Die „Gol­den Glit­ter Band“ begei­stert in Speichersdorf

"Golden Glitter Band" © Werner Rupprecht
"Golden Glitter Band" © Werner Rupprecht

Die Bür­ger­stif­tung Lebens­freu­de aus Spei­chers­dorf hat vie­len Men­schen mit der ersten Ver­an­stal­tung im Jahr eine gro­ße Freu­de berei­tet. Aus den Spen­den und dem Erlös wird das Veeh-Har­fen ‑Pro­jekt ins Leben gerufen.

Die Bür­ger­stif­tung Lebens­freu­de aus Spei­chers­dorf ist für Vie­le aus Nah und Fern ein Begriff. Das Team des Ver­eins sorgt immer wie­der für spek­ta­ku­lä­re Events und kann dafür Per­sön­lich­kei­ten aus Funk und Fern­se­hen gewin­nen. Seit 15 Jah­ren küm­mert sich das 40-köp­fi­ge Team jedoch auch um ech­te Not­fäl­le in der Regi­on. „Bei­spiels­wei­se konn­te mit einer Kosten­über­nah­me das Abstel­len des Stroms mit Hei­zung mit­ten im kal­ten Win­ter ver­hin­dert wer­den.“, berich­te­te Vor­sit­zen­der Wolf­gang Hüb­ner wäh­rend sei­ner Begrü­ßung. Doch es wur­de auch schon für einen neu­en Roll­stuhl gesam­melt. Das aktu­el­le Pro­jekt der Bür­ger­stif­tung Lebens­freu­de soll die Anschaf­fung eini­ger Veeh-Har­fen sein. Wie ein­fach die­se, für Men­schen mit Ein­schrän­kun­gen geschaf­fe­nen, Instru­men­te zu spie­len sind, führ­te Sieg­lin­de Hüb­ner vor. Der Ver­ein möch­te damit behin­der­ten Kin­dern und Men­schen mit Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen, aber auch ein­sa­men Men­schen hel­fen und neue Kon­takt­mög­lich­kei­ten bie­ten. Dazu wer­den Men­schen an der Engels­har­fe, wie sie auch genannt wird, aus­ge­bil­det, damit sie ande­re Men­schen anlei­ten können.

Dann ging es auch schon los. Das Kon­zert der Gol­den Glit­ter Band mit Front­mann Mar­kus Engelstäd­ter hat­te vie­le Besu­cher nach Spei­chers­dorf gelockt. Aus­ge­stat­tet mit Spie­gel­bril­len, Lang­haar­pe­rücken, Schlag­ho­sen, Rüschen­hem­den und Glit­ter­ko­stüm, den typi­schen Pul­lis oder Hem­den der 70er, fiel es ihnen nicht schwer, das Publi­kum in die­ses Jahr­zehnt zu ent­füh­ren. Die Band hat­te den voll­be­setz­ten Saal sofort im Griff. Mit „Ein Bett im Korn­feld“ imi­tier­te Engelstäd­ter den Sän­ger Jür­gen Drews so gekonnt, dass man hät­te mei­nen kön­nen, das Ori­gi­nal steht selbst auf der Büh­ne. Auch bei den Lie­dern von Howard Car­penda­le und Peter Maf­fay gelang ihm Dies gut. Die schla­ger­be­gei­ster­ten Men­schen san­gen aus vol­ler Keh­le mit. Die Tex­te konn­te Jeder aus­wen­dig. Doch nicht nur Men­schen, die die­se Lie­der der 70er Jah­re aus ihrer Kind­heit kann­ten, waren gekom­men. Men­schen von 9 bis 90 san­gen, tanz­ten und hüpf­ten zu Lie­dern wie „Hal­lo Again“ (Howard Car­penda­le), „Ami­go Char­lie Brown“ (Ben­ny), „Him­beer­eis zum Früh­stück“ (Hoff­mann und Hoff­mann). Die Tex­te kann­te jeder. So wäre es gar nicht nötig gewe­sen, dass Mar­kus Engelstäd­ter, ali­as „Brad“ die Leu­te immer wie­der zum Sin­gen auf­for­der­te. „Micae­la“ (Bata Illic), „Ani­ta“ (Costa Cord­a­lis), „Die Bie­ne Maja“ (Carel Gott), „Schön ist es auf der Welt zu sein“ (Roy Black) oder „Ein Festi­val der Lie­be“ (Jür­gen Mar­kus) wur­den von Anfang bis Ende mit­ge­sun­gen! Es folg­ten Lie­der von Udo Jür­gens, Micha­el Holm, Mari­an­ne Rosen­berg, Rein­hard Mey, Rex Gil­do, Kat­ja Ebstein und Jür­gen Markus.

