Neu­jahrs­an­spra­che 2024 des Baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Dr. Mar­kus Söder

Ministerpräsident Dr. Markus Söder © Bayerische Staatsregierung
Ministerpräsident Dr. Markus Söder © Bayerische Staatsregierung

Schon wie­der ist ein Jahr vor­bei – und was für eines. Zeit für einen Rück­blick, aber auch für neue Plä­ne, gute Vor­sät­ze und Hoffnung.

Das ver­gan­ge­ne Jahr hat uns alle sehr gefor­dert. Zum Glück haben wir vie­les über­stan­den. Aber immer, wenn wir den­ken, wir haben ein Pro­blem gelöst, kommt ein neu­es dazu.

Deutsch­land und die Welt sind lei­der in der Kri­se. Erst Coro­na, dann Krieg in der Ukrai­ne, Ter­ror gegen Isra­el, eine Staats­kri­se durch einen ver­fas­sungs­wid­ri­gen Bun­des­haus­halt und die Sor­ge vor sin­ken­dem Lebensstandard.

Zum Glück leben wir in Bay­ern. Uns geht es bes­ser. Aber auch wir sind kein sor­gen­frei­es Para­dies – trotz­dem haben wir bis­her alle Kri­sen ordent­lich gemei­stert. Und wir wer­den auch die kom­men­den Her­aus­for­de­run­gen anpacken:

Es braucht zum Bei­spiel eine wirk­sa­me Begren­zung der Zuwan­de­rung. Bay­ern ist das Land der Huma­ni­tät. Wir haben mehr Men­schen aus der Ukrai­ne auf­ge­nom­men als Frank­reich. Wir sagen Ja zur Zuwan­de­rung in Arbeit, aber Nein zu einer Zuwan­de­rung in sozia­le Sicherungssysteme.

Dem Kli­ma­wan­del müs­sen wir begeg­nen. Das sind wir unse­ren Kin­dern und Kin­des­kin­dern schul­dig. Bay­ern hat ehr­gei­zi­ge Kli­ma­zie­le – aber nicht zu Lasten der Bür­ger oder der Wirt­schaft. Wir in Bay­ern bau­en die Erneu­er­ba­ren Ener­gien mas­siv aus. Wir sind jetzt schon Vor­rei­ter und wol­len noch zule­gen. Wir müs­sen uns aber auch der Rea­li­tät stel­len: Allein mit Ideo­lo­gie wer­den Deutsch­lands Pro­ble­me nicht gelöst. Der Aus­stieg aus der Kern­ener­gie führt zum Abstieg. Unser Land soll­te dem Bei­spiel vie­ler ande­rer Staa­ten fol­gen und end­lich umsteuern.

Ein Weck­ruf ist die PISA-Stu­die. Wir in Bay­ern inve­stie­ren jedes Jahr mehr in eine erst­klas­si­ge Bil­dung unse­rer Kin­der. Das reicht aber nicht. Beson­ders wich­tig ist die deut­sche Spra­che. Spra­che ist der Schlüs­sel für Inte­gra­ti­on. Mit Sprach-Kitas und ver­pflich­ten­den Sprach­tests vor dem Schul­start sor­gen wir künf­tig für einen guten Start unse­rer Kin­der in ihre Zukunft. Denn alle Kin­der, die in Bay­ern leben, sind unse­re Kinder.

Mei­ne größ­te Sor­ge ist aber die um Krieg oder Frie­den: Die Ukrai­ne ver­tei­digt sich, aber sie ver­tei­digt indi­rekt auch uns. Wir dür­fen sie des­halb nicht im Stich las­sen. Und wir müs­sen unse­re eige­ne Bun­des­wehr deut­lich stär­ken. Das Exi­stenz­recht Isra­els ist baye­ri­sche Staats­rä­son. Wir set­zen ein kla­res Zei­chen gegen Anti­se­mi­tis­mus, Ras­sis­mus, Extre­mis­mus, Ter­ro­ris­mus und Fremdenhass.

Und wir kämp­fen für das Ver­trau­en in unse­re Demo­kra­tie. Wir dür­fen die Sor­gen und Äng­ste der Men­schen nicht igno­rie­ren und sie damit radi­ka­len Kräf­ten über­las­sen. Die Demo­kra­tie braucht star­ke und muti­ge Demokraten.

Ist des­we­gen jetzt alles trost­los und ohne Hoff­nung? Nein. Natür­lich nicht.

In Bay­ern lebt es sich ein­fach bes­ser als anders­wo. Vie­len Dank allen, die durch ihren Ein­satz und Fleiß dazu bei­tra­gen. Ich glau­be, dass 90 Pro­zent der Men­schen in der Welt froh wären, wenn sie in Bay­ern leben könn­ten. Das ist unser Auf­trag! Bay­ern soll Bay­ern blei­ben, auch wenn die hal­be Welt ver­rückt­spielt. Wir sind Frei­heits­traum und Schutz­burg zugleich.

