son­dern auch auf spi­ri­tu­el­ler und psy­cho­lo­gi­scher Ebe­ne – und das auch für die Fami­lie. Kurz: Es geht um die Wür­de und eine größt­mög­li­che kör­per­li­che und gei­sti­ge Selbst­stän­dig­keit der Pati­en­ten und um die Mög­lich­keit, eine Anlauf­stel­le für ihre Sor­gen und die ihrer Fami­lie zu haben. Und vor allem um die Chan­ce, die letz­te Lebens­pha­se indi­vi­du­ell zu gestal­ten, Din­ge zu regeln, letz­te Plä­ne und Wün­sche im Rah­men der Mög­lich­kei­ten umzu­set­zen und respekt- und ver­trau­ens­voll beglei­tet zu werden.

Dies in Wür­de zu Hau­se oder in einer ver­trau­ten Umge­bung tun zu kön­nen, steht im Mit­tel­punkt der Spe­zia­li­sier­ten Ambu­lan­ten Pal­lia­tiv­ver­sor­gung (SAPV). Ein SAPV-Team besteht aus pal­lia­tiv­me­di­zi­nisch qua­li­fi­zier­ten Ärz­ten und einem Pfle­ge­team, das spe­zi­ell in Pal­lia­ti­ve Care geschult ist. Durch die 24-Stun­den-Ruf­be­reit­schaft, ele­men­ta­rer Bestand­teil der SAPV, bringt es als rund­um ver­füg­ba­re Anlauf­stel­le Sta­bi­li­tät und Beru­hi­gung für die Pati­en­ten und deren Fami­li­en in die­ser oft anspruchs­vol­len Zeit. Durch die eng­ma­schi­ge Beglei­tung ent­ste­hen Ver­trau­en und das Wis­sen um die vom Team jeweils ange­bo­te­ne situa­ti­ons­ge­rech­te Hil­fe und Unter­stüt­zung. Durch die Pal­lia­tiv­ver­sor­gung wer­den häu­fig über­flüs­si­ge Kli­nik­ein­wei­sun­gen ver­mie­den – auch etwas, was den Betrof­fe­nen Erleich­te­rung verschafft.

Die Koope­ra­ti­ons­part­ner

Die UGeF ist ein aner­kann­tes medi­zi­ni­sches Netz­werk aus 41 Mit­glie­dern, ein Zusam­men­schluss aus Haus- und Fach­ärz­ten in vie­len ver­schie­de­nen medi­zi­ni­schen Berei­chen, einem MVZ (medi­zi­ni­sches Ver­sor­gungs­zen­trum) sowie Kli­ni­ken im Groß­raum Forch­heim mit dem Ziel, die medi­zi­ni­sche, haus­arzt­zen­trier­te Ver­sor­gung im Groß­raum Forch­heim und Erlan­gen zu stär­ken und qua­li­ta­tiv immer wei­ter zu ver­bes­sern. Dazu dient auch die enge Zusam­men­ar­beit mit Kosten­trä­gern und Koope­ra­ti­ons­part­nern, auch in der Poli­tik. Neben einer Not­arzt­pra­xis bie­tet die UGeF zahl­rei­che Zusatz­lei­stun­gen und Vor­schlä­ge zur Gesund­heits­vor­sor­ge an. Durch die Koope­ra­ti­on mit der Pal­li­VI­VO GmbH kann sie ihre gro­ße Band­brei­te nun um den Bereich der ambu­lan­ten Pal­lia­tiv­ver­sor­gung dau­er­haft ergänzen.
https://​www​.ugef​.com/​S​t​a​r​t​s​e​i​t​e​.​h​tml

Die Pal­li­VI­VO GmbH ist ein SAPV-Team mit Sitz in Bam­berg, gegrün­det und gelei­tet von Dr. Jörg Cuno, Pal­lia­tiv­me­di­zi­ner mit lang­jäh­ri­ger Erfah­rung, als ehe­ma­li­ger Chef­arzt in Bam­berg und Deg­gen­dorf auch im kli­ni­schen Bereich. Sein Team besteht aus Ärz­ten und Pfle­ge­kräf­ten, die neben umfas­sen­der Erfah­rung in der kli­ni­schen und ambu­lan­ten Pfle­ge alle­samt über die anspruchs­vol­le Wei­ter­bil­dung in Palliativmedizin/​Palliative Care und gro­ße Lei­den­schaft für ihren Beruf ver­fü­gen. Sein Ein­zugs­be­reich erstreckt sich über die Stadt und den Land­kreis Bam­berg bis in die Land­krei­se Haß­ber­ge, Forch­heim und Lichtenfels.
https://​pal​li​vi​vo​.de

Zie­le und Inhal­te der Koope­ra­ti­on: pal­lia­ti­ve Ver­sor­gung und Aus- und Weiterbildung

Durch die Koope­ra­ti­on bekom­men die in der UGeF orga­ni­sier­te Ärz­te­schaft und die medi­zi­ni­schen Insti­tu­tio­nen mit der Pal­li­VI­VO GmbH ein ver­läss­li­ches, erfah­re­nes SAPV-Team als stän­di­gen ersten Ansprech­part­ner in Fra­gen der Pal­lia­tiv­ver­sor­gung an die Sei­te gestellt, das bereits mit der Ver­sor­gung im länd­li­chen Raum bestens ver­traut ist und über die nöti­ge Mobi­li­tät und Team­stär­ke verfügt.

