„Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tung für nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te“ in Herzogenaurach

Wür­de der öster­rei­chi­sche Berg­dok­tor in Deutsch­land arbei­ten, wäre er wohl am Ver­zwei­feln. Denn sei­ne Mit­ar­bei­ter hät­ten gekün­digt, arbei­te­ten fach­fremd, am lieb­sten mit frei­er Zeit­ein­tei­lung im Home Office. Neue Mit­ar­bei­ter fän­de er nicht, da Arbeit in sozia­len Beru­fen als uncool gelte.

Der Her­zo­gen­au­ra­cher Kar­dio­lo­ge Hil­mar Dittrich kon­fron­tier­te im Novina Hotel bei der 14. Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tung für nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te – end­lich wie­der in Prä­senz – sei­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen mit der rau­en Wirk­lich­keit nicht nur vor Ort, son­dern auch im Kran­ken­haus, wo wegen Prso­nal­man­gel vie­le Bet­ten nicht belegt wer­den können.

Lösungs­an­sät­ze wären für ihn die Zuwan­de­rung auch auch die Digi­ta­li­sie­rung. Bei letz­te­rer lau­fe man aber Gefahr, dass die Kran­ken­kas­sen „unse­re Arbeit per­fekt kon­trol­lie­ren mit bis­her unbe­kann­ten Kon­se­quen­zen“. Bedrückend erscheint für ihn der Vor­schlag, das Niveau der Kran­ken­ve­ri­sche­rung wie­der auf das Niveau der 80-er und 90-er Jah­re zurück­zu­fah­ren. Hel­fen könn­ten zum Glück neue Medi­ka­men­te, die sich als wah­re Wun­der­mit­tel für vie­le Erkran­kun­gen her­aus­ge­stellt hätten.

Auch im Zeitalter modernster Medizin ist auch das Blutdruckmessen noch wichtig, um das Herz im Blick zu haben. Von links: PD Dr. Karsten Pohle, Professor Joachim Ficker und Organisator Hilmar Dittrich. Professor Steinmetz gesellte sich etwas später hinzu. Foto: Leo Hildel

Auch im Zeit­al­ter modern­ster Medi­zin ist auch das Blut­druck­mes­sen noch wich­tig, um das Herz im Blick zu haben. Von links: PD Dr. Kar­sten Poh­le, Pro­fes­sor Joa­chim Ficker und Orga­ni­sa­tor Hil­mar Dittrich. Pro­fes­sor Stein­metz gesell­te sich etwas spä­ter hin­zu. Foto: Leo Hildel

„Um den Fort­schritt rich­tig ein­set­zen zu kön­nen, brau­chen wir Info, die uns heu­te ver­mit­telt wer­den. Unse­re bewähr­ten Refe­ren­ten sind hier erst­klas­si­ge Fach­leu­te“, lei­te­te Dittrich vor voll­be­setz­ten Saal auf die Refe­ren­ten PD Dr. Kar­sten F. Poh­le, Pro­fes­sor Dr. Joa­chim Ficker und Pro­fes­sor Dr. Achim Stein­metz über. Wäh­rend der Her­zo­gen­au­ra­cher Ficker Chef­arzt und Kli­ni­di­rek­tor am Kli­ni­kum Nord in Nürn­berg ist, kom­men Poh­le und Stein­metz vom Mar­tha Maria.

Nach einem Herz­in­farkt ist die Absen­kung des Cho­le­ste­rin­wer­tes ent­schei­dend. Das gefähr­li­che „böse“ LDL soll­ter unter 55mg/​dl lie­gen. Blut­ver­dün­ner, so Kar­sten Poh­le sei­en wichig, um die erneu­te Bil­dung eines Blut­pfropfs zu ver­hin­dern. Die wei­te­re Betreu­ung lie­ge nach der Wie­der­öff­nung des ver­stopf­ten Gefä­ßes im Kran­ken­haus beim Haus­arzt und Kardiologen.

Die letz­ten Jah­re sei­en von Neu­ent­wick­lun­gen von Dia­be­tes­me­di­ka­men­ten geprägt gewe­sen, mit denen die Stoff­wech­sel­stö­rung sehr kon­se­quent behan­delt und sogar zum Teil nor­ma­li­siert wer­den konn­te. Als eine „Neben­wir­kung“ der Inkre­tin-basier­ten Dia­be­tes­me­di­ka­men­te gelang­te spä­te­stens seit der Anwen­dung durch Elon Musk die „Fett­weg-Sprit­ze“ Berühmt­heit. Die­se kön­ne auch bei Men­schen ohne Dia­be­tes das Kör­per­ge­wicht um bis zu 20 Pro­zent redu­zie­ren, so Pro­fes­sor Steinmetz.

Hoff­nung für an der chro­nisch obstruk­ti­ven Lun­gen­er­kran­kung (COPD) erkrank­ten Pati­en­ten gibt es laut Pro­fes­sor Joa­chim Ficker inzwi­schen. Selbst schwer­ster­krank­ten Pati­en­ten kön­ne noch wirk­sam gehol­fen wer­den. Zum The­ma Asth­ma bron­chia­le rät Ficker, schon bei klei­nen Kin­dern anzu­set­zen, damit deren Immun­sy­stem „rich­ti­ge Ver­hal­tens­mu­ster“ ent­wickeln kön­ne. Stil­len, regel­mä­ßi­ger Kon­takt mit der natür­li­chen Umge­bung, Ernäh­rung und kör­per­li­ches Trai­ning lau­te­ten die Maß­nah­men. Ver­steht sich, dass das Rau­chen ver­pönt ist.

Leo Hil­del

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