Neu­jahrs­emp­fang der Stadt Bamberg

OB Star­ke: „Mit Mut, Opti­mis­mus und Tat­kraft in das Jahr starten“

Beim Neu­jahrs­emp­fang der Stadt Bam­berg benennt der Ober­bür­ger­mei­ster Fort­schrit­te auf vie­len Ebe­nen – Per­sön­li­ches vom Fest­red­ner Prof. Dr. Kai Fisch­bach, Prä­si­dent der Otto-Fried­rich Uni­ver­si­tät Bamberg

Oberbürgermeister Andreas Starke (rechts) überreichte Landrat Johann Kalb in Anspielung auf die mögliche Rolle des Landkreises bei der Zukunft des Schlachthofs ein Stoff-Kalb. Fotos: Sonja Seufferth

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke (rechts) über­reich­te Land­rat Johann
Kalb in Anspie­lung auf die mög­li­che Rol­le des Land­krei­ses bei der Zukunft des
Schlacht­hofs ein Stoff-Kalb. Fotos: Son­ja Seufferth

Ein Aus­ru­fe­zei­chen setz­te der Neu­jahrs­emp­fang der Stadt Bam­berg am 20. Janu­ar 2024 in der Kon­zert- und Kon­gress­hal­le: Die Hal­le war bis auf den letz­ten Platz besetzt. Die Musik­bei­trä­ge locker­ten auf und demon­strier­ten das brei­te Spek­trum der Musik­schu­le. Und die Reden for­der­ten dazu auf, nicht im Kri­sen­mo­dus zu ver­har­ren, son­dern beherzt mit­zu­ge­stal­ten. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Uni-Prä­si­dent Prof. Dr. Kai Fisch­bach gaben ihrer Zuhö­rer­schaft vie­le The­men mit. Star­ke gab einen Über­blick, was die Bür­ger­schaft in der Stadt­po­li­tik 2024 erwar­ten darf.

OB Star­ke erin­ner­te an den poli­ti­schen Mei­nungs­bil­dungs­pro­zess: Dass ein ein­zel­ner allein eine poli­ti­sche Ent­schei­dung tref­fe, sei die Aus­nah­me. Viel­mehr kom­me es, etwa im Stadt­rat, auf den Wil­len zum Kom­pro­miss bei der Ent­schei­dungs­fin­dung an. „Wer den Kom­pro­miss prin­zi­pi­ell nicht kann oder nicht will, der ist auch zur demo­kra­ti­schen Wil­lens­bil­dung und zur Ent­schei­dung nicht zu gebrau­chen“, erklär­te der Oberbürgermeister.

Uni-Prä­si­dent Fisch­bach sei­ner­seits emp­fahl, ange­sichts eines „erstar­ken­den Popu­lis­mus“ Hal­tung zu zei­gen und zual­ler­erst sich selbst zu hin­ter­fra­gen, was zu tun sei. So neh­me er sich per­sön­lich vor, ein­zu­schrei­ten, wenn jemand ande­re ver­let­ze und her­ab­wür­di­ge. „Ich wer­de bei mir selbst anfan­gen, indem ich auf mei­ne Wor­te und Taten noch viel mehr ach­te als bis­her, dass ich nicht ver­let­ze und herabwürdige.“

1000. Todes­tag von Hein­rich II.

In Star­kes Rede nah­men anfäng­lich die Jubi­lä­en brei­ten Raum ein. Allen vor­an: das 75. des Grund­ge­set­zes. Die­ses nahm der OB zum Anlass, alle auf­zu­for­dern, sich Tag für Tag für die frei­heit­li­che und demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung ein­zu­set­zen. Fer­ner erin­ner­te er an den Fall der Mau­er vor 35 Jah­ren. „Wir dür­fen dabei nicht ver­ges­sen, was wir unse­ren ost­deut­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zu ver­dan­ken haben“, gab Star­ke sei­ner Zuhö­rer­schaft mit auf den Weg. Natür­lich waren auch die Jubi­lä­en mit Bam­berg-Bezug ein The­ma: 1000. Todes­tag von Kai­ser Hein­rich II., 155 Jah­re Bam­ber­ger SPD, 30 Jah­re Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­rat sowie 40 Jah­re Kli­ni­kum am Bru­der­wald, was ihn ver­an­lass­te, Mar­tin Wil­de als Nach­fol­ger von Xaver Frau­en­knecht an der Spit­ze der Sozi­al­stif­tung Bam­berg herz­lich will­kom­men zu heißen.

