Haus­halts­re­de des Bam­ber­ger Oberbürgermeisters

Andre­as Star­ke, Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Bam­berg, Haus­halts­re­de anläss­lich der Ver­ab­schie­dung der Haus­halts­plä­ne der Stadt Bam­berg und der von ihr ver­wal­te­ten Stif­tun­gen für das Haus­halts­jahr 2024 am Mitt­woch, 13. Dezem­ber 2023, um 16.00 Uhr im Spie­gel­saal der Harmonie

Eine Rede zum Haus­halt soll­te mit guten Nach­rich­ten begin­nen und hof­fent­lich mit sol­chen auch enden, wenn der Stadt­rat dem Ent­wurf zustimmt:
Ent­war­nung für die Benz­stra­ße. Bekannt­lich waren wir gezwun­gen, in Bam­berg eine Not­fall­un­ter­kunft vor­zu­be­rei­ten. Wir prüf­ten dabei auch die Immo­bi­lie in der Benz­stra­ße, um dort Reser­ve-Kapa­zi­tä­ten für die Flücht­lings­un­ter­brin­gung vor­zu­be­rei­ten, damit der Win­ter­not­fall-Plan der Staats­re­gie­rung erfüllt wird. Unser Ein­satz beim digi­ta­len Mee­ting mit dem Staats­mi­ni­ster des Inne­ren, Joa­chim Herr­mann, vor weni­gen Wochen hat sich aus­ge­zahlt. Die beson­de­re Rol­le Bam­bergs als Stand­ort für das Anker-Zen­trum wird jetzt bei dem Win­ter-Not­fall­kon­zept berück­sich­tigt. Unse­re Stadt wird nach die­sem Gespräch nicht als erstes in die Pflicht genom­men, son­dern zuletzt, wenn dann über­haupt noch Bedarf besteht.
Expli­zit hat die Regie­rung von Ober­fran­ken erklärt, dass die Kosten für die Her­rich­tung der Benz­stra­ße nicht erstat­tet wer­den. Mit die­ser Rang­fol­ge – Bam­berg käme zuletzt dran – wird auch der Tat­sa­che Rech­nung getra­gen, dass in den ver­gan­ge­nen Wochen deut­lich weni­ger Geflüch­te­te nach Deutsch­land gekom­men sind. Wir neh­men zur Kennt­nis, dass die hohe Bela­stung, die das Anker-Zen­trum in unse­rer Stadt aus­löst, gese­hen und in die­sem Fall berück­sich­tigt wird.
Trotz­dem soll­ten wir uns nichts vor­ma­chen: Wir leben in schwie­ri­gen Zei­ten. Die finan­zi­el­len Rah­men­be­din­gun­gen sind her­aus­for­dernd. Das gilt für fast alle Kom­mu­nen. Nach dem Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts im Novem­ber, das ver­ein­facht gesagt, den Haus­halt des Bun­des 2021 für rechts­wid­rig erklärt hat, ist die Lage beim Bund, den Län­dern und den Städ­ten unüber­sicht­lich gewor­den. Die dadurch aus­ge­lö­ste Kri­se beschäf­tig­te bis zur Eini­gung heu­te nicht nur die Bun­des­po­li­tik, son­dern alle, die für die Wahr­neh­mung von öffent­li­chen Auf­ga­ben zustän­dig sind. Mit wel­chen För­der­mit­teln aus Ber­lin kann in den näch­sten Mona­ten gerech­net wer­den? Bleibt der Bund ein ver­läss­li­cher Part­ner für Städ­te und Land­krei­se? Wie über­set­zen die Bun­des­län­der die aus­blei­ben­den Gel­der auf die kom­mu­na­le Fami­lie? Genau­er gefragt: Wel­che Zah­lungs­flüs­se erhal­ten wir noch vom Freistaat?
