Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Ver­ei­ni­gung ober­frän­ki­scher Schafhalter

Wert­vol­le Infor­ma­tio­nen für Schafhalter

Wolf, Wol­le, Wei­de – das waren drei The­men­schwer­punk­te bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Ver­ei­ni­gung ober­frän­ki­scher Schaf­hal­ter in Him­mel­kron (Land­kreis Kulm­bach). Mit hoch­ka­rä­ti­gen Fach­vor­trä­gen wur­den die rund 40 Teil­neh­mer u. a. von Fach­be­ra­ter Johan­nes Völkl vom Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Bay­reuth-Münch­berg umfang­reich über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen informiert.

Der Wolf in der Schafherde?

Wildtiermanagerin Lydia Grimm (Regierung von Oberfranken) referierte über dieaktuelle Wolfspopulation und ihre Entwicklung. Foto: Johannes Völkl / AELF Bayreuth-Münchberg

Wild­tier­ma­na­ge­rin Lydia Grimm (Regie­rung von Ober­fran­ken) refe­rier­te über die aktu­el­le Wolfs­po­pu­la­ti­on und ihre Ent­wick­lung. Foto: Johan­nes Völkl / AELF Bayreuth-Münchberg

Zunächst stell­te Wild­tier­ma­na­ge­rin Lydia Grimm von der Regie­rung von Ober­fran­ken die aktu­el­le Wolfs­po­pu­la­ti­on und ihre Ent­wick­lung vor. Aktu­ell sind in Bay­ern acht Rudel, ein Paar und zwei stand­ort­treue Ein­zel­tie­re bestä­tigt. Rele­vant für Ober­fran­ken sind dabei ins­be­son­de­re vier Rudel an der Gren­ze zur Ober­pfalz. Für den Schutz der Her­den z. B. durch Zäu­ne gibt es für die betrof­fe­nen Gebie­te eine För­der­ku­lis­se, die Lydia Grimm kurz vor­stell­te. Die Wild­tier­ma­na­ge­rin infor­mier­te auch dar­über, wie man die Anwe­sen­heit von Wöl­fen fest­stel­len kann, etwa durch Kame­ra­fal­len oder die Iden­ti­fi­zie­rung von Losung.

Wie geht man bei geris­se­nen Tie­ren vor?

Wenn Tier­hal­ter ein totes Nutz­tier ent­decken, soll­ten sie zunächst die übri­gen Wei­de­tie­re sichern sowie ver­letz­te Tie­re ver­sor­gen. Der Kada­ver soll­te am Fund­ort belas­sen und foto­gra­fiert wer­den. Nach­dem er und etwa­ige Fähr­ten­ab­drücke vor Wit­te­rung geschützt wor­den sind, soll­te das Lan­des­amt für Umwelt (LfU) oder die Poli­zei infor­miert wer­den. Danach gibt das LfU den Ein­satz eines mobi­len Not­fall­zaun­sets frei, das man sich an den Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten in Bay­reuth aus­lei­hen kann. Wei­te­re Dis­kus­si­ons­punk­te waren schließ­lich die Ent­nah­me und Regu­lie­rung des gro­ßen Beu­te­grei­fers Wolf.

Pro­jekt „Acker­be­wei­dung mit Schafen“

Dr. Christian Mendel (LfL) stellte u. a. das Projekt „Ackerbeweidung mit Schafen“ vor. Foto: Johannes Völkl / AELF Bayreuth-Münchberg

Dr. Chri­sti­an Men­del (LfL) stell­te u. a. das Pro­jekt „Acker­be­wei­dung mit Scha­fen“ vor. Foto: Johan­nes Völkl / AELF Bayreuth-Münchberg

Dr. Chri­sti­an Men­del von der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft (LfL) stell­te im Haupt­vor­trag das Pro­jekt „Acker­be­wei­dung von Scha­fen“ vor. Ziel ist es dabei, ver­lo­ren gegan­ge­nes Wis­sen zu Bewei­dungs­vor­be­rei­tung und ‑inten­si­tät, zur Pferch­ung inkl. Her­den­schutz und zur Gesund­heits­pro­phy­la­xe neu zu erler­nen und wei­ter­zu­ent­wickeln. Schließ­lich war die Acker­be­wei­dung mit Scha­fen noch bis zur Mit­te des 20. Jahr­hun­derts ein wich­ti­ges The­ma in allen Fach­bü­chern. Für den Acker­bau eröff­nen sich durch eine Bewei­dung mit Scha­fen neue Mög­lich­kei­ten: Bei­spiels­wei­se kön­nen Scha­fe als klei­ne Wie­der­käu­er Zwi­schen­früch­te und Legu­mi­no­sen (wie z. B. Klee­gras) ver­wer­ten, die für den Men­schen nicht geeig­net sind. Durch die Erzeu­gung von Milch, Fleisch und Wol­le ent­steht so eine Mehr­fach­nut­zung. Zudem wird der Maschi­nen­ein­satz redu­ziert und somit CO2 ein­ge­spart. Koope­ra­tio­nen zwi­schen Schä­fe­rei­en und ande­ren Betrie­ben kön­nen ent­ste­hen, die so sym­bio­tisch zusammenarbeiten.

Alter­na­ti­ve Wert­schöp­fung aus der Wolle

Die Ver­mark­tung von Wol­le ist in Deutsch­land auf­grund der nied­ri­gen Prei­se ein schwie­ri­ges Unter­fan­gen. Eine Mög­lich­keit, wie Schaf­hal­ter Schur­wol­le alter­na­tiv ver­wer­ten kön­nen, prä­sen­tier­te Fach­be­ra­ter Johan­nes Völkl vom AELF Bay­reuth-Münch­berg: Aus dem Roh­stoff kön­nen mit einem spe­zi­el­len Ver­fah­ren Dün­ger­pel­lets erzeugt wer­den. Dadurch kön­nen sich Schaf­hal­ter unter Umstän­den unab­hän­gi­ger vom Woll­markt machen. Abschlie­ßend infor­mier­te der Fach­be­ra­ter noch über Aktu­el­les zur AUKM-Antragstellung.


Anmer­kung der Redak­ti­on: Sie­he dazu auch Amt­li­che Bekannt­ma­chung der baye­ri­schen Wolfs­ge­bie­te im Sin­ne des Schadensausgleiches

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