Beim Gas­sen­hau­er von Rober­to Blan­co „Ein biss­chen Spaß muss sein!“ war­fen die Band­mit­glie­der rie­si­ge Luft­bal­lo­ne ins Publi­kum, die lan­ge Zeit für gro­ßen Spaß sorg­ten. Mit Ein­la­gen sorg­te die Band immer wie­der für Über­ra­schun­gen beim Publi­kum. Engelstäd­ter hol­te eini­ge Gäste auf die Büh­ne, die dann in einem klei­nen Wett­be­werb „Zazi­ki“ (anstel­le Sir­ta­ki) tanz­ten und ein Abend­essen mit Brad gewin­nen konn­ten (Eine Dose Brat­he­ring ange­lehnt an sei­nen Künst­ler­na­men Brad Hering). Ein ande­res Mal wur­de das Publi­kum belohnt, weil es so toll sang und bei den Band­mit­glie­dern „Herz­ra­sen“ ver­ur­sach­te. Als Beloh­nung gab es klei­ne Rasen­stücke in Herz­form. Die Band sorg­te dafür, dass das Publi­kum auf sei­ne Kosten kam – es war nie langweilig.

Eini­ge Gäste kamen im Stil der 70er Jah­re geklei­det, mit Mini­kleid und Lack­stie­fel oder mit Flower­power im Haar. Doch begei­stert waren Alle, die da waren. Kaum Jemand blieb auf sei­nen Stüh­len sit­zen. Die Men­schen tanz­ten in den Gän­gen und den Tanz­flä­chen neben der Bühne.

Nico­le und Gabi sind vor allem Roland-Kai­ser-Fans und besuch­ten die „Kai­ser Mania“ in Dres­den. „Da konn­te uns auch das schlech­te Wet­ter nicht davon abhal­ten! – Und heu­te sind wir hier in Spei­chers­dorf. Schla­ger sind ein­fach klas­se! Wir war­ten jetzt auf die Lie­der von Roland Kaiser.“

Chri­sti­ne und Hei­ko aus Münch­berg kamen im Part­ner­look und fan­den das Mot­to „70er-Jah­re“ und die Lied­aus­wahl der Band: „ein­fach super!“ Auch die Loca­ti­on und die Arbeit der Stif­tung Lebens­freu­de beein­druck­ten eben­so, wie „Das brei­te Spek­trum, das hier ange­bo­ten wird. Wir kom­men wieder!“

Isa­bel­la und ihre betag­te Mut­ter Caro­li­ne waren die ersten auf dem Tanz­par­kett. „Mei­ne Mut­ter belebt es, die­se Lie­der zu hören. Sie wecken Erin­ne­run­gen. „Es ist klas­se hier! Wir sind auch immer beim Senio­ren­tanz in Bay­reuth und heu­te hier! Mei­ne Mut­ter tanzt sehr ger­ne und das tut ihr gut!“ – und schon dre­hen sich die bei­den wie­der zum näch­sten Lied.

Ein beson­de­rer Gast und Besu­che­rin seit der ersten Ver­an­stal­tung der Stif­tung Lebens­freu­de war Traudl Schirm­er, die mit 90 Jah­ren viel Freu­de an der stim­mungs­vol­len Musik hat­te und immer noch regel­mä­ßig Gedich­te schreibt. Mit Wolf­gang Hüb­ner zusam­men schreibt sie der­zeit ihre Memoi­ren nieder.

Wer die Gol­den Glit­ter Band ver­passt hat, kann sie am 21. Juni in Zess­au bei Pres­sath erleben.

Auch Wolf­gang Hüb­ner gab einen klei­nen Aus­blick auf die wei­te­ren Events des Ver­eins. Als näch­stes wer­den am 22. Novem­ber 2024 „Six Pack“, eine Come­dy Aka­pel­la Grup­pe erwar­tet und dem­nächst auch Urban Pri­ol in Spei­chers­dorf auftreten.

Chri­sti­ne Rupprecht