Forch­hei­mer Grü­ne Liste zur Abstim­mung „För­de­rung pri­va­ter PV-Anla­gen“ im Stadtrat

„Stadt­rat Forch­heim und Kli­ma­schutz – schwierig“

„Dass schon die erste klei­ne Umset­zungs­maß­nah­me aus unse­rem Kli­ma­schutz­kon­zept im Stadt­rat kei­ne Mehr­heit fin­det, ist ernüch­ternd“ stellt Emme­rich Huber, Kli­ma­ex­per­te der Grü­nen Stadt­rats­frak­ti­on, ver­är­gert fest. Was ist der Hin­ter­grund? Eli­sa Ritt­mei­er, die Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin der Stadt, hat­te über 2 Jah­re ein fun­dier­tes Kli­ma­schutz­kon­zept erar­bei­tet und wie gefor­dert eine erste Maß­nah­me zur Abstim­mung in den Stadt­rat gebracht. Vor­ge­se­hen war, dass Bür­ger und Bür­ge­rin­nen für die Anschaf­fung einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge von der Stadt einen Zuschuss erhal­ten. Als Bud­get dafür stand ein recht über­schau­ba­rer Betrag im unte­ren fünf­stel­li­gen Bereich im Raum.

Der ent­spre­chen­de Antrag war im Pla­nungs- und Umwelt­aus­schuss noch knapp durch­ge­gan­gen, im Ple­num aber hat­ten die Geg­ner die Rei­hen geschlos­sen und der Antrag schei­ter­te mit den Stim­men von CSU, FDP, Jun­ge Bür­ger und AfD. „Ich ver­ste­he die­se Kol­le­gen ein­fach nicht. Sie sind ja ganz über­wie­gend kei­ne Kli­ma­leug­ner, aber ob man die Kli­ma­kri­se leug­net, oder Kli­ma­schutz behin­dert, kommt letzt­lich aufs Glei­che raus“ sagt Stadt­rä­tin Sabi­ne Skle­nar und Stef­fen Mül­ler-Eicht­may­er ergänzt: „ Wir erle­ben stän­dig und medi­en­wirk­sam glü­hen­de Bekennt­nis­se zu Umwelt- und Kli­ma­schutz, aber wenn es kon­kret um Maß­nah­men geht, fällt Kli­ma­schutz eigent­lich immer hin­ten run­ter, wie auch schon beim Baum­schutz und Auto­ver­kehr in der Innen­stadt. Dabei ging es dies­mal über­haupt nicht um irgend­wel­che Ein­schrän­kun­gen, son­dern um finan­zi­el­le För­de­rung von Bür­gern der Stadt.“ Auch die im Pla­nungs- und Umwelt­aus­schuss vor­ge­tra­ge­nen Beden­ken von Sei­ten der CSU, wie Gefahr von Mit­nah­me­ef­fek­ten und man sol­le sich auf die ener­ge­ti­sche Sanie­rung kom­mu­na­ler Lie­gen­schaf­ten kon­zen­trie­ren, fin­den die Grü­nen erstaun­lich. „Mit­nah­me­ef­fek­te haben wir bei prak­tisch jeder För­de­rung, aber es ist ja trotz­dem eine Unter­stüt­zung für die Bür­ger und die ener­ge­ti­sche Sanie­rung ist finan­zi­ell eine ganz ande­re Haus­num­mer, das schließt doch die­se beschei­de­nen Zuschüs­se für unse­re Bür­ger nicht aus“, ärgert sich Frak­ti­ons­chef Ger­hard Meixner.

Die Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin wird den­noch im Lau­fe von 2024 wei­te­re und dann über­wie­gend weit­aus gewich­ti­ge­re Maß­nah­men zum Kli­ma­schutz vor­stel­len, wie schon die erwähn­ten ener­ge­ti­schen Sanie­run­gen und die Ver­sor­gung städ­ti­scher Lie­gen­schaf­ten mit erneu­er­ba­rer Ener­gie, För­de­rung des Aus­baus von Wär­me­net­zen und evtl. schon den Ein­stieg in Wind­kraft­pro­jek­te auf den Höhen west­lich von Forch­heim. Die Grü­nen beto­nen dabei, dass Kli­ma­schutz nicht auf Kon­fe­ren­zen, wie zuletzt in Dubai geschieht, son­dern im Wesent­li­chen vor Ort in den Kom­mu­nen. „Ich hof­fe“, sagt Edith Fie­ßer, „dass dann auch die Kol­le­gen, die jetzt im Stadt­rat gegen Kli­ma­schutz gestimmt haben, ihrer Ver­ant­wor­tung für die All­ge­mein­heit und die Stadt gerecht wer­den. Wei­te­re Untä­tig­keit kön­nen wir uns ein­fach nicht mehr leisten“.