Stadt­rats­frak­ti­on Grü­nes Bam­berg: Peti­ti­on for­dert kosten­lo­se Bus­tickets für alle Schulkinder

Grü­ne unter­stüt­zen die Idee und bean­tra­gen Prü­fung des Vorschlags

Die aktu­el­len Regeln bei frei­en Bus­tickets für Schul­kin­der wer­den von vie­len Fami­li­en als unge­recht emp­fun­den. Eine fik­ti­ve Situa­ti­on als Bei­spiel genom­men könn­te so lau­ten: Die bei­den Freun­din­nen Julia und Lore woh­nen in der­sel­ben Stra­ße und besu­chen die drit­te Klas­se in der­sel­ben Schu­le. Aber die Woh­nung von Juli­as Eltern ist von die­ser Schu­le 2,1 km Luft­li­nie ent­fernt, bei Lores Fami­lie sind es nur 1,9 km. Aus die­sem Grund bekommt Julia ein Bus­ticket für das gesam­te Schul­jahr umsonst, Lore bzw. ihre Eltern müs­sen ihr Ticket selbst zah­len, wenn sie den Bus nut­zen will.

Die­se Rege­lung ist kein Ein­fall der Stadt Bam­berg, son­dern basiert auf einem Gesetz des Lan­des Bay­ern mit dem klang­vol­len Namen Schul­weg­ko­sten­frei­heits­ge­setz. Für Ärger bei vie­len betrof­fe­nen Fami­li­en sorgt es so oder so. Nach­voll­zieh­ba­rer­wei­se, wie Chri­sti­an Hader von Grü­nes Bam­berg fin­det. Und so kommt aus deren Rei­hen nun ein Vor­stoß, das wenig­stens in Bam­berg zu ändern. Mit der Peti­ti­on „Kosten­lo­ser Schul­weg und kosten­lo­se Nut­zung des ÖPNV für alle Schüler*innen in Bam­berg“ wen­den sich aktu­ell mehr als 900 Unterzeichner:innen an den Ober­bür­ger­mei­ster und for­dern eine gerech­te­re Regel für Bamberg.

„Die Sache ist nicht ganz ein­fach“, erklärt Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Hader, „denn das wür­de natür­lich Mehr­ko­sten für die Stadt ver­ur­sa­chen, die erst ein­mal im Haus­halt abge­bil­det und von der Regie­rung geneh­migt wer­den müs­sen. Aber prü­fen soll­ten wir die­se gute Idee auf jeden Fall.“ Einen ent­spre­chen­den Prüf­auf­trag zur Kosten­be­rech­nung und zu Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten hat er in Auf­trag gegeben.

„Vor­stell­bar wäre bei­spiels­wei­se, dass die Mehr­ein­nah­men aus der Anpas­sung der Park­ge­büh­ren hier­für ein­ge­setzt wer­den“, meint Hader. Nicht nur der Gerech­tig­keit hal­ber hat er gro­ße Sym­pa­thie für die Peti­ti­on: „Wer die Ver­kehrs­wen­de will, muss den ÖPNV attrak­tiv und zum selbst­ver­ständ­li­chen Ver­kehrs­mit­tel der ersten Wahl machen – die Ziel­grup­pe dafür kann gar nicht jung genug sein.“