Jah­res­schluss­got­tes­dienst mit Krip­pen­spiel in der Basi­li­ka Gößweinstein

Krippenspiel Basilika Gößweinstein © Kathrin Heckel
Krippenspiel Basilika Gößweinstein © Kathrin Heckel

Für den Jah­res­schluss­got­tes­dienst am Fest­tag der Hei­li­gen Fami­lie in der Basi­li­ka Göß­wein­stein hat­te sich Pfar­rer Pater Lud­wig Mazur, OFM, zwei beson­de­re Gestal­tungs­ele­men­te ein­fal­len las­sen. Mit zeit­ge­mä­ßen Lie­dern berei­cher­ten Jana Blank und Johan­nes Rich­ter den Got­tes­dienst. Basi­li­kaor­ga­nist Georg Schäff­ner into­nier­te die tra­di­tio­nel­len Lie­der an der Orgel und wirk­te als Kan­tor. Statt einer Pre­digt hat­ten akti­ve Pfarr­an­ge­hö­ri­ge unter Anlei­tung von Pater Lud­wig ein doch etwas ande­res Krip­pen­spiel vorbereitet.

Der Mes­ner (Mar­kus Redel) soll­te die Weih­nachts­krip­pe auf­bau­en. Aller­dings waren alle Figu­ren gestoh­len wor­den, so dass ledig­lich der Fut­ter­trog noch vor­han­den war. Kur­zer­hand ent­schloss er sich, die Got­tes­dienst­teil­neh­mer zu fra­gen, ob sie nicht die Krip­pen­fi­gu­ren erset­zen möch­ten. So mel­de­te sich eine Maria (Maria Schrü­fer), ein Josef (Georg Lang), ein Kind mit einer Pup­pe für das Jesus­kind (Karin Schmidt), eine Hir­tin (Chri­sti­ne Pol­ster) und auch ein Engel (Jule Redel). Nach­dem der Mes­ner alle Figu­ren posi­tio­niert und die Jesus­kind­pup­pe in den Fut­ter­trog gelegt hat­te, zeig­te er sich zufrie­den und mit dem Volk konn­te „Stil­le Nacht, Hei­li­ge Nacht“ gesun­gen werden.

Danach sin­nier­ten Maria, Josef und die Hir­tin laut dar­über, wel­che Vor­tei­le es doch mit sich brin­ge, ledig­lich eine Sta­tue oder Figur zu sein. Kei­ne Sor­gen zu haben, nicht hin­ter der Schaf­her­de her­ren­nen zu müs­sen. Zudem sei ein Pup­pen­kind auch bequem, weil es nicht wei­ne und nicht in die Win­deln mache. Doch das war dem Mes­ner zuviel und er befahl den Figu­ren doch still zu sein, denn Figu­ren rede­ten nun ein­mal nicht.

Nun betrat eine Mut­ter (Maria Heu­mann) mit ihrem Kind (Jakob) die Sze­ne. Sie sag­te, dass sie allein­er­zie­hend sei, das Kind nicht auf­zie­hen kön­ne und des­halb das Kind adop­tie­ren las­sen möch­te. Doch der Mes­ner weist sie zurecht, dass sie alles durch­ein­an­der­brin­ge. Schließ­lich wer­de hier Weih­nach­ten gefei­ert. Sie sol­le still sein, sich vor die Krip­pe knien und beten. Dies tat sie auch. Zudem setz­te sie ihr Kind vor die Krip­pe, so dass die­se nicht mehr gese­hen wer­den konn­te. Dies ging dem Mes­ner nun zu weit. Er for­der­te die Mut­ter auf, ihr Kind weg­zu­neh­men. Denn die Pup­pe in der Krip­pe sei doch unser Jesuskind.

Nun war es Maria leid, eine Sta­tue zu sein. Josef hielt es nicht mehr aus und er frag­te die Gemein­de im Kir­chen­raum, ob sie das Pup­pen­kind oder Jesus aus Fleisch und Blut woll­ten? Stell­ver­tre­tend für die Gemein­de ant­wor­te­te Kath­rin Heckel, dass sie den leben­di­gen Jesus möch­ten. Der „schreck­li­che“ Mes­ner setz­te sich nun ver­schnupft zum Volk. Maria und Josef, der Engel und die Hir­tin umsorg­ten nun das Kind. Selbst die Wir­tin (Kath­rin Heckel) sorg­te beim Arzt (eben­falls Kath­rin Heckel) für Medi­zin. Die Mut­ter zeig­te sich erleichtert.

Selbst der Mes­ner erkann­te, dass er ganz ver­bohrt in Brauch und Sit­te war. Den leib­haf­ti­gen Jesus anbe­ten hei­ße mit Speis und Trank hel­fen und den Stall für Bedürf­ti­ge herrichten.

Ergän­zend erläu­ter­te Pater Lud­wig dazu, dass die Bil­der der Bibel einen Sinn ver­mit­teln möch­ten. Daher sei es auch wich­tig, all die schö­nen Sit­ten und Bräu­che nicht auf Äußer­lich­kei­ten zu redu­zie­ren, son­dern als Hil­fen zu ver­ste­hen, um zum Kern der Weih­nachts­bot­schaft von Mit­mensch­lich­keit, Lie­be und Frie­den vorzudringen.

Georg Lang
Beauf­trag­ter für Öffentlichkeitsarbeit