Urteil gegen „Kän­gu­ru Kol­lek­tiv“ – Grü­ne Liste Erlan­gen unter­stützt Betroffene

Am 29. März letz­ten Jah­res erklom­men Kli­ma­ak­ti­vi­sten den Schlot der Erlan­ger Stadt­wer­ke und ent­roll­ten ein gro­ßes Trans­pa­rent „Exit Gas Now“. Die­se spek­tu­lä­re Akti­on des Kän­gu­ru Kol­lek­tivs Erlan­gen fand über­re­gio­nal Beach­tung, war gut vor­be­rei­tet und ver­lief ohne jeg­li­che Gefähr­dung von Per­so­nen. Die Erzeu­gung von Strom und Wär­me wur­de nicht gestört und die bei­den Klet­ter­ak­ti­vi­sten stie­gen ohne akti­ves Ein­grei­fen der Poli­zei nach eini­gen Stun­den wie­der vom Schlot herab.

Nun muss­ten sich drei Aktivist*innen vorm Erlan­ger Amts­ge­richt ver­ant­wor­ten und wur­den wegen Haus­frie­dens­bruch bzw. Bei­hil­fe und Ver­stoß gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz ver­ur­teilt. „Lei­der haben die Stadt­wer­ke Straf­an­trag gestellt und das Ver­fah­ren ins Lau­fen gebracht. Wir hät­ten uns gewünscht, dass auf eine for­ma­le Anzei­ge ver­zich­tet wor­den wäre“, sagt Domi­nik Saue­rer, Vor­stand der Grü­nen Liste.

Er erklärt wei­ter: „Immer­hin hat Erlan­gen den Kli­ma­not­stand aus­ge­ru­fen und beschlos­sen, vor 2030 kli­ma­neu­tral zu sein. Jetzt hat die jüng­ste Stu­die der Stadt­wer­ke erge­ben, frü­he­stens 2045 aus der Gas­ver­bren­nung aus­stei­gen zu kön­nen. Obwohl die Dekar­bo­ni­sie­rung, also der Ersatz der Ver­bren­nung von Öl, Koh­le & Gas, zen­tral ist, um den poli­ti­schen Beschluss umzu­set­zen, führ­te die­se offen­sicht­li­che Lücke lei­der zu kei­nen grö­ße­ren öffent­li­chen Debat­ten.“ Die Grü­ne Liste bedau­ert es sehr, dass sol­che Aktio­nen ord­nungs­po­li­tisch abge­räumt wer­den sol­len. „Wir bit­ten die Stadt­wer­ke die Straf­an­trä­ge zurück­zu­neh­men. Wir soli­da­ri­sie­ren uns mit den Betroffenen“.