Unse­re Haus­halts­be­ra­tun­gen fin­den zudem mit­ten in einer Rezes­si­on statt. Die Aus­wir­kun­gen inter­na­tio­na­ler Krie­ge und Kon­flik­te sind spür­bar. Die krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen in der Ukrai­ne und im Gaza­strei­fen beein­träch­ti­gen die glo­ba­len Wirt­schafts­strö­me und damit auch die Wirt­schafts­kreis­läu­fe bei uns. Dazu kom­men noch die beson­de­ren loka­len Her­aus­for­de­run­gen, die aus der Trans­for­ma­ti­on der Auto­mo­bil­in­du­strie resul­tie­ren. Betrof­fen sind gro­ße Arbeit­ge­ber wie: Bosch, Bro­se und Wie­land mit den ent­spre­chen­den Fol­gen für das Gewer­be­steu­er­auf­kom­men. Auch andern­orts äch­zen die Kom­mu­nen unter einer sehr ange­spann­ten Kas­sen­la­ge. So hat sich im drit­ten Quar­tal des Haus­halts­jah­res 2023 laut dem Baye­ri­schen Lan­des­amt für Sta­ti­stik die finan­zi­el­le Schief­la­ge wei­ter ver­stärkt. Wäh­rend die Ein­nah­men der baye­ri­schen Kom­mu­nen nur leicht um 2,2 Pro­zent gewach­sen sind, stie­gen die Aus­ga­ben um 10,8 Pro­zent erneut sehr stark. Ange­sichts die­ser Rah­men­be­din­gun­gen fin­de ich es umso bemer­kens­wer­ter, dass es uns gelun­gen ist, einen Haus­halt mit einem Gesamt­vo­lu­men von knapp 418 Mil­lio­nen Euro auf­zu­stel­len, der alle wich­ti­gen Zukunfts­auf­ga­ben der Stadt Bam­berg berücksichtigt:
– Die unver­min­der­te Fort­füh­rung der erfolg­rei­chen Konversion.
– Die Vor­be­rei­tun­gen für den ICE-Bahnausbau.
– Erhöh­te Inve­sti­tio­nen in den Gebäu­de­be­stand, um den Inve­sti­ti­ons­stau, der nach wie vor vor­han­den ist, schritt­wei­se zu reduzieren.
– Die rich­tungs- und zukunfts­wei­sen­de Ent­wick­lung des Gesund­heits­stand­orts Bam­berg mit einer Erwei­te­rung des Kli­ni­kums und dem Bau des neu­en Gesund­heits­zen­trums auf dem Lag­ar­de-Cam­pus (Medi­cal Valley).
Ins­ge­samt belau­fen sich unse­re Inve­sti­tio­nen auf annä­hernd 100 Mil­lio­nen Euro. Eine stol­ze Sum­me! Und wir stem­men die­ses Paket aus eige­ner Kraft. Zu ver­dan­ken haben wir das der umsich­ti­gen und vor­aus­schau­en­den Finanz­pla­nung von Bert­ram Felix, um des­sen Gespür und Geschick uns vie­le ande­re Städ­te benei­den, wie ich aus den Gre­mi­en des Baye­ri­schen Städ­te­tags weiß. Vor allem die klu­ge Rück­la­gen­po­li­tik hat sich als gelun­ge­nes Instru­ment erwie­sen, weil sie uns ver­läss­li­che Sta­bi­li­tät und bür­ger­na­he Hand­lungs­spiel­räu­me ver­schafft. Dar­aus pro­fi­tie­ren Stadt­rat und Bür­ger­schaft glei­cher­ma­ßen. So steht am Ende ein Haus­halt mit Maß und Mit­te. Ein Haus­halt, der auf finan­zi­el­le Aben­teu­er ver­zich­tet, beson­ders das sozia­le und kul­tu­rel­le Leben in unse­rer Stadt för­dert und seri­ös finan­ziert ist.