Ich ver­spre­che Ihnen, dass ich mich mit mei­ner gan­zen Kraft dafür ein­set­zen werde.

Dan­ke umge­kehrt allen, die sich täg­lich um ihre Mit­bür­ger küm­mern: bei der Poli­zei und Feu­er­wehr, in Ret­tungs­dien­sten oder im Kran­ken­haus, in Ver­ei­nen und in den Kir­chen. Ohne sie alle gin­ge gar nichts, gera­de auch in die­sen Tagen.

Im Namen der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung und auch ganz per­sön­lich wün­sche ich Ihnen ein gutes neu­es Jahr und nur das Beste für Sie und Ihre Familien.

Möge die­ses neue Jahr ein fried­li­ches und ein gutes wer­den. Hal­ten wir zusam­men! Mit Opti­mis­mus, Tat­kraft und Gott­ver­trau­en kann es uns gelin­gen. Wir bekom­men das schon hin.

Gott schüt­ze Sie und unser schö­nes Bayernland!

Ihr
Dr. Mar­kus Söder
Baye­ri­scher Ministerpräsident

2 Antworten

  1. Reiner Pracht sagt:

    Zum The­ma Energiepolitik:
    Der Satz „Allein mit Ideo­lo­gie wer­den Deutsch­lands Pro­ble­me nicht gelöst. Der Aus­stieg aus der Kern­ener­gie führt zum Abstieg. Unser Land soll­te dem Bei­spiel vie­ler ande­rer Staa­ten fol­gen und end­lich umsteu­ern.“ lässt hof­fen, denn zukünf­ti­ge Kern­kraft­wer­ke wer­den die Pro­ble­me Sicher­heit und End­la­ge­rung lösen kön­nen und somit wie­der zu einer Akzep­tanz bei den Bür­gern führen.
    Die aktu­el­le deut­sche Ener­gie­wen­de ist ein Rohr­kre­pie­rer und es wird höch­ste Zeit von die­sem totem Pferd abzu­stei­gen. Wenn Mini­ster­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder ver­spricht die Erneu­er­ba­ren Ener­gien mas­siv aus­zu­bau­en, ist es hof­fent­lich nur eine popu­li­sti­sche Aus­sa­ge. Wer nicht blind durch Deutsch­land fährt, kennt die „Wind­parks“ mit Dut­zen­den Wind­rä­dern an einem Fleck bei denen die Abstän­de zuein­an­der immer klei­ner werden.
    Unse­re Hei­mat und die Land­schaft wird für eine untaug­li­che Tech­no­lo­gie nach­hal­tig ver­schan­delt. Und das unmit­tel­bar vor unse­rer Haus­tür in den Gemein­den But­ten­heim und Eggolsheim.
    Es gibt wirk­li­che Exper­ten, die bei die­sem The­ma kein Blatt vor den Mund neh­men. Da empeh­le ich das Inter­view von NIUS mit EON-Chef Birn­baum, der auf die näch­sten Mil­li­ar­den-Lücken im „Energiewende“-Plan hin­weist. Auch das Han­dels­blatt ver­deut­licht mit sei­nem Arti­kel „Deutsch­land braucht Reser­ve­kraft­wer­ke – und 60 Mil­li­ar­den Euro“, dass die Ener­gie­wen­de ein finan­zi­el­les Faß ohne Boden ist. Die Kern­aus­sa­ge von EON-Chef Birn­baum kann man sich mer­ken: „Strom wird teu­rer bleiben!“.

  2. Ferenc sagt:

    Die Ener­gie­prei­se stei­gen exakt seit Beginn der pri­vat­wirt­schaft­li­chen Orga­ni­sa­ti­on der Ener­gie­wirt­schaft stark an – unab­hän­gig vom ste­ti­gen Sin­ken der Erzeu­ger­prei­se bei rege­ne­ra­ti­ver Energiegewinnung.

    Kern­ener­gie ist die mit Abstand teu­er­ste Ener­gie­form und konn­te nur dank enor­mer Sub­ven­tio­nen und Über­nah­me unkal­ku­lier­ba­rer Risi­ken durch den Staat an den Markt gebracht wer­den. Daß sie dem Kli­ma nützt, darf hin­ge­gen mit Fug und Recht bezwei­felt wer­den. Denn vom Uran­berg­bau über Anrei­che­rung bis zu den auf­wen­di­gen Kraft­wer­ken mit Unmen­ge an Beton und ande­ren ener­gie­auf­wen­di­gen Bau­stef­fen wird ein gewal­ti­ger Ener­gie­ein­satz erfor­der­lich, bevor auch nur eine Watt­se­kun­de Streom gewon­nen ist. Die gesund­heit­li­chen und öko­lo­gi­schen Fol­gen der radio­ak­ti­ven Strah­lung kom­men noch hinzu.

    Zu klä­ren wäre auch der Roh­stoff­be­zug: Zu den bedeu­tend­sten Uran­lie­fe­ran­ten zählt(e) bei­spiels­wei­se Rußland.