Blick über den Zaun: Herz­lich wil­kom­men in der älte­sten Burg Böhmens!

Burg Wildstein © PM
Burg Wildstein © PM

In der west­li­chen Ecke unse­res Lan­des, dort an der Gren­ze zum ehe­ma­li­gen Hei­li­gen Römi­schen Reich, zu dem die­ses Gebiet bis 1322 zeit­wei­se als Eger­land gehör­te, steht die Burg Wild­stein, die seit fast acht Jahr­hun­der­ten hier steht und damit die älte­ste erhal­te­ne Burg des Lan­des ist. Eine Burg, die an die glor­rei­chen Zei­ten von Kai­ser Bar­ba­ros­sa, Karl IV. oder Fürst Albrecht von Wal­len­stein erinnert.

Dre­hen Sie mit uns am Rad der Zeit und machen Sie einen Rund­gang durch die älte­ste erhal­te­ne Burg unse­res Landes.

Zuerst betre­ten wir den älte­sten Teil der Burg, die roma­ni­sche Kapel­le, deren erste urkund­li­che Erwäh­nung aus dem Jahr 1166 stammt und deren Beson­der­heit das aus­ge­stell­te weib­li­che Ske­lett ist. Es wur­de bei Reno­vie­rungs­ar­bei­ten in einem Kamin­schacht ein­ge­mau­ert und leben­dig begra­ben ent­deckt. Nach anthro­po­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen han­delt es sich um Johan­na von Trau­ten­berg, die Toch­ter des dama­li­gen Schloss­be­sit­zers und Groß­her­zogs, die der Hexe­rei ange­klagt war und von ihrer Fami­lie, die unter der Ankla­ge und dem Ver­lust des Fami­li­en­be­sit­zes zu lei­den hat­te, lie­ber leben­dig begra­ben wer­den woll­te. In der Kapel­le sind außer­dem Gegen­stän­de unter­schied­li­chen Alters aus­ge­stellt, die Archäo­lo­gen bei Aus­gra­bun­gen in der Burg gefun­den haben.

Burg Wildstein

Burg Wild­stein

Genug der schau­ri­gen Geschich­te, gehen wir in den ersten Stock, in den Königs­saal. Neben Jagd­tro­phä­en schmücken die Wän­de Por­träts aller tsche­chi­schen Herr­scher, vom ersten histo­risch doku­men­tier­ten Für­sten Boři­voj, der Ende des 9. Jahr­hun­derts regier­te, bis zum ersten tsche­cho­slo­wa­ki­schen Prä­si­den­ten T. G. Masa­ryk. Hier wer­den Sie sich wie ein Mon­arch füh­len. Der Saal hat ein Fas­sungs­ver­mö­gen von 100 Per­so­nen und wird heu­te oft für Hoch­zei­ten, Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen, Fir­men­kon­fe­ren­zen und vie­le ande­re wich­ti­ge Ver­an­stal­tun­gen genutzt.

Von der Hal­le geht es die Trep­pe hin­auf in den näch­sten Teil der Burg. Wir wer­fen einen Blick in das Schlaf­ge­mach des Rit­ters Helm­feld, wo wir uns in die Zeit vor rund 150 Jah­ren zurück­ver­set­zen. Im ober­sten Stock­werk der Burg erwar­tet uns eine Feu­er­wehraus­stel­lung. Hier kom­men gro­ße und klei­ne Besu­cher auf ihre Kosten. Feu­er­wehr­au­tos, Sprit­zen, histo­ri­sche Uni­for­men und Lösch­ge­rä­te sind aus­ge­stellt. Beson­ders sehens­wert ist die aus­zieh­ba­re Holz­lei­ter, mit der 1881 der Brand des Natio­nal­thea­ters in Prag gelöscht wur­de. Inter­es­sant ist auch das Ban­ner der New Yor­ker Feu­er­wehr, das der hie­si­ge Chor anläss­lich des 145. Jah­res­ta­ges der Grün­dung des Natio­nal­thea­ters von sei­nen ame­ri­ka­ni­schen Kol­le­gen geschenkt bekam.

Nach dem Rund­gang hat man sicher Hun­ger. Gehen wir also hin­un­ter ins Erd­ge­schoss des Schlos­ses. Wir laden Sie in den mit­tel­al­ter­li­chen Spei­se­saal der Burg ein. Und wie der Name schon sagt, wer­den die Gäste hier vor allem kuli­na­risch ver­wöhnt. Und zwar nicht irgend­ein Essen, son­dern ein Essen, das mit Lie­be, Sorg­falt und Respekt vor den alten böh­mi­schen Tra­di­tio­nen zube­rei­tet und ser­viert wird! Eine gewölb­te Decke mit auf­ge­mal­ten Wap­pen, Rit­ter­rü­stun­gen, histo­ri­sche Waf­fen an den Wän­den, eine geheim­nis­vol­le Dun­kel­kam­mer oder ein histo­ri­scher Kamin run­den die geschichts­träch­ti­ge Atmo­sphä­re ab.

Wer etwas Inter­es­san­te­res sehen will und kei­ne Angst hat, der geht ins Gefäng­nis. Im Gebäu­de der alten Burg befin­det sich ein Justiz- und Gefäng­nis­mu­se­um. Gleich am Ein­gang sieht man einen unglück­li­chen Men­schen, der in einem Käfig an einem Bal­ken hängt und anschei­nend ver­ges­sen hat, dass er bei uns Schul­den hat. Im Inne­ren befin­den sich Ker­ker, in denen Gefan­ge­ne gehal­ten wur­den, sowie eine klei­ne Gerichts­aus­stel­lung. Zu sehen ist zum Bei­spiel ein Aus­zug aus dem dama­li­gen Spei­se­plan der Gefangenen.

Sehr geehr­te Damen und Her­ren, lie­be Lese­rin­nen und Leser, wir glau­ben, dass Sie nach einem vir­tu­el­len Rund­gang durch unse­re Burg auch den rea­len nicht ver­pas­sen wer­den. Es ist nur ein Bruch­teil des­sen, was Sie auf Burg Wild­stein sehen und erle­ben können.

Wir freu­en uns auf Ihren Besuch!


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter https://​www​.vild​ste​jn​.cz/​de/