Doch ohne eine funk­tio­nie­ren­de Ver­wal­tung funk­tio­niert die Umset­zung der vie­len beschlos­se­nen Pro­jek­te nicht. Der Dienst an der Bür­ger­schaft gelingt am besten, wenn wir auch in Zukunft kom­pe­ten­te und moti­vier­te Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter haben. Nach der umfang­rei­chen und hilf­rei­chen Mit­ar­bei­ter­be­fra­gung in die­sem Jahr, wur­de gehan­delt: Für den Bereich Aus- und Fort­bil­dung wur­den die Finanz­mit­tel um 46.000 auf 341.000 Euro erhöht. Damit ist auch die Fort­füh­rung der Füh­rungs­kräf­te-Schu­lung gewähr­lei­stet. Außer­dem sind not­wen­di­ge Stel­len­meh­run­gen beschlos­sen wor­den, um die zuneh­men­den Auf­ga­ben zu bewäl­ti­gen, dem Fach­kräf­te­man­gel zu begeg­nen und die Her­aus­for­de­run­gen einer wach­sen­den Stadt ent­schlos­sen anzupacken.
Dazu gehört auch, bei der Digi­ta­li­sie­rung der Ver­wal­tung vor­an­zu­kom­men. Da haben wir Nach­hol­be­darf. Eine gute tech­ni­sche Aus­stat­tung und die Mög­lich­keit, pro­blem­los im Home­of­fice arbei­ten zu kön­nen, wird von neu­en Bewer­be­rin­nen und Bewer­bern als Selbst­ver­ständ­lich­keit erach­tet. Außer­dem nut­zen wir das Pro­gramm Smart­Ci­ty, um mit den Instru­men­ten der Digi­ta­li­sie­rung das Leben in der Stadt zu ver­bes­sern. Auch bei Bam­berg Ser­vice wol­len wir effi­zi­en­ter wer­den: Im neu­en Haus­halt schaf­fen wir die Vor­aus­set­zun­gen, um das frei wer­den­de Bun­des­sor­ten­amt für eine Ver­la­ge­rung des Stand­orts zu nut­zen. Das ermög­licht es uns, die Arbeits­plät­ze zu moder­ni­sie­ren, der Öko­lo­gie Rech­nung zu tra­gen und die Abläu­fe zu ver­bes­sern. Dafür wer­den Mit­tel in Höhe von 12,25 Mil­lio­nen Euro aufgewendet.
Unse­re Stadt­ver­wal­tung steht vor gro­ßen Ver­än­de­run­gen: In die­sem Jahr haben wir das neue Rat­haus in der Luit­pold­stra­ße bezo­gen. In weni­gen Mona­ten ste­hen dann schon der Aus­zug aus dem Rat­haus am Max­platz und der Ein­zug ins Schloss Gey­ers­wörth auf dem Pro­gramm. Die Vor­be­rei­tun­gen die­ser Ver­la­ge­run­gen sind bereits ange­lau­fen und beschäf­ti­gen die Mit­ar­bei­ten­den in der Ver­wal­tung neben dem Tages­ge­schäft nicht uner­heb­lich, wie Sie sich vor­stel­len können.
Im Wett­be­werb um Fach­kräf­te sind gute Arbeits­be­din­gun­gen uner­läss­lich. Trotz­dem müs­sen wir auf­pas­sen. Die Per­so­nal­ko­sten stei­gen jetzt um 7,67 Pro­zent, und damit um 6,7 Mil­lio­nen Euro, auf 93,4 Mil­lio­nen Euro. Dabei ist die wesent­li­che Ursa­che für die­se Ent­wick­lung von uns nicht beein­fluss­bar. Sie heißt ganz ein­fach: Tarif­stei­ge­run­gen. Die­se schla­gen sich ins­be­son­de­re in den per­so­nal­in­ten­si­ven bud­ge­tier­ten Ein­rich­tun­gen nie­der, also im E.T.A.-Hoffmann-Theater, in der Volks­hoch­schu­le und in der Musik­schu­le. Dies wur­de im Haus­halt mit einer Erhö­hung um 270.000 Euro berück­sich­tigt, so dass deren Hand­lungs­fä­hig­keit unver­än­dert gege­ben ist. Es ist ein gutes Zei­chen an die Haupt­amt­li­chen und Ehren­amt­li­chen, wenn wir die Glo­bal­be­trä­ge erhöhen:
Kul­tur: Der hier­für reser­vier­te Glo­bal­be­trag wur­de um 3,5 Pro­zent auf 315.000 Euro erhöht. Außer­dem wur­de der Fort­be­stand der wun­der­ba­ren Ein­rich­tung KuFa gesi­chert. Hier haben wir erfolg­reich mit Land­kreis und Bezirk über eine Co-Finan­zie­rung ver­han­delt. Nun steu­ern alle drei Part­ner jeweils 25.000 Euro bei und sor­gen dafür, dass in Bam­berg die Kul­tur bei der Inklu­si­on wei­ter mit gro­ßen Schrit­ten vor­an­geht. Für die­se Eini­gung sei an die­ser Stel­le dem Land­kreis und Bezirk herz­lich gedankt.
