Grü­ne Erlan­gen-Höch­stadt for­dern kon­struk­ti­ven Dia­log und fried­li­chen Ver­lauf der Bau­ern­pro­te­ste im Landkreis

Ange­sichts der ange­kün­dig­ten Bau­ern­pro­te­ste in Bay­ern in der kom­men­den Woche möch­ten wir als Grü­ne im Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt Stel­lung bezie­hen. Die Sor­gen und For­de­run­gen der Land­wir­te neh­men wir sehr ernst. In einem Offe­nen Brief vom 18.12.2023 an Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz haben sich die Land­tags-Grü­nen Bay­ern klar posi­tio­niert und die For­de­run­gen des Bun­des­mi­ni­sters für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft, Cem Özd­emir, nach­drück­lich unter­stützt. Der Baye­ri­sche Bau­ern­ver­band (BBV) und der Ver­ein „Land­wirt­schaft ver­bin­det Bay­ern“ indes hal­ten an ihrer Ent­schei­dung zu Pro­te­sten und mög­li­chen Ver­kehrs­blocka­den fest, trotz der mitt­ler­wei­le erfolg­ten Zuge­ständ­nis­se des Bundes.

„Fried­li­cher Pro­test ist ein demo­kra­ti­sches Grund­recht“, so die Spre­che­rin des Kreis­ver­bands der Grü­nen Erlan­gen Land, Hen­ni Appell. „Ein­schüch­te­rung durch das Auf­stel­len von Gal­gen-Ampeln oder die Bela­ge­rung von Poli­ti­kern und Poli­ti­ke­rin­nen sind jedoch voll­kom­men inak­zep­ta­bel. Sie ver­las­sen den Boden der sach­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung und sind kein fried­li­cher Pro­test mehr. Wir stel­len uns jeder Form von Gewalt und Nöti­gung ent­schie­den ent­ge­gen. Gleich­zei­tig sind wir auch offen für einen kri­ti­schen Dia­log, denn uns ist bewusst: Gera­de die The­men Ernäh­rung und Land­wirt­schaft rüh­ren an den Kern unse­rer Gesellschaft.“

Kreis­ver­bands­spre­che­rin Eva Ham­mer betont ange­sichts der Pro­test­auf­ru­fe in den sozia­len Medi­en: „Sowohl in der Bild­spra­che als auch im Text wer­den teil­wei­se ein­deu­tig zen­tra­le Bau­stei­ne natio­nal­so­zia­li­sti­scher Pro­pa­gan­da benutzt. Wir for­dern daher alle Pro­test­teil­neh­men­den auf, sich – wie es der Deut­sche Bau­ern­ver­band bereits getan hat – deut­lich von anti­de­mo­kra­ti­schen Inhal­ten zu distanzieren.“

Unse­re grü­ne Posi­ti­on in der Sache ist klar: Wir wol­len unse­re baye­ri­schen Höfe lang­fri­stig erhal­ten. Dafür ist eine nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft not­wen­dig, um den Her­aus­for­de­run­gen des Kli­ma­wan­dels gerecht zu wer­den. Wir wol­len Mehr­wert schaf­fen: Wir unter­stüt­zen daher mehr For­schung zu inno­va­ti­ven kli­ma­freund­li­chen Kraft­stof­fen, um einen Aus­weg aus der fos­si­len Abhän­gig­keit zu finden.

Steu­er­vor­tei­le soll­ten vor allem dort ver­rin­gert wer­den, wo sie bes­ser geschul­tert wer­den kön­nen. Daher set­zen wir uns für eine Ände­rung der Dienst­wa­gen­be­steue­rung auf Basis des C02- Aus­sto­ßes des Autos oder durch eine pau­scha­le Erhö­hung der 1%-Regel auf 2% ein. Dies hät­te einen mehr­fa­chen Mehr­wert: Erstens ein­ge­spar­tes Steu­er­geld, zwei­tens weni­ger kli­ma­schäd­li-che Abga­se. Und drit­tens stimmt auch die sozia­le Kom­po­nen­te. Vom Dienst­wa­gen­pri­vi­leg pro­fi-tie­ren vor allem die Ein­kom­mens­stärk­sten, die Ver­rin­ge­rung des Steu­er­vor­teils kön­nen sie deut-lich bes­ser schultern.

Den Offe­nen Brief der Land­tags-Grü­nen mit den Posi­tio­nen der baye­ri­schen Grü­nen fin­den Sie hier: https://​gruen​link​.de/​2​qd3