Her­zo­gen­au­ra­cher Frak­tio­nen von CSU und Jun­ger Uni­on posi­tio­nie­ren sich zum Haus­halt 2024

Konrad Körner (JU) und Walter Drebinger (CSU)
Konrad Körner (JU) und Walter Drebinger (CSU)

Die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den der CSU, Wal­ter Dre­bin­ger, und der Jun­gen Uni­on, Kon­rad Kör­ner, zie­hen gemein­sam Bilanz:

Die vor­aus­ge­sag­te, schwie­ri­ge finan­zi­el­le Lage der Stadt Her­zo­gen­au­rach ist nun Rea­li­tät. Dies stell­te die Ver­wal­tung sowie den Stadt­rat beim Auf­stel­len des Haus­hal­tes für das Jahr 2024 vor gro­ße Herausforderungen.

Dies wird vor allem mit Blick auf den dra­sti­schen Rück­gang der Gewer­be­steu­er­ein­nah­men vor Augen geführt: Konn­ten im Jahr 2022 noch 60 Mio. Euro Gewer­be­steu­er ein­ge­nom­men wer­den, flos­sen der Stadt 2023 nur noch 13 Mio. Euro zu. Für das Jahr 2024 wird mit Gewer­be­steu­er­ein­nah­men i.H.v. 15 Mio. Euro gerech­net. Dar­aus folgt, dass für den Aus­gleich des Haus­hal­tes für 2024 16,5 Mio. EUR aus der immer klei­ner wer­den­den Rück­la­ge der Stadt ent­nom­men wer­den müs­sen. Für das Spar­kon­to der Stadt heißt das eine Redu­zie­rung von ursprüng­lich 150 Mio. EUR auf 16 Mio. EUR. Zieht man davon bereits ver­plan­te Aus­ga­ben­re­ste i.H.v. 10 Mio. EUR ab, ver­blei­ben nur 6 Mio. EUR auf dem Konto.

Vie­le der geplan­ten Inve­sti­tio­nen sol­len des­halb um Jah­re ver­scho­ben wer­den. Nur die not­wen­dig­sten Pro­jek­te, wie die Erwei­te­rung der Schu­len, Kitas und der Bau von Pho­to­vol­ta­ik­An­la­gen ste­hen im Investitionsplan.

Die bei­den Kom­mu­nal­po­li­ti­ker bemän­geln, dass im zurück­lie­gen­den Jahr 2023 mög­li­che Ein­spar­maß­nah­men durch den Bür­ger­mei­ster nicht kon­se­quent umge­setzt wur­den. Dies war bei den bei­den letz­ten Haus­halts­re­den Anfang des Jah­res dem Bür­ger­mei­ster als Bedin­gung für die Zustim­mung zum Haus­halt 2023 gestellt worden.

Bei dem jetzt vor­ge­leg­ten Haus­halt sol­len bei den Inve­sti­tio­nen und in vie­len frei­wil­li­gen Berei­chen gespart wer­den. Dies hat zur Fol­ge, dass der Per­so­nal­ein­satz in der Ver­wal­tung redu­ziert wer­den könn­te, was aber erst durch die von den Uni­ons­frak­tio­nen bean­trag­te Wie­der­be­set­zungs­sper­re im lau­fen­den Jahr umge­setzt wer­den soll. Von die­ser Mög­lich­keit hät­te man schon viel frü­her Gebrauch machen kön­nen, so die bei­den Oppo­si­ti­ons­po­li­ti­ker. Dabei geht es nicht um Ent­las­sun­gen, son­dern um Stel­len, die auf­grund von Alters- oder son­sti­gen Grün­den frei gewor­den sind und nicht mehr hät­ten besetzt wer­den müs­sen. Hin­sicht­lich der noch wei­ter stei­gen­den Defi­zi­te in den näch­sten Jah­ren sind die­se Spar­maß­nah­men drin­gend not­wen­dig. Dies dient vor allem auch zur Siche­rung der bestehen­den Arbeits­plät­ze in der Verwaltung.

Das schon genann­te Argu­ment „kaputt­spa­ren“ der Her­zo­gen­au­ra­cher Ampel ist hier in kein­ster Wei­se ange­bracht, ganz im Gegen­teil. Die Uni­ons­frak­tio­nen set­zen hier auf einen klu­gen Spar­kurs und nicht auf wei­te­re Steu­er­erhö­hun­gen, die wahr­schein­lich bald als Vor­schlag der regie­ren­den Ampel­frak­tio­nen kom­men könnten.

Auf­grund der ange­spann­ten Haus­halts­si­tua­ti­on beab­sich­ti­gen bei­de Frak­tio­nen kei­ne eige­nen Anträ­ge für Pro­jek­te ein­zu­brin­gen. Die Uni­ons­frak­tio­nen wer­den wei­ter­hin vie­le wich­ti­ge Punk­te bei den genann­ten Inve­sti­tio­nen unter­stüt­zen und mit­tra­gen. Eine Zustim­mung zum Gesamt­haus­halt wird auf­grund der nicht erfolg­ten, mög­li­chen Spar­maß­nah­men im letz­ten und aktu­el­len Jahr gera­de noch beraten.