Wir inve­stie­ren in die kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen. So beim E.T.A.-Hoffmann-Haus, bei der Reit­hal­le Lag­ar­de, bei einem neu­en Depot für das E.T.A.-Hoffmann-Theater, beim Fest­saal an der Musik­schu­le in der St. Getreu-Stra­ße, der näch­stes Jahr fer­tig wer­den soll. Aus dem ein­sturz­ge­fähr­de­ten Denk­mal in der Obe­ren Sand­stra­ße 20 rea­li­sie­ren wir mit Hil­fe von Bun­des­mit­teln ein schmuckes Kul­tur­haus: Dort wird es nach einer auf­wen­di­gen Sanie­rung wie­der einen Musik-Club geben, städ­ti­sche Bei­rä­te und ein Kul­tur­ca­fé sol­len hier Platz fin­den. Im Jahr 2024 geht es mit den Fein­pla­nun­gen los. Im glei­chen Umfang wie bei der Kul­tur wur­den auch die Glo­bal­be­trä­ge für Sport und Jugend ange­ho­ben, näm­lich auf 207.000 bzw. 689.000 Euro. So kön­nen wir dank recht­zei­tig gesi­cher­ter För­der­mit­tel die Gene­ral­sa­nie­rung des Jugend­zen­trums am Mar­ga­re­ten­damm in Angriff neh­men, wo wir mit einem Gesamt­aus­ga­be­darf von 6,76 Mil­lio­nen Euro rech­nen. Den Bam­ber­ger Sport wol­len wir noch inten­si­ver unter­stüt­zen. End­lich ehren wir wie­der unse­re besten Sport­ler. Wir unter­stüt­zen die wert­vol­le und oft unter­schätz­te umfang­rei­che Jugend­ar­beit von Freak City im Bas­ket­ball­be­reich. Wir erhö­hen den Unter­halts­be­trag für Rasen­spiel­fel­der, und wir sichern mit einer Ver­pflich­tungs­er­mäch­ti­gung zu, ein neu­es und zusätz­li­ches Kunst­ra­sen­spiel­feld im Bam­ber­ger Süden zu errich­ten. „Vol­le Pul­le“ heißt es beim Sport­zen­trum Gau­stadt. Dort spre­chen wir von einem Gesamt­aus­ga­be­be­darf 3,34 Mil­lio­nen Euro, um dem Ver­eins­sport eine moder­ne Infra­struk­tur zur Ver­fü­gung zu stel­len. Recht­zei­tig zum 100-jäh­ri­gen Jubi­lä­um 2026 wird der Volks­park in Bam­berg-Ost umfas­send saniert. 6,3 Mil­lio­nen Euro wer­den in die Sanie­rung der Tri­bü­nen­ge­bäu­de gesteckt. Im zwei­ten Teil­pro­jekt sol­len die Sport­an­la­gen im Sta­di­on auf ein zeit­ge­mä­ßes und mul­ti­funk­tio­na­les Niveau geho­ben wer­den: das betrifft vor allem die Tar­tan­bahn, das Mara­thon­tor und die öffent­li­chen Toi­let­ten. Das drit­te Teil­pro­jekt setzt bei den übri­gen Räu­men und Ein­rich­tun­gen im öffent­li­chen Volks­park an. Wir garan­tie­ren 300.000 Euro für die Sanie­rung der Roll­schuh­bahn und die Errich­tung einer neu­en Eis­lauf­bahn. Außer­dem sind 25.000 Euro für inklu­si­ve Spiel­ge­rä­te in die­sem belieb­ten Nah­erho­lungs­ge­biet vorgesehen.
