Bay­reuth: Bei flä­chen­decken­dem Strom­aus­fall – „Bat­te­rie­be­trie­be­nen Radio einschalten!“

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Mischa Salzmann, Geschäftsführer „Radio Mainwelle“, Christian Höreth, Redaktionsleiter „Radio Mainwelle“, Bernd Rasser, Geschäftsleiter „Radio Mainwelle“, Peter Maisel, Geschäftsführer TMT, Berufsmäßiger Stadtrat Ulrich Pfeifer und Michael Schlie von TMT. Foto: Stadt Bayreuth
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Mischa Salzmann, Geschäftsführer „Radio Mainwelle“, Christian Höreth, Redaktionsleiter „Radio Mainwelle“, Bernd Rasser, Geschäftsleiter „Radio Mainwelle“, Peter Maisel, Geschäftsführer TMT, Berufsmäßiger Stadtrat Ulrich Pfeifer und Michael Schlie von TMT. Foto: Stadt Bayreuth

Bay­reuth hat als eine der ersten Städ­te in Deutsch­land ein Not­fall-Radio installiert

Wie infor­miert eine Stadt­ver­wal­tung ziel­ge­rich­tet und anlass­be­zo­gen ihre Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im Fal­le eines Black­outs, wenn flä­chen­deckend und für län­ge­re Zeit der Strom aus­fällt? Die­ser Fra­ge haben sich die Ver­ant­wort­li­chen in Bay­reuth gestellt. In Feder­füh­rung des Refe­rats für Per­so­nal, Recht, öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung mit Berufs­mä­ßi­gem Stadt­rat Ulrich Pfei­fer an der Spit­ze hat die Stadt­ver­wal­tung gemein­sam mit der Bay­reu­ther Fir­ma TMT eine tech­ni­sche Lösung gefun­den, die deutsch­land­weit bis­her wohl weit­ge­hend ein­ma­lig sein dürf­te: In Bay­reuth wird die Stadt­ver­wal­tung künf­tig in der Lage sein, über die Sen­de­fre­quenz des loka­len Hör­funk­sen­ders „Radio Main­wel­le“ (UKW 104,3) ein Radio-Not­pro­gramm zu sen­den, und zwar aus dem zwölf­ten Stock des Neu­en Rathauses.

Hier­für wur­de in den ver­gan­ge­nen Wochen die Not­strom­ver­sor­gung der Stadt­ver­wal­tung ertüch­tigt, eine Radio-Anten­ne auf dem Rat­haus-Dach instal­liert und die dazu­ge­hö­ri­ge Anten­nen­in­stal­la­ti­on vom städ­ti­schen Hoch­bau­amt in den zwölf­ten Stock ver­legt. Dort kann das Not­fall-Radio bei Bedarf auf Sen­dung gehen und die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im Halb­stun­den- oder Stun­den­takt mit aktu­el­len Infor­ma­tio­nen ver­sor­gen. Die erfor­der­li­che Tech­nik stellt der Bay­reu­ther IT‑, Inter­net- und Medi­en­dienst­lei­ster TMT zur Verfügung.

„Natür­lich wer­den wir als Stadt im Fal­le eines Black­outs auch wei­ter­hin auf bewähr­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel wie Laut­spre­cher­durch­sa­gen zurück­grei­fen, aber mit dem neu­en Not­fall-Radio kön­nen wir viel schnel­ler viel mehr Men­schen ziel­ge­rich­tet und der aktu­el­len Lage ange­passt errei­chen“, so Ulrich Pfei­fer bei der Vor­stel­lung des neu­en Ange­bots. „Das A und O dabei ist aller­dings, dass sich die Bay­reu­ther Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit Radi­os ohne Netz­be­trieb, das heißt mit Bat­te­rie, Dyna­mo- oder Solar­be­trieb, aus­stat­ten“, ergänz­te Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger. Denn bei einem län­ger­fri­sti­gen und flä­chen­decken­den Strom­aus­fall hel­fen letzt­lich irgend­wann auch die Warn-Apps auf den Mobil­te­le­fo­nen nicht mehr wei­ter, da die Tele­fo­ne ja nicht mehr auf­ge­la­den wer­den kön­nen und die Mobil­net­ze aus­fal­len wer­den. „Daher ist das Not­fall-Radio die beste Mög­lich­keit für eine Stadt, ihre Bür­ger in solch einem Kri­sen­fall, von dem wir alle hof­fen, dass er nie­mals ein­tritt, dau­er­haft zu infor­mie­ren – wenn erfor­der­lich rund um die Uhr an sie­ben Tagen in der Woche.“

Ebers­ber­ger und Pfei­fer dank­ten in die­sem Zusam­men­hang aus­drück­lich dem Geschäfts­füh­rer der Fir­ma TMT, Peter Mais­el, der den Anstoß gab und die Tech­nik für das Not­fall-Radio ent­wickelt hat. „Bay­reuth über­nimmt damit eine Vor­rei­ter­rol­le, von der auch die Men­schen im Land­kreis Bay­reuth pro­fi­tie­ren kön­nen“, beton­te Pfeifer.

Beim Pres­se­ge­spräch im Neu­en Rat­haus, bei dem das Not­fall-Radio von den Ver­ant­wort­li­chen von Stadt, „Radio Main­wel­le“ und TMT vor­ge­stellt wur­de, ver­wie­sen Ebers­ber­ger und Pfei­fer ergän­zend auf den von der Stadt auf­ge­leg­ten „Rat­ge­ber für Not­fall­vor­sor­ge und rich­ti­ges Han­deln in Not­si­tua­tio­nen“. Die­ser ent­hält anhand einer per­sön­li­chen Check­li­ste unter ande­rem einen Über­blick zu emp­foh­le­nen Vor­rä­ten an Lebens­mit­teln und Medi­ka­men­ten, zu nütz­li­chen Gerä­ten im Haus­halt – wie zum Bei­spiel bat­te­rie­be­trie­be­ne Radio­ge­rä­te – und zu den emp­foh­le­nen Inhal­ten eines Not­ge­päcks. Er listet auch die wich­tig­sten Not­fall­te­le­fon­num­mern und Inter­net­adres­sen zum The­ma Notfallvorsorge/​Katastrophenhilfe auf und gibt wert­vol­le Tipps zur Siche­rung wich­ti­ger per­sön­li­cher Doku­men­te. Den Fly­er gibt es zum Down­load auch auf der Home­page der Stadt unter www​.bay​reuth​.de/​n​o​t​f​a​l​l​v​o​r​s​o​rge.

Im Fal­le einer Not­si­tua­ti­on, wie zum Bei­spiel einem Black­out, kön­ne sich die Kreis­ver­wal­tungs­be­hör­de bei­lei­be nicht um alles küm­mern, so die Ver­ant­wort­li­chen der Stadt. Daher sei die vor­aus­schau­en­de Hil­fe zur Selbst­hil­fe der Bevöl­ke­rung gefragt und unab­ding­bar. Hier­für kön­ne das neue Not­fall-Radio einen wich­ti­gen Bei­trag leisten.