Aus der Bam­ber­ger Leser­post: „Umgang mit Anti­se­mi­tis­mus i.R. ver­gan­ge­ner und kom­men­der Demonstration“

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Sehr geehr­ter Oberbürgermeister,
Sehr geehr­te Bürgermeister,
Sehr geehr­ter Polizeipräsident,
Sehr geehr­ter Polizeidienststellenleiter,
Sehr geehr­te Stadt­rä­te und Stadträtinnen,
Sehr geehr­ter Antisemitismusbeauftragter,
Sehr geehr­te Rabbinerin,
Sehr geehr­te Deutsch-Israe­li­sche Gesell­schaft e.V. Arbeits­ge­mein­schaft Bamberg,
Sehr geehr­te Parteien,
Sehr geehr­tes Refe­rat für öffent­li­che Sicher­heit, Recht und Ordnung,
Sehr geehr­te Presse,

ich wen­de mich an Sie in Bezug auf die bevor­ste­hen­de Demon­stra­ti­on am 03. Febru­ar 2024, die von der Grup­pe „Bam­berg­for­free­pa­la­sti­ne“ orga­ni­siert wird. Die The­ma­tik und die ver­gan­ge­nen Vor­fäl­le wäh­rend der Demon­stra­ti­on am 03. Dezem­ber 2023 berei­ten mir ernst­haf­te Bedenken.

Es wur­de fest­ge­stellt, dass es bereits im Vor­feld und wäh­rend der vor­he­ri­gen Demon­stra­ti­on zu zahl­rei­chen volks­ver­het­zen­den und anti­se­mi­ti­schen Vor­fäl­len gekom­men ist. Trotz der Zusi­che­rung sei­tens der Poli­zei u.a. durch Poli­zei­chef PI Bam­berg Stadt sowie K5 Staats­schutz, alle Per­so­na­li­en der Red­ner fest­zu­hal­ten, hat sich her­aus­ge­stellt, dass dies nicht umfas­send erfolgt ist. Die­se Tat­sa­che gibt Anlass zur Sor­ge und wirft die Fra­ge auf, wie die Stadt Bam­berg sicher­stel­len kann, dass sol­che Vor­fäl­le bei künf­ti­gen Ver­an­stal­tun­gen ver­mie­den werden.

Beson­ders alar­mie­rend ist der erneu­te Auf­ruf zur Demon­stra­ti­on, der erneut vom Geno­zid spricht und somit einen anti­se­mi­ti­schen Tat­be­stand dar­stellt. In Anbe­tracht des­sen möch­te ich Sie dar­an erin­nern, dass die Stadt Bam­berg die IHRA-Defi­ni­ti­on ange­nom­men hat, die sich gegen Anti­se­mi­tis­mus ausspricht.

Mich inter­es­siert daher, wie eine Demon­stra­ti­on, die offen für anti­se­mi­ti­sche wirbt, geneh­migt wer­den kann. Zusätz­lich dazu wür­de ich ger­ne erfah­ren, wel­che Maß­nah­men die Poli­zei ergrei­fen wird, um sicher­zu­stel­len, dass kei­ne anti­se­mi­ti­schen Vor­fäl­le wäh­rend der Demon­stra­ti­on statt­fin­den. Ins­be­son­de­re inter­es­siert mich, wie die Straf­ver­fol­gung im Ver­gleich zur vor­he­ri­gen Demon­stra­ti­on ver­bes­sert und zuver­läs­si­ger gewähr­lei­stet wer­den kann. Lei­der blieb das ange­kün­dig­te Gespräch zwi­schen dem Staats­schutz, dem Poli­zei­dienst­stel­len­lei­ter, dem Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ten und mir bis­her aus.

Neben den bereits ange­spro­che­nen The­men wür­de mich inter­es­sie­ren, wel­che kon­kre­ten Maß­nah­men die Stadt Bam­berg künf­tig ergrei­fen wird, um sicher­zu­stel­len, dass Anti­se­mi­tis­mus in unse­rer Gemein­schaft kei­nen Platz mehr fin­det. Es ist mir wich­tig zu erfah­ren, wie die Stadt beab­sich­tigt, die Wor­te und Ver­spre­chen der letz­ten Wochen in kon­kre­te Hand­lun­gen umzu­set­zen, damit sie nicht nur lee­re Wor­te bleiben.

Der Schutz aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Dis­kri­mi­nie­rung und Hass ist von höch­ster Bedeu­tung für das fried­li­che Zusam­men­le­ben in unse­rer Stadt. Ich hof­fe auf Ihre offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on und trans­pa­ren­te Infor­ma­tio­nen bezüg­lich der getrof­fe­nen Maß­nah­men und zukünf­ti­gen Plä­ne im Kampf gegen Antisemitismus.

Mit freund­li­chen Grüßen,
Dustin Opitz,
DIE LIN­KE. KV Bamberg/​Forchheim

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