Die Schul­sa­nie­rung ist und bleibt ein Herz­stück unse­rer Kom­mu­nal­po­li­tik. Eine Dau­er­auf­ga­be, der sich unser Immo­bi­li­en­ma­nage­ment inten­siv wid­met. Im Zweck­ver­band Gym­na­si­en ste­hen ver­schie­de­ne Inve­sti­tio­nen an. So wer­den wir nun den Ersatz­neu­bau für das Dient­zen­ho­fer Gym­na­si­um wei­ter vor­an­brin­gen. Zwölf Klas­sen­zim­mer und vier Ersatz­klas­sen­zim­mer in Con­tai­nern sol­len am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium ein­ge­rich­tet wer­den. Die Flach­dach­sa­nie­rung der neu­en Turn­hal­le beim E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium wird mit einem Inve­sti­ti­ons­vo­lu­men von 2 Mil­lio­nen Euro ange­gan­gen. Außer­dem wol­len wir die Fach­klas­sen­räu­me für den MINT-Zweig am Kai­ser-Hein­rich-Gym­na­si­um und am Eichen­dorff-Gym­na­si­um einrichten.
Auch bei den städ­ti­schen Grund‑, Mit­tel- und Haupt­schu­len ken­nen wir unse­re Haus­auf­ga­ben. Die Teil­sa­nie­rung der Wun­der­burg­schu­le wird fort­ge­setzt. Die Pla­nun­gen an der Trim­berg­schu­le und der Blau­en Schu­le, bei­des Groß­pro­jek­te, näm­lich die Gene­ral­sa­nie­rung der Schul­ge­bäu­de, wer­den vor­an­ge­trie­ben. An der Bug­er Schu­le wird das Dach erneu­ert, an der Schu­le in Wil­densorg eine neue Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge errich­tet, in der Hei­del­steig­schu­le steht die Sanie­rung der Turn­hal­le und des Umklei­de­kom­ple­xes an. Außer­dem wird das erfolg­rei­che Toi­let­ten­pro­gramm fort­ge­setzt: ein Schwer­punkt soll im Jahr 2024 in der Dom­schu­le liegen.
Wir inve­stie­ren nicht nur in Gebäu­de, die in die Jah­re gekom­men sind. Das allei­ne genügt nicht. Des­halb wur­de auch ein Vor­sor­ge­be­schluss gefasst für den Aus­bau der Jugend­so­zi­al­ar­beit an Schu­len, damit wir zusätz­li­ches Geld bereit­hal­ten. Auch das The­ma Mit­tags­be­treu­ung an den Schu­len packen wir an. 180.000 Euro wur­den auf der Nach­schie­be­li­ste geneh­migt, um den Trä­gern Pla­nungs­si­cher­heit zu geben. Im Jahr 2024 soll Mit­tags­be­treu­ung dort ange­bo­ten wer­den, wo sie nach­ge­fragt wird.
Unse­re vor 7 Jah­ren begon­ne­ne und sehr erfolg­rei­che „KiTa-Offen­si­ve“ wird fort­ge­setzt. So wird wei­ter­hin eine 100-pro­zen­ti­ge För­de­rung bei den Trä­gern in der Bam­ber­ger Sozi­al­land­schaft garan­tiert, bezo­gen auf die zuwen­dungs­fä­hi­gen Kosten. Das gilt sowohl im Kin­der­krip­pen- als auch im Kin­der­gar­ten- und im Hort­be­reich. Für die spür­bar wirk­sa­me „KiTa-Offen­si­ve“ ste­hen im Haus­halt 2024 erneut 700.000 Euro sowie eine Ver­pflich­tungs­er­mäch­ti­gung über 16 Mil­lio­nen Euro für Inve­sti­tio­nen zur Ver­fü­gung. Davon pro­fi­tiert im näch­sten Jahr der Kin­der­gar­ten St. Micha­el und der Phil­ip­pus-Kin­der­gar­ten am Kli­ni­kum. Wir unter­stüt­zen tat­kräf­tig die Pla­nun­gen für neue KiTas auf dem Lag­ar­de-Cam­pus, im Ula­nen­park und auf dem Mais­el-Gelän­de. Schon bald gibt es Ein­wei­hungs­fei­ern für die Kin­der­gär­ten St. Urban (Süd­west) und St. Anna im Bam­ber­ger Osten. Im Früh­jahr eröff­net außer­dem die erwei­ter­te KiTa am Och­sen­an­ger in Gau­stadt: Allein hier ent­ste­hen 62 neue Betreu­ungs­plät­ze. Der Zwi­schen­stand bei der Kita-Offen­si­ve lau­tet somit: 557 neu geschaf­fe­ne KiTa-Plät­ze, wobei wir den Fach­kräf­te­man­gel im Betreu­ungs­be­reich oft zu spü­ren bekommen.
