Neu­jahrs­emp­fang von Justiz, Nota­ri­at und Rechts­an­walt­schaft im Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Bam­berg war her­vor­ra­gend besucht

Gro­ßer Andrang herrsch­te beim tra­di­tio­nel­len Neu­jahrs­emp­fang von Justiz, Nota­ri­at und Rechts­an­walt­schaft im Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Bam­berg. Rund 300 Gäste aus der „Justiz­fa­mi­lie“, von Kir­chen, Poli­tik, Ver­wal­tung und wei­te­ren gesell­schaft­li­chen Insti­tu­tio­nen konn­te die Prä­si­den­tin des Ober­lan­des­ge­richts Dr. Karin Ange­rer stell­ver­tre­tend für die Gast­ge­ber in der Aula der Uni­ver­si­tät Bam­berg begrü­ßen. Ihr beson­de­rer Gruß ging an die Damen und Her­ren Abge­ord­ne­te aus dem Baye­ri­schen Land­tag, den Amts­chef des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums der Justiz Mini­ste­ri­al­di­rek­tor Prof. Dr. Frank Arloth, den eme­ri­tier­ten Erz­bi­schof Prof. Dr. Lud­wig Schick sowie den Prä­si­den­ten des unga­ri­schen Tafel­ge­richts in Pécs Dr. Tamas Turi.

Ministerialdirektor Prof. Dr. Frank Arloth, der Vizepräsident der LandesnotarkammerDr. Peter Wirth, der emeritierte Erzbischof von Bamberg Prof. Dr. Ludwig Schick, die
Präsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Karin Angerer, die Präsidentin der
Rechtsanwaltskammer Ilona Treibert, der frühere Staatsminister der Justiz und
Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Winfried Bausback sowie Generalstaatsanwalt
Wolfgang Gründler. © OLG Bamberg

Mini­ste­ri­al­di­rek­tor Prof. Dr. Frank Arloth, der Vize­prä­si­dent der Lan­des­no­tar­kam­mer Dr. Peter Wirth, der eme­ri­tier­te Erz­bi­schof von Bam­berg Prof. Dr. Lud­wig Schick, die Prä­si­den­tin des Ober­lan­des­ge­richts Dr. Karin Ange­rer, die Prä­si­den­tin der Rechts­an­walts­kam­mer Ilo­na Trei­bert, der frü­he­re Staats­mi­ni­ster der Justiz und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Prof. Dr. Win­fried Baus­back sowie Gene­ral­staats­an­walt Wolf­gang Gründ­ler. © OLG Bamberg

„Eine funk­tio­nie­ren­de Rechts­pfle­ge trägt zur Zufrie­den­heit der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit dem staat­li­chen Gemein­we­sen und dem Ver­trau­en in den Staat ent­schei­dend bei“, so Prä­si­den­tin Dr. Ange­rer im Rah­men ihrer Begrüßungsrede.

Auch sei die drit­te Gewalt ein Garant für den Rechts­staat und ein wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor für die Wirt­schaft. Die­se Bedeu­tung der drit­ten Gewalt dür­fe nicht unter­schätzt wer­den. Daher sei man auch dank­bar für jede Unter­stüt­zung der Justiz, so Prä­si­den­tin Dr. Angerer.

Im Zen­trum des Neu­jahrs­emp­fangs stand die Fest­an­spra­che von Gene­ral­staats­an­walt Wolf­gang Gründ­ler zum The­ma „Staats­an­walt – ein Beruf im Wan­del“. Das Amt eines Staats­an­walts sei kein blo­ßer Brot­er­werb, son­dern ein die­nen­des Amt. „Staats­an­wäl­tin­nen und Staats­an­wäl­te die­nen unse­ren gera­de in der aktu­el­len Zeit so wich­ti­gen Insti­tu­tio­nen von Demo­kra­tie und Rechts­staat, wenn sie den staat­li­chen Straf­ver­fol­gungs­an­spruch zur Gel­tung brin­gen und Straf­tä­ter zur Rechen­schaft zie­hen“, so Gene­ral­staats­an­walt Gründ­ler. Dies sei die Kern­auf­ga­be staats­an­walt­schaft­li­cher Tätig­keit. Der Anteil von Ermitt­lungs­ver­fah­ren, die in tat­säch­li­cher oder recht­li­cher Hin­sicht beson­ders schwie­rig sind, wür­de ste­tig steigen.

In kaum einem Ver­fah­ren kom­me man ohne die Aus­wer­tung elek­tro­ni­scher Beweis­mit­tel aus. Auch inter­na­tio­na­le Bezü­ge sei­en in den Ermitt­lungs- und Straf­ver­fah­ren all­ge­gen­wär­tig. So wären die Erfol­ge der Staats­an­walt­schaft Bam­berg im Kampf gegen Geld­au­to­ma­ten­spren­ger aus dem Aus­land ohne den beherz­ten Auf­bau einer grenz­über­schrei­ten­den Koope­ra­ti­on nicht mög­lich gewesen.

Das gesell­schaft­li­che Kli­ma, in dem Staats­an­wäl­tin­nen und Staats­an­wäl­te mit den Mit­teln des Straf­rechts für Recht und Ord­nung sor­gen sol­len, sei rau­er geworden.

„Dass sich Jüdin­nen und Juden in Deutsch­land an vie­len Ort nicht sicher füh­len und sich nicht unbe­fan­gen im öffent­li­chen Raum bewe­gen kön­nen, ist ein unge­heu­er­li­cher Zustand, den kei­ne Staats­an­wäl­tin und kein Staats­an­walt tole­rie­ren darf“, beton­te Gene­ral­staats­an­walt Gründ­ler. Gewin­nen las­se sich der Kampf gegen Extre­mis­mus und Anti­se­mi­tis­mus allein mit den Mit­teln des Straf­rechts sicher nicht. Aber auch das Straf­recht und die zu sei­ner Durch­set­zung beru­fe­nen Staats­an­wäl­tin­nen und Staats­an­wäl­te müss­ten ihren Bei­trag lei­sten, um Men­schen­fein­den und Demo­kra­tie­ver­äch­tern entgegenzutreten.

Das Arbeits­um­feld und die Arbeits­pro­zes­se der Staats­an­walt­schaf­ten sei­en von tief­grei­fen­den Umwäl­zungs­pro­zes­sen im Kon­text der fort­schrei­ten­den Digi­ta­li­sie­rung betrof­fen. Die For­de­rung nach Tech­no­lo­gie­of­fen­heit rich­te sich nicht nur an das Stra­fo­der Straf­pro­zess­recht. Auch die Staats­an­wäl­tin­nen und Staats­an­wäl­te müss­ten die­ser For­de­rung selbst gerecht wer­den. Das Amt einer Staats­an­wäl­tin oder eines Staats­an­walts ste­he gera­de in der jet­zi­gen Zeit vor viel­fäl­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, aber es beinhal­te auch eine Viel­falt an neu­en Mög­lich­kei­ten, so Gene­ral­staats­an­walt Wolf­gang Gründler.

Nach der mit viel Bei­fall bedach­ten Fest­re­de des Gene­ral­staats­an­walts luden die Prä­si­den­tin der Rechts­an­walts­kam­mer Bam­berg Ilo­na Trei­bert, der Vize­prä­si­dent der Lan­des­no­tar­kam­mer Dr. Peter Wirth, die Prä­si­den­tin des Ober­lan­des­ge­richts Dr. Karin Ange­rer und Gene­ral­staats­an­walt Wolf­gang Gründ­ler alle Anwe­sen­de zu Gesprä­chen, Dis­kus­sio­nen und Begeg­nun­gen ein.

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