Die Stun­de der Win­ter­vö­gel naht

Logo LBV

Aus­zeit neh­men, Vögel zäh­len, Daten lie­fern: Bay­erns größ­te Mit­mach­ak­ti­on star­tet bereits zum 19. Mal

Die ersten Tage des neu­en Jah­res sind tra­di­tio­nell geprägt von guten Vor­sät­zen. Wer sich für die­ses Jahr vor­ge­nom­men hat, mehr Gutes für sich selbst und die Natur zu tun, kann dies am ersten Janu­ar­wo­chen­en­de gleich in die Tat umset­zen: Vom 5. bis 7. Janu­ar 2024 laden der baye­ri­sche Natur­schutz­ver­ein LBV (Lan­des­bund für Vogel- und Natur­schutz) und sein bun­des­wei­ter Part­ner NABU zum 19. Mal zur „Stun­de der Win­ter­vö­gel“ ein. „Die Vögel eine Stun­de lang bewusst zu beob­ach­ten, ver­bin­det uns mit der Natur und ist nach den oft hek­ti­schen Fei­er­ta­gen eine wohl­tu­en­de Aus­zeit. Die Akti­on bie­tet aber nicht nur die Mög­lich­keit zur Erho­lung: Die Daten, wel­che die tau­sen­den Teil­neh­men­den jedes Jahr lie­fern, tra­gen auch dazu bei, das Wis­sen über Ver­än­de­run­gen in der Vogel­welt zu erwei­tern“, so die LBV-Bio­lo­gin Dr. Ange­li­ka Nel­son. Die eige­nen Beob­ach­tun­gen vom Wochen­en­de kön­nen Teil­neh­men­de bis zum 15. Janu­ar hier mel­den: www​.stun​de​-der​-win​ter​voe​gel​.de.

Wer mit­ma­chen will, braucht nicht viel: es genü­gen eine Stun­de Zeit und ein ruhi­ges Plätz­chen, von dem die Vögel im Gar­ten, auf dem Bal­kon oder im Park beob­ach­tet wer­den kön­nen. Gemel­det wird immer die höch­ste Anzahl einer Art, die inner­halb der Zähl­stun­de beob­ach­tet wur­de. Neben den all­jähr­li­chen Fut­ter­haus­be­su­chern wie Spat­zen, Mei­sen oder Amseln, bleibt es auch in die­sem Jahr span­nend, wer dar­über hin­aus in die Gär­ten und Parks flat­tert. „Auf­grund des Kli­ma­wan­dels wer­den die baye­ri­schen Win­ter im Durch­schnitt mil­der. Die Daten der Akti­on aus den ver­gan­ge­nen Jah­ren zei­gen, dass Kurz­strecken­zie­her wie Sta­re, Haus­rot­schwanz oder Zilpz­alp den Win­ter des­halb immer öfter im baye­ri­schen Brut­ge­biet ver­brin­gen“, erklärt Ange­li­ka Nel­son. „Das Wet­ter der letz­ten Wochen und Mona­ten war in Mit­tel­eu­ro­pa von gro­ßen Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen gekenn­zeich­net. Wel­che Vögel des­halb in Bay­ern geblie­ben sind und wer nach dem Win­ter­ein­bruch im Dezem­ber doch noch in den Süden abge­flo­gen ist, wird sich am Zähl­wo­chen­en­de zeigen.“

Aus­wir­kun­gen auf den gefie­der­ten Besuch im Gar­ten hat dar­über hin­aus auch das Wet­ter in ande­ren Tei­len Euro­pas: Wird in den nord­eu­ro­päi­schen Län­dern wegen Eis und Schnee die Nah­rung knapp, zie­hen eini­ge Vogel­ar­ten, wie der grün­gel­be Erlen­zei­sig, der Berg­fink mit sei­ner oran­gen Brust oder der Sei­den­schwanz mit zimt­brau­ner Feder­hau­be, nach Bay­ern in den Sied­lungs­raum und sor­gen für bun­te Abwechs­lung am Fut­ter­häus­chen. Auch Schwanz­mei­sen kom­men dann in Trupps in die Gär­ten. In den letz­ten Wochen wur­den im Frei­staat bereits eini­ge ver­meint­li­che Ver­tre­ter einer nord­eu­ro­päi­schen Unter­art mit rein wei­ßem Gefie­der am Kopf gesich­tet. Hei­mi­sche Schwanz­mei­sen haben für gewöhn­lich einen schwar­zen Schei­tel­streif. „Die win­zi­gen Feder­bäll­chen sind sehr leb­haft und tur­nen häu­fig an dün­nen Ästen her­um. Dabei kann man schön beob­ach­ten, wie sie mit ihrem über­di­men­sio­nal lan­gen Schwanz balan­cie­ren“, so Ange­li­ka Nelson.