Wie lei­stungs­fä­hig unse­re Stadt ist, zeigt sich dar­an, dass der Haus­halt 2024 auch die deut­li­che Erhö­hung des Bür­ger­gel­des auf­fan­gen muss und kann. Zum 1. Janu­ar 2024 stei­gen die Zuwen­dun­gen um 12 Pro­zent auf dann ins­ge­samt 11 Mil­lio­nen Euro.
Wir küm­mern uns selbst­ver­ständ­lich um die Men­schen, die sozi­al benach­tei­ligt sind und Hil­fe brau­chen. Des­halb wird der Glo­bal­be­trag für Sozia­les am deut­lich­sten ange­ho­ben. 5 Pro­zent mehr stel­len wir für die­sen Bereich im neu­en Jahr zur Ver­fü­gung, ins­ge­samt dann 330.000 Euro. Außer­dem bie­ten wir der Öffent­lich­keit die Unter­stüt­zungs­fonds an. Hier haben sich die Haus­halts­be­ra­tun­gen gelohnt, so dass wie­der jeweils 75.000 Euro aus­ge­ge­ben wer­den kön­nen. Das darf durch­aus als Dan­ke­schön und als Wert­schät­zung für das gro­ße bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment in Bam­berg inter­pre­tiert werden.
Das Echo aus der Stadt­ge­sell­schaft zum Zustand von vie­len Stra­ßen ist kri­tisch. Jetzt sagen wir den Schlag­lö­chern den Kampf an: Im Etat 2024 sind eine Mil­li­on Euro zusätz­lich im Dienst­lei­stungs­ent­gelt für die Sanie­rung von Stra­ßen­schä­den vor­ge­se­hen. Eben­so fließt mehr Geld in das Fahr­rad­we­ge­netz: Um 45.000 Euro wird das hier zur Ver­fü­gung ste­hen­de Bud­get auf 145.000 Euro erhöht. Gene­rell gilt: Unse­re Ver­kehrs­we­ge wer­den kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sert. Etwa in Bug, wo die Sanie­rung der Franz- Fischer-Brücke gera­de­zu muster­gül­tig im Zeit- und Kosten­plan liegt und im Früh­jahr 2025 abge­schlos­sen sein soll. Es steht bald die Mar­kus­brücke an, wo der Brücken­kopf im näch­sten Jahr für 780.000 Euro saniert und ent­spre­chen­de Ein­schrän­kun­gen für den Ver­kehr nach sich zie­hen wird. Auch der Dom­berg, wird ver­bes­sert, weil wir in die bar­rie­re­freie Gestal­tung des Dom­plat­zes ein­stei­gen und dafür 100.000 Euro im Haus­halt vor­ge­se­hen haben. Eine berech­tig­te For­de­rung des Behin­der­ten­bei­rats. Fer­ner unter­stüt­zen wir die ÖPNV-Ver­zah­nung mit dem Land­kreis und haben 200.000 Euro für die Ein­rich­tung eines pro­vi­so­ri­schen regio­na­len Omni­bus­bahn­hofs in der Luit­pold­stra­ße reser­viert. Ich bin gespannt auf die ange­kün­dig­te Reform im ÖPNV des Land­krei­ses, die Aus­schrei­bungs­frist endet mor­gen. Zum Pro­gramm im neu­en Jahr gehö­ren auch: Die Gestal­tung des Gey­ers­wörth­ste­ges mit einer brei­ten öffent­li­chen Betei­li­gung und die Maß­nah­men zur Fried­rich­stra­ße mit der kon­kre­ten Pla­nung, nach­dem wir Klar­heit über die Ober­flä­chen­er­hal­tung geschaf­fen haben und die Anwoh­ner die Anbin­dung an die Fern­wär­me erhalten.
