50 Jah­re Fal­ken-Kin­der­fest in Speichersdorf

Am 9. Juni 2024 wird es nach vier­jäh­ri­ger Zwangs­pau­se bei den Fal­ken wie­der einen „Tag des Kin­des“ rund um das Fal­ken­heim und den Spiel­platz Goe­the­stra­sse geben. Bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Fal­ken spar­ten die Mit­glie­der aber auch nicht mit Kritik.

Die Kri­tik ent­zün­de­te sich dabei vor allem dar­an, dass Jugend­ver­bän­de, die Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten in Jugend­hei­men oder auf Zelt­plät­zen anbie­ten, seit 2023 zur Umsatz­steu­er­pflich­tig­keit ver­don­nert sind. „Das ist wohl ein schlech­ter Witz“, so Betreue­rin Clau­dia Fischer sicht­lich erzürnt. „Wir set­zen doch nicht alle Hebel in Bewe­gung, um ehren­amt­lich und sozi­al­ver­träg­lich ein attrak­ti­ves, und trotz­dem kosten­gün­sti­ges Kin­der- und Jugend­an­ge­bot zu orga­ni­sie­ren.“ Man sei froh, wenn man kosten­deckend arbei­ten kön­ne. Man­che Ange­bo­te sei­en ein Drauf­zahl­ge­schäft. Die Umsatz­steu­er sei ein rich­ti­ger Preis­trei­ber, monier­te sie. Neben den ohne­hin gestie­ge­nen Vermietungs‑, Per­so­nal- und Neben­ko­sten sei­en die Trä­ger jetzt auch noch gezwun­gen, die Umsatz­steu­er auf die Über­nach­tungs­prei­se drauf zu schla­gen und so an die Kin­der- und Jugend­grup­pen wei­ter­zu­ge­ben. „Frech­heit“, kom­men­tier­te auch Man­fred Dorsch die neue Pra­xis. Aber auch sonst sah Fischer dunk­le Wol­ken über der Kin­der- und Jugend­ar­beit auf­zie­hen. Im Zuge der Infla­ti­on hät­ten die Prei­se ins­ge­samt stark ange­zo­gen und mach­ten kosten­gün­sti­ge Kin­der- und Jugend­an­ge­bo­te noch schwie­ri­ger zu kalkulieren.

Nach der im Frühjahr 2023 fertiggestellten Erneuerung der Bahnunterführung West ist der Neubaubeginn der Bahnbrücke Ost für 2026 geplant. Um die Verkehrssicherzeit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen, erfordert der Ausbau die Abtrennung einer Grundstücksfläche vom angrenzenden Freizeitgarten des Jugendheimvereins. Bild: Wolfgang Hübner

Nach der im Früh­jahr 2023 fer­tig­ge­stell­ten Erneue­rung der Bahn­un­ter­füh­rung West ist der Neu­bau­be­ginn der Bahn­brücke Ost für 2026 geplant. Um die Ver­kehrs­si­cher­zeit für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer zu erhö­hen, erfor­dert der Aus­bau die Abtren­nung einer Grund­stücks­flä­che vom angren­zen­den Frei­zeit­gar­ten des Jugend­heim­ver­eins. Bild: Wolf­gang Hübner

Fischer the­ma­ti­sier­te auch die ange­dach­te Ver­klei­ne­rung des Frei­zeit­gar­tens durch den Aus­bau der Bahn­un­ter­füh­rung Ost in der Gang­ho­fer­stra­sse – Strö­ßen­reu­ther Stra­sse. Die Ver­mes­sung habe statt­ge­fun­den, so der Vor­sit­zen­de des Jugend­heim- und Zelt­la­ger­platz­ver­eins Her­mann Eisen­hut. Es ste­he zur Dis­kus­si­on, dass die Gemein­de für die geplan­te Ver­brei­te­rung der Unter­füh­rung und ihren Aus­bau eine Teil­flä­che vom Frei­zeit­gar­ten benö­ti­ge. Dies betref­fe gera­de die brei­te­ste Flä­che des Frei­zeit­gar­tens und wür­de die Nut­zungs­mög­lich­kei­ten und damit die Attrak­ti­vi­tät des Frei­zeit­gar­tens beein­träch­ti­gen. Gene­rell müs­se dann über­legt wer­den, ob das Beach­vol­ley­ball­feld über­haupt zu hal­ten sei. In jedem Fall müs­se das Feld mit erheb­li­chen Kosten ver­scho­ben und neu auf­ge­san­det werden.

