Auf­hol­jagd der Brei­ten­güß­ba­cher Bas­ket­bal­ler nicht belohnt

symbolbild basketball

Wie­der ein­mal Kri­mi-Zeit in der Hans-Jung-Hal­le! Doch damit war nach dem für den TSV ernüch­tern­dem 48:70-Stand sie­ben­ein­halb Minu­ten vor Schluss in kei­ner Wei­se zu rech­nen, denn statt des erwar­te­ten „Aus­lau­fens“ für den Favo­ri­ten insze­nier­ten die Gast­ge­ber eine furio­se Auf­hol­jagd. Wäh­rend die Erfur­ter Löwen sich immer öfter die Zäh­ne an der TSV-Defen­se aus­bis­sen, Ball­ver­lu­ste ein­streu­ten und völ­lig ihren Spiel­rhyth­mus ver­lo­ren, ging bei den Güß­ba­chern die Post ab. Es ging ein Ruck durch die Mann­schaft, der Rück­stand schmolz im Minu­ten­takt und es kam zum gro­ßen Show­down: Noch 14 Sekun­den auf der Uhr, TSV-Ball­be­sitz und beim Stand von 71:74 kre­ierte der ver­meint­li­che Under­dog acht Sekun­den spä­ter eine gute Chan­ce aus der Distanz, doch der Wurf von Hen­ning Nies­lon fiel nicht. Ein TSV-Foul und zwei Erfur­ter Frei­wür­fe been­de­ten eine XXL-Par­tie über 2:05 Stun­den, die mit vie­len ver­ge­be­nen Mög­lich­kei­ten sehr schlep­pend, aber auf Augen­hö­he begann (1. Vier­tel: 16:12).

„Wir geben nie auf, machen immer wei­ter. Haben uns toll her­an­kämpft, und es wäre aber noch mehr drin gewe­sen“, bilan­zier­te Tops­corer Stef­fen Wal­de nach die­ser wech­sel­haf­ten Par­tie. Er dach­te – neben acht „Fahr­kar­ten“ von der Frei­wurf­li­nie – sicher auch an das ver­let­zungs­be­ding­te Aus­schei­den von Erik Land, der sein Come­back im höher­klas­si­gen Bereich und zugleich sei­ne Pre­miè­re im TSV-ProB-Tri­kot fei­er­te. Der frü­he­re BBL-Spie­ler (jeweils zwei Jah­re in Bam­berg und Braun­schweig) wur­de bei sei­ner letz­ten erfolg­rei­chen Korbak­ti­on in der 31. Spiel­mi­nu­te gefoult, ver­letz­te sich am Fin­ger und konn­te den Bonus-Frei­wurf nicht mehr aus­füh­ren. „Er hat das gelei­stet, was wir woll­ten. Natür­lich muss man sich nach einer der­art lan­gen Pau­se zunächst wie­der rein­fin­den und an das Tem­po gewöh­nen“, zeig­te sich Head­coach Mark Völkl über den gut 13-minü­ti­gen Ein­satz des Cen­ters (3/5 aus dem Feld, 7 Rebounds) zufrieden.

Im zwei­ten Vier­tel gerie­ten die TSV-ler auf die fal­sche Bahn, erziel­ten bis zur Pau­se (25:38) mick­ri­ge acht Feld­kör­be bei einer erschrecken­den 18-pro­zen­ti­gen Drei­er­quo­te. Die­se ver­bes­ser­te sich in der Fol­ge­zeit rapi­de, vor allem dank Timo Dip­pold und Mar­lon Ste­phan, die drei- bzw. zwei­mal aus der Distanz ein­netz­ten, so dass man letz­ten Endes mit der Schluss­quo­te (35%) gut leben konn­te. Der mög­li­che Nies­lon-Drei­er wäre natür­lich die „Krö­nung“ zur Ver­län­ge­rung gewesen.

„Das Pro­blem ist noch unse­re feh­len­de Kon­stanz. Durch unse­re Aus­fäl­le ist die Ver­ant­wor­tung für unse­re fünf jun­gen Spie­ler sehr groß. Die­sen Lern­pro­zess wol­len und müs­sen wir gehen. Die Art und Wei­se, wie es gelau­fen ist, ist schon hart. Ein­drucks­voll war unser Auf­bäu­men trotz des kla­ren Rück­stan­des“, so die tref­fen­den Wor­te von Mark Völkl, die vom sport­li­chen Lei­ter der Erfur­ter, dem Bam­ber­ger Flo­ri­an Gut, bestä­tigt wur­den. „Ich muss den Güß­ba­chern ein gro­ßes Kom­pli­ment machen. Sie spie­len ihren eige­nen Bas­ket­ball-Stil, haben eine kla­re Men­ta­li­tät und sind geschlos­sen auf­ge­tre­ten. Dass deren Ball­ver­lu­ste vor der Pau­se für sie schmerz­haft waren und uns auf­ge­baut haben, steht außer Zwei­fel. Trotz der TSV-Nie­der­la­ge bin ich zuver­sicht­lich, dass sie da unten rauskommen“.

Die Wor­te aus dem Mun­de des Tabel­len­zwei­ten könn­ten schon am näch­sten Don­ners­tag­abend (19 Uhr) bestä­tigt wer­den, wenn der TSV zum Jah­res­ab­schluss zu Hau­se auf das Farm­team des deut­schen Mei­sters Ulm trifft. Folgt der näch­ste Kri­mi „Tat­ort Güßbach“?

Brei­ten­güß­bach: Wal­de (15), Ste­phan (13/2 Drei­er), Dip­pold (9/3), Land (9), Klaus (8/2), Wörr­lein (7), Nies­lon (5/1), Trummeter (5/1), Bau­er, Wagner