Die Attrak­ti­vi­tät der Innen­stadt beein­flusst zwei­fel­los den Erfolg der Ein­kaufs­stadt Bam­berg. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher unse­rer Innen­stadt haben die neu­en Sitz­ge­le­gen­hei­ten als Stei­ge­rung der Auf­ent­halts­qua­li­tät erkannt. Der Brun­nen am Obst­markt spru­delt wie­der. Die Brun­nen­sa­nie­run­gen im Zen­trum set­zen wir näch­stes Jahr fort mit dem Brun­nen am Max­platz. Außer­dem gehen wir in die zwei­te Run­de mit dem Innen­stadt­fond und rufen beim Pro­jekt „Mitte.Bamberg.2025“ die Bür­ger­schaft auf, neue Ideen für die Stadt­mit­te ein­zu­brin­gen. Ob die Nörd­li­che Pro­me­na­de als attrak­ti­ver Anzie­hungs­punkt die­nen kann, wol­len wir mit dem Pro­gramm „Som­mer an der Pro­me­na­de“ testen. Das Ziel ist es, die­sen Platz als Auf­ent­halts- und Rück­zugs­raum zum Leben zu erwecken und zu opti­mie­ren. Wir wer­den ab Juni ver­schie­de­ne Ver­an­stal­tungs­for­ma­te testen und auswerten.
Dabei hilft uns Stadt­mar­ke­ting und es ist gut, dass wir im Inter­es­se des Ein­zel­han­dels die Zuschüs­se in bewähr­ter Form revi­ta­li­siert haben. Auch das hilft, Bam­berg als Wirt­schafts­stand­ort zu stär­ken und der Kon­kur­renz aus dem Online-Han­del zu begeg­nen. Vor allem den hei­mi­schen Fir­men und Insti­tu­tio­nen wol­len wir auch in Zukunft tat­kräf­tig zur Sei­te ste­hen. Ich den­ke an das geplan­te und beschlos­se­ne Tech­no­lo­gie- und Aus­bil­dungs­zen­trum der ober­frän­ki­schen Hand­werks­kam­mer in Bam­berg-Süd oder den Poli­zei­stand­ort Tän­nig, bei denen es 2024 mit den Erschlie­ßun­gen vor­an­ge­hen wird. Ich mei­ne aber auch den Bro­se-Stand­ort, wo Erschlie­ßungs­maß­nah­men für den zwei­ten Bau­ab­schnitt anste­hen. Ein Glücks­fall für Bam­berg, dass die Inve­sti­ti­on zur Erwei­te­rung von Bro­se trotz der ver­än­der­ten wirt­schaft­li­chen Lage durch­ge­zo­gen wer­den. Oder das refor­mier­te Atri­um. Wir erwar­ten sehn­süch­tig den Spa­ten­stich für die ver­schie­de­nen Bauabschnitte.
Wir müs­sen unbe­dingt alle Poten­tia­le für neue Gewer­be­flä­chen heben und inter­es­sier­ten Fir­men zur Ver­fü­gung stel­len. Ich bin mir sicher, dass wir 2024 einen Durch­bruch erzie­len und einen Kauf­ver­trag mit der BIMA über das Muna-Gelän­de abschlie­ßen kön­nen. Erst gestern konn­te ich mit den Ver­ant­wort­li­chen der BIMA per­sön­lich sprechen.