Gemein­de­rat Wolf­gang Hüb­ner erneu­er­te sei­ne bei­den Anträ­ge, im 50. Jubi­lä­ums­jahr des Jugend­heim­ver­eins dem Ehren­bür­ger und Grün­dungs­va­ter des Jugend­heim­ver­eins und der Fal­ken Max Haas und sei­ner Gat­tin Elfrie­de zu Ehren das Valen­tin-Kuh­band­ner-Heim in Max-Haas-Jugend­heim umzu­be­nen­nen und als Aner­ken­nung ihrer über 60-jäh­ri­gen ehren­amt­li­chen Ver­dien­ste eine Büste, ein Reli­ef oder eine Gedenk­ta­fel am Jugend­heim anzu­brin­gen. Dem Namens­ge­ber, den frü­he­ren Kem­nather Land­rat Valentn Kuh­band­ner, sei es zwar zu ver­dan­ken, dass es gebaut wer­den konn­te, ergänz­te Clau­dia Fischer. Doch kaum jemand kön­ne heu­te mit dem Namen noch etwas anfan­gen. Max Haas habe die Initia­ti­ve ergrif­fen, das Haus gebaut und ihm mit Ver­an­stal­tun­gen und Ver­mie­tun­gen Leben ein­ge­haucht. Ohne Haas gäbe es auch kei­ne Fal­ken­grün­dung, beton­te sie. Er woll­te zu Leb­zei­ten kei­nen Dank, kei­ne Blu­men, kei­ne Geschenk. „Irgend­wann aber ist es an uns, Dan­ke zu sagen. Noch kennt man Max Haas“, mein­te sie. In einem ein­stim­mi­gen Beschluss ver­stän­dig­ten sich die Mit­glie­der, dass sei­tens der Fal­ken eine Gedenk­ta­fel initi­iert und dafür die Kosten getra­gen wer­den. In einem ersten Schritt wer­den Kosten­vor­anschlä­ge und Gestal­tungs­vor­schlä­ge eingeholt.

Im Vor­feld der Dis­kus­si­on war die Bilanz des Ver­eins­jah­res der Fal­ken erfreu­lich aus­ge­fal­len, wie Bei­spie­le in der Rück­schau der Vor­sit­zen­den San­dra Redel zeig­ten. So war Kin­dern und Jugend­li­chen viel Spaß gebo­ten beim gro­ßen Som­mer­la­ger der Fal­ken im Jugend­haus in Triebs­dorf bei Coburg. Eine Woche lang stan­den erleb­nis­rei­che Tage und Näch­te auf dem Pro­gramm, so Betreue­rin Clau­dia Fischer. Ein Aus­flug führ­te zur Veste Coburg mit sei­nem Natur­kun­de­mu­se­um, ins Nau­ti­land, zum Erleb­nis­bad Coburg sowie auf den Staf­fel­berg und nach Vier­zehn­hei­li­gen. Auch das Weih­nachts­backen mit Clau­dia Fischer, Stef­fi Schels, Teres Aleksa, Kimy Bading und Karin Gil­lich habe rich­tig Spaß gemacht. Sechs Stun­den lang wur­de das Fal­ken­heim für zwölf Fünf- bis 14-jäh­ri­ge in eine Weih­nachts­bäcke­rei ver­wan­delt. Rie­si­gen Zuspruch ern­te­te der Fal­ken­stand beim Weih­nachts­markt des Kin­der­gar­ten­för­der­ver­eins. Nach sechs Stun­den waren beim Ker­zen­mar­mo­rie­ren alle Tafel und Stum­pen­ker­zen ausverkauft.

In der 50-jäh­ri­gen Geschich­te konn­ten selbst beim Kin­der­fa­sching erst­mals schwar­ze Zah­len geschrie­ben wer­den, berich­te­te Kas­sier Lukas Giestl. Man­fred Dorsch und Man­fred Gil­lich beschei­nig­ten ein­wand­freie Buch­füh­rung. Die Ent­la­stung erfolg­te einstimmig.

Auch 2024 haben die Fal­ken viel vor. So wird beim Kin­der­fa­sching am Sams­tag, 10. Febru­ar, das Fal­ken­heim wie­der zur Nar­ren­hoch­burg. Dabei ist man beim Oster­markt (16. März), der Früh­jahrs- und Herbst­voll­ver­samm­lung des Kreis­ju­gend­rings. Vom 3. bis 8. August geht es nach Sont­ho­fen zur Feri­en­frei­zeit. Ein Herbst­ba­steln wird im Okto­ber ange­bo­ten. Höhe­punkt des Jah­res ist im 50. Jahr wie­der das Kin­der­fest am 9. Juni. „Kin­der und Jugend­ar­beit macht so viel Spaß. „Wir freu­en uns über jeden, der ger­ne neue Ideen und ein biss­chen Zeit und Enga­ge­ment ein­bringt“, so Vor­sit­zen­de San­dra Redel.. „Gera­de für das Kin­der­fest am 9. Juni benö­ti­gen wir neue Ideen und jede hel­fen­de Hand.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert