Brei­ten­güß­bach gegen kom­plet­tes Ulmer Farm­team ohne ech­te Siegchance

symbolbild basketball

Die drit­te Heim­nie­der­la­ge des TSV Trö­ster Brei­ten­güß­bach im Dezem­ber, dies­mal zum Hin­run­den­ab­schluss der BAR­MER 2. Bas­ket­ball Bun­des­li­ga Pro B gegen die Oran­geA­ca­de­my (85:101), war letzt­lich nicht ver­hin­dern, da die Ulmer Gäste mit dem kom­plet­ten Farm­team-Kader des deut­schen Mei­ster antra­ten und ihre spie­le­ri­schen Klas­se ein­drucks­voll unter Beweis stell­ten. Nichts­de­sto­trotz kann der TSV stolz auf ein histo­ri­sches Jahr 2023 zurück­blicken: Zwei run­de Ver­eins- und Abtei­lungs-Jubi­lä­en und die Mei­ster­schaft in der Regio­nal­li­ga blei­ben unvergessen.

Nach der Begeg­nung applau­dier­ten die TSV-Spie­ler den Fans und umge­kehrt: Von Frust nach einer wei­te­ren Heim­nie­der­la­ge, noch dazu ein „Hun­der­ter“, kei­ne Spur, denn die Ver­lie­rer prä­sen­tier­ten auch gegen die Ulmer Talen­te ihre Tugen­den des Kämp­fens und Nie-Auf­ge­bens, anson­sten wären die Gast­ge­ber böse unter die Räder gekom­men. Schlimm­ste Befürch­tun­gen nach dem 25-Punk­te-Rück­stand (43:68) bewahr­hei­te­ten sich aber nicht, denn die Güß­ba­cher kamen nach einer durch­wach­se­nen ersten Hälf­te (34:46) immer bes­ser in Schwung und lie­ßen sich von der hohen indi­vi­du­el­len Klas­se ihrer Kon­tra­hen­ten nicht beeindrucken.

Im Gegen­teil: Nun nutz­ten sie ihre Mög­lich­kei­ten kon­se­quen­ter, eini­ge Back­door-Päs­se führ­ten zu herr­lich her­aus­ge­spiel­ten Kör­ben, die Frei­wurf­quo­te ver­bes­ser­te sich und der reak­ti­vier­te Erik Land konn­te sich wei­ter­hin gut in Sze­ne set­zen. Auch wenn das danach fol­gen­de 42:33 für die Güß­ba­cher nur Ergeb­nis­ma­ku­la­tur war und die zeit­wei­li­ge Ver­kür­zung auf einen ein­stel­li­gen Rück­stand ein kur­zer Hoff­nungs­schim­mer war, bewies der TSV sei­ne Liga­taug­lich­keit. Die Schütz­lin­ge von Mark Völkl lie­ßen sich davon nicht ent­mu­ti­gen, dass das Drei­ge­stirn Siso­ho Jawara/​Langenfeld/​Essengue sage und schrei­be 75 Punk­te ein­streu­te und auch die spek­ta­ku­lä­ren acht Blocks des zuletzt genann­ten Fran­zo­sen waren eine Augenweide.

„Wir haben gegen das beste Team der Liga gespielt, die Game-Kon­trol­le lag bei Ulm, natür­lich ist es aber auch ärger­lich, dass wir unse­re Sachen pha­sen­wei­se nicht wie gewünscht hin­krie­gen. An den nicht ent­täu­schen Fans merkt man, dass unse­re Tugen­den hono­riert wer­den. Schließ­lich sind die Ulmer Spie­ler auf dem Weg zum Pro­fi, wäh­rend unse­re Spie­ler nach der Arbeit trai­nie­ren. Erik Land hat über­zeugt, wir haben ihn gut ins Spiel gebracht“, resü­mier­te ein gefass­ter Mark Völkl.

Der viel­ge­lob­te Ex-Bun­des­li­ga­pro­fi war in sei­ner zwei­ten Par­tie das Maß aller Din­ge im TSV-Spiel, mar­kier­te 27 Punk­te und hat­te bei 13 Wurf­ver­su­chen in der Zone nur zwei Fehl­wür­fe. „Ja, es ist super bei mir gelau­fen. Nach drei Jah­ren ohne ech­te Spiel­pra­xis konn­te ich dies nicht erwar­ten. Gegen die­se kom­plet­te Mann­schaft, in der Jeder alles kann, war schwie­rig zu spie­len“, so der 33-jäh­ri­ge Land, der gute 21 Minu­ten auf dem Par­kett stand und mit noch bes­se­rer Kon­di­ti­on im neu­en Jahr zurück­kom­men wird.

Doch die Durch­schlags­kraft des Cen­ters reich­te nicht aus, denn aus der Distanz mar­kier­ten die TSV-Schüt­zen mick­ri­ge 12 Punk­te (4/18), wäh­rend die ver­dien­ten Sie­ger 45 Zäh­ler ver­bu­chen konn­ten (15/34) und zeit­wei­se in einer ande­ren Liga unter­wegs waren.

Anders als zuletzt gegen Erfurt ent­wickel­te sich kei­ne ech­te Auf­hol­jagd, die Ulmer hat­ten immer sofort die pas­sen­de, oft auch sehens­wer­te Ant­wort und konn­ten einen unge­fähr­de­ten Aus­wärts­sieg mit nach Hau­se neh­men. Nicht nur beim TSV-Head­coach, der mit einer ein­wö­chi­gen Trai­nings­pau­se die „Köp­fe frei“ bekom­men will, dürf­ten sich die Gedan­ken schon schnell auf das erste Heim­spiel des neu­en Jah­res gerich­tet haben, denn dann ist am 7. Janu­ar der drit­te Heim­sieg gegen Ehin­gen – eben­falls 3:10 Bilanz nach der Hin­run­de und im Tabel­len­kel­ler – abso­lu­te Pflicht in die­sem rich­tungs­wei­sen­den Spiel.

Brei­ten­güß­bach: Land (27), Trummeter (14/1 Drei­er), Wal­de (12), Ste­phan (9/1), Dip­pold (7/1), Klaus (5/1), Wörr­lein (5), Engel (2), Nies­lon (2), Bau­er (2), Wagner

Bert­ram Wagner