Neben den bedeu­ten­den Daten, die alle Teil­neh­men­den dem LBV und dem NABU mit ihrer Mel­dung lie­fern, ist die Akti­on auch ein schö­ner Anlass das neue Jahr mit mehr Selbst­für­sor­ge zu begin­nen: „Gera­de, wenn die Tage kurz und dun­kel sind, tut es gut sich für eine Wei­le mit der Natur zu ver­bin­den und das bun­te Trei­ben der Win­ter­vö­gel auf sich wir­ken zu las­sen. Dass die Vogel­be­ob­ach­tung glück­lich macht, kann man so ganz ein­fach selbst erle­ben“, so Nelson.

Die eige­ne Beob­ach­tung mel­den: So geht’s

Die Beob­ach­tun­gen am Zähl­wo­chen­en­de mel­den Teil­neh­men­de am ein­fach­sten online unter www​.stun​de​-der​-win​ter​voe​gel​.de. Dort sind ab dem ersten Zähl­tag auch fort­lau­fend aktua­li­sier­te Zwi­schen­stän­de abruf­bar, die nach Land­krei­sen und Regie­rungs­be­zir­ken gefil­tert wer­den kön­nen. Mel­dun­gen per Post oder Tele­fon – am 6. Und 7. Janu­ar jeweils von 10 bis 18 Uhr unter der kosten­lo­sen Ruf­num­mer 0800–1157115 – sind eben­falls mög­lich. Unter allen Teil­neh­men­den ver­lost der LBV span­nen­de Prei­se. Wich­tig: Auch wer kei­ne oder nur weni­ge Vögel zählt, kann sei­ne Beob­ach­tung mel­den und lie­fert damit wich­ti­ge Daten.

Live-Online-Zäh­lung: Fra­gen zu Win­ter­vö­geln an LBV-Expertin

Alle, die ger­ne noch ein­mal üben wol­len oder Fra­gen zur „Stun­de der Win­ter­vö­gel“ haben, lädt der LBV am 6. Janu­ar um 10 Uhr zu einer Live-Online-Vogel­zäh­lung mit der LBV-Bio­lo­gin Dr. Ange­li­ka Nel­son auf sei­nem You­Tube-Kanal ein. „Wir star­ten mit einem Vogel­quiz und wer­den dann eine Stun­de lang die Vögel zäh­len, die wir über die Web­cam an der LBV-Fut­ter­stel­le in Hil­polt­stein sehen. Dabei beant­wor­ten wir auch alle Fra­gen rund um die Akti­on und unse­re häu­fi­gen Win­ter­vö­gel“, so LBV-Pres­se­spre­cher Mar­kus Erlwein.

„Schul­stun­de der Wintervögel“

Vom 8. Bis 12. Janu­ar 2024 sind alle Lehr­kräf­te im Rah­men der „Schul­stun­de der Win­ter­vö­gel“ ein­ge­la­den, gemein­sam mit ihren Schü­lern und Schü­le­rin­nen die hei­mi­schen Win­ter­vö­gel spie­le­risch ken­nen­zu­ler­nen und eine Stun­de lang auf dem Pau­sen­hof, im Park oder im Schul­gar­ten zu zäh­len. Vie­le infor­ma­ti­ve Mate­ria­li­en und Spie­le zu den häu­fig­sten Win­ter­vö­geln für Schul­kin­der gibt es unter www​.natur​schwaer​mer​.lbv​.de/​sdw.