Stoff-Kalb für Landrat

Wei­te­re Will­kom­mens­grü­ße gab es reich­lich: Allen vor­an für den neu­en Erz­bi­schof Her­wig Gös­sl, wei­ter­hin für Flo­ri­an Luder­schmid, neu­er Regie­rungs­prä­si­dent in Bay­reuth, Dr. Karin Ange­rer, Prä­si­den­tin des Ober­lan­des­ge­richts, Eva-Maria Bauch, Geschäfts­füh­re­rin der Medi­en­grup­pe Ober­fran­ken, sowie für Tobi­as Hauk, kauf­män­ni­scher Lei­ter des Bam­ber­ger Bosch-Wer­kes. Ver­ab­schie­det wur­de von Star­ke auch Hans Mar­tin Lech­ner, Dekan des evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Deka­nats. Land­rat Johann Kalb wur­de anläss­lich sei­nes 64. Geburts­tags mit einem Extra-Glück­wunsch bedacht: Der OB über­reich­te ihm ein klei­nes Stoff-Kalb in Anspie­lung auf die mög­li­che Rol­le des Land­krei­ses bei der Zukunft des Bam­ber­ger Schlachthofs.

Kauf des Muna-Geländes

Bei den städ­ti­schen Pro­jek­ten gab Star­ke mit Freu­de bekannt, dass mit der vor weni­gen Tagen über­ge­be­nen Bau­ge­neh­mi­gung nun der Weg frei sei für das neue Atri­um am Bahn­hof. Unge­bremst bleibt der städ­ti­sche Gestal­tungs­drang bei der Schul­sa­nie­rung, der Kita-Offen­si­ve, beim Schloss Gey­ers­wörth, der Vil­la Rem­eis sowie bei den Pro­jek­ten Obe­re Sand­stra­ße 20, Altes Rat­haus, Quar­tier am Max­platz und Klo­ster­an­la­ge auf dem Micha­els­berg. 2024 wird das Muna­Ge­län­de gekauft und das Gesund­heits­zen­trum „San­cu­ra-Park“ wei­ter ent­wickelt. Dar­über hin­aus kün­dig­te Star­ke an, die Plä­ne für die Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung bis Mit­te 2028 fer­tig­zu­stel­len. Eine Her­aus­for­de­rung wer­de sicher die Sanie­rung der Mar­kus­brücke sein. Sie bleibt nach den Wor­ten des OB von Ende März bis zum Beginn der Sand­ker­wa gesperrt. Posi­tiv ist der Bau­ver­lauf bei der Franz-Fischer-Brücke in Bug.

Uni­ver­si­tät auf Wachstumskurs

Expli­zit auf Wachs­tums­kurs befin­det sich die Uni­ver­si­tät Bam­berg: „Dank der High­tech Agen­da Bay­ern schaf­fen wir 30 neue Lehr­stüh­le und Pro­fes­su­ren in gesell­schaft­lich rele­van­ten und stra­te­gisch wich­ti­gen For­schungs­fel­dern“, kün­dig­te Fisch­bach an. Der Prä­si­dent hob beson­ders den Erfolg der Uni­ver­si­tät im Rin­gen um Pro­fes­su­ren im Bereich der Künst­li­chen Intel­li­genz her­vor. Es sei gelun­gen, sie­ben neue Pro­fes­su­ren zu bekom­men. „Damit sind wir über Nacht zu einem der bedeu­tend­sten Stand­or­te in die­sem wich­ti­gen Zukunfts­feld gewor­den.“ Fisch­bach wies auf Pro­jek­te hin, die gemein­sam mit der Stadt Bam­berg ange­gan­gen wer­den, etwa im Bereich Smart City. Er lud alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein, die Uni­ver­si­tät ken­nen zu ler­nen. Es gäbe vie­le Begeg­nungs­mög­lich­kei­ten, auch für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ohne Studium.

Spen­den für den Universitätsbund

Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp bat um Spen­den für den Uni­ver­si­täts­bund Bam­berg e.V., der in die­sem Jahr sein 75. Jubi­lä­um fei­ert. Neben der Hegel-Woche unter­stützt der Uni­ver­si­täts­bund etwa das Pro­jekt „Natio­nal Model United Nati­ons“, das im Geist der Ver­ein­ten Natio­nen dazu anlei­tet, mul­ti­la­te­ra­le Lösun­gen zu erar­bei­ten. Zuletzt warb Phil­ipp Höh­ne, Geschäfts­füh­rer der Bam­ber­ger Bas­ket­ball GmbH, für die Bam­berg Bas­kets und bat das Audi­to­ri­um um Unter­stüt­zung in jed­we­der Form. Für den Bas­ket­ball­stand­ort Bam­berg gab es viel Beifall.

Der Neu­jahrs­emp­fang war auch eine Wer­bung für die Musik­schu­le, die in die­sem Jahr eben­falls ihr 75. Jubi­lä­um fei­ert. Zusätz­lich zu den ver­schie­de­nen Ensem­bles, die im Kon­zert­saa auf­tra­ten, war das Blue­TrainOr­che­ster der Musik­schu­le unter der Lei­tung von Seba­sti­an Strem­pel im Foy­er zu erle­ben. Gebär­den­sprach­dol­met­sche­rin Cari­na Thum­met küm­mer­te sich um die simul­ta­ne Über­set­zung der Reden. Abschlie­ßend stell­te der OB fest: „Ein gelun­ge­ner Start ins neue Jahr!“

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