Grund­la­ge der Koope­ra­ti­on ist das gemein­sa­me Anlie­gen, auch Men­schen im länd­li­chen Raum die pal­lia­ti­ve Ver­sor­gung im häus­li­chen Umfeld zu ermög­li­chen – und bei Not­fäl­len so gut wie mög­lich zu gewähr­lei­sten, dass Hil­fe vor Ort erfolgt und nicht allein wegen eines abge­schie­de­nen Wohn­or­tes in einer (vor­ei­li­gen) Ein­lie­fe­rung in die Kli­nik endet.

Pati­en­ten der im Netz­werk orga­ni­sier­ten Arzt­pra­xen und Kli­ni­ken, die mit einer lebens­zeit­ver­kür­zen­den Erkran­kung dia­gno­sti­ziert sind, erhal­ten durch die Pal­li­VI­VO GmbH eine ver­läss­lich exzel­len­te System­kon­trol­le und Schmerz­the­ra­pien zur Lin­de­rung von Schmer­zen, Übel­keit und Erbre­chen, Fati­gue, Ver­wirrt­heit und ande­ren kräf­te­zeh­ren­den Sym­pto­men. Durch die 24-Stun­den-Ruf­be­reit­schaft kann das Pal­li­VI­VO-Team auch in Kri­sen­si­tua­tio­nen zügig ent­ge­gen­wir­ken­de Maß­nah­men ein­lei­ten und wei­ter­füh­ren­de Ent­schei­dun­gen im Sin­ne der Betrof­fe­nen tref­fen – egal, wo im Land­kreis sie woh­nen. Neben den medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Kom­pe­ten­zen bie­tet das Team der Pal­li­VI­VO GmbH den Pati­en­ten der in der UGeF ver­netz­ten Ärz­te­schaft und Insti­tu­tio­nen und deren Fami­li­en eine fun­dier­te Unter­stüt­zung im Umgang mit ihren Äng­sten und wei­te­re Hilfs­an­ge­bo­te zur Lösung von see­li­schen Bedrückun­gen und/​oder gene­rell zur Bewäl­ti­gung des All­tags in die­ser Situation.

Ganz wich­tig, sowohl für die UGeF wie für das Team der Pal­li­VI­VO GmbH, ist es, dass die bereits ein­ge­bun­de­nen Haus- und Fach­ärz­te die ver­trau­ten Ansprech­part­ner der Pati­en­ten blei­ben. Die Pal­lia­tiv­me­di­zi­ner im Pal­li­VI­VO-Team sehen sich als kom­pe­ten­te Ergän­zung des behan­deln­den Ärz­te­teams, das wert­vol­le, zum Teil lang­jäh­ri­ge Kennt­nis­se zu der jewei­li­gen Kran­ken- und Lebens­ge­schich­te hat und das Ver­trau­en der Pati­en­ten und ihrer Fami­li­en genießt.

Ein wei­te­rer Bestand­teil der Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung wird das fort­ge­setz­te Ange­bot der Aus- und Wei­ter­bil­dung im Bereich Pal­lia­tiv­me­di­zin und Pal­lia­ti­ve Care an die Mit­glie­der der UGeF sein. Denn Pal­li­VI­VO-Lei­ter Dr. Jörg Cuno ist auch Grün­der und Lei­ter der Pal­lia­tiv­aka­de­mie Bam­berg, die zer­ti­fi­zier­te Kur­se in die­sen Berei­chen anbie­tet – auch für die­je­ni­gen, die sich im Ehren­amt enga­gie­ren oder alle „fach­frem­den“ Inter­es­sier­ten, die im pri­va­ten oder sozia­len Bereich als Trau­er­be­glei­tung unter­stüt­zen wollen.
https://​pal​lia​tiv​aka​de​mie​-bam​berg​.de

Sowohl die UGeF als auch die Pal­li­VI­VO GmbH freu­en sich, dass durch ihre Koope­ra­ti­on ab sofort und dau­er­haft die Men­schen im Groß­raum Forchheim/​Erlangen nun auch für die letz­te Lebens­pha­se Zugang zu einer hoch­wer­ti­gen Ver­sor­gung und zu einer best­mög­li­chen Lebens­qua­li­tät in ihrem gewohn­ten Umfeld erhal­ten – und damit die Sor­ge vor einer man­geln­den Ver­sor­gung in die­sem Bereich auch in die­sen schwie­ri­gen Zei­ten wegfällt.

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