Das wohl wich­tig­ste Infra­struk­tur-Pro­jekt in den näch­sten Jah­ren gibt uns aller­dings der Bund vor und wird uns in den näch­sten Jah­ren ordent­lich auf Trab hal­ten: die kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung. Die Ener­gie­wen­de mit Leben erfül­len, das muss ganz oben auf die Tages­ord­nung. Wenn das Bun­des­ge­setz am 1. Janu­ar 2024 in Kraft tritt, bedeu­tet das für Städ­te von der Grö­ße Bam­bergs, dass die kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung bis zum 30. Juni 2028 vom Stadt­rat ver­ab­schie­det und von der Rechts­auf­sicht gebil­ligt wer­den muss. Es han­delt sich also um eine der zen­tra­len Auf­ga­ben für die Zukunft. Vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sind an der Aus­ge­stal­tung sehr inter­es­siert. Das erfah­ren wir immer wie­der auf Grund von geziel­ten Anfra­gen, wel­che Ener­gie­trä­ger mit wel­cher Ener­gie in einer bestimm­ten Stra­ße künf­tig zur Ver­fü­gung ste­hen wer­den. Wir tun gut dar­an, zeit­nah eine Stab­stel­le für die­sen Bereich zu schaf­fen, der Haus­halt schafft die Vor­aus­set­zung. Schließ­lich befin­den wir uns jetzt schon im knall­har­ten Wett­be­werb mit ande­ren Kom­mu­nen, die auch qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal für die­se zen­tra­le Auf­ga­be suchen. Neben der Koor­di­na­ti­on des Pro­jekts wird Mister oder Miss Wär­me­pla­nung auch nach Koope­ra­tio­nen in der Regi­on suchen müs­sen. Erste Kon­tak­te mit dem Land­kreis wur­den dazu schon geführt. Ein span­nen­des The­ma mit viel Gestal­tungs­kraft. Die öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung soll im kom­men­den Jahr mit dem – auch aus­ge­bau­ten – kom­mu­na­len Ord­nungs­dienst unter­stützt wer­den. Zu einer funk­tio­nie­ren­den Infra­struk­tur gehört in die­sem Zusam­men­hang natür­lich auch die Feu­er­wehr. In die­sem Jahr haben wir die­se durch neue Stel­len auf­ge­wer­tet und damit ihre Lei­stungs­fä­hig­keit gestärkt. Dar­über hin­aus sol­len die Fahr­zeu­ge und der Fuhr­park moder­ni­siert wer­den, wofür im Haus­halt ein Ansatz und eine Ver­pflich­tungs­er­mäch­ti­gung über ins­ge­samt 3 Mil­lio­nen Euro abge­bil­det sind. Außer­dem wird die Beklei­dung der Brand­be­kämp­fer kom­plett erneu­ert, sowohl für die Stän­di­ge Wache als auch für die ehren­amt­li­chen Feu­er­wehr­lösch­grup­pen. 800.000 Euro neh­men wir dafür in die Hand. Nicht ver­ges­sen wer­den die wei­te­ren Ret­tungs­kräf­te. Damit die­se unter besten Bedin­gun­gen aus­rücken kön­nen, errich­ten wir gemein­sam mit den Land­krei­sen Bam­berg und Forch­heim eine neue Ret­tungs­leit­stel­le. Der Spa­ten­stich in But­ten­heim ist vor knapp zwei Mona­ten erfolgt. Bei Gesamt­ko­sten von vor­aus­sicht­lich rund 30 Mil­lio­nen Euro wird die städ­ti­sche Umla­ge im Jahr 2024 mit 660.000 Euro zu Buche schla­gen, in Zukunft sogar noch mehr. Erlau­ben Sie mir noch eine abschlie­ßen­de Bemer­kung zum Ver­hält­nis der Stadt Bam­berg als Mut­ter zu ihren Toch­ter­ge­sell­schaf­ten: Die knap­pen Kas­sen der Stadt machen es erfor­der­lich, die Gewinn­ab­füh­rung bei den Stadt­wer­ken von 2 auf 3 Mil­lio­nen Euro zu erhö­hen. Anders wäre die Finan­zie­rung unse­rer Auf­ga­ben und Pro­jek­te, vor allem im Sozi­al- und Kul­tur­be­reich, nicht mög­lich. Gut, dass wir die­sen Weg gemein­sam mit der Geschäfts­füh­rung ent­wickeln konn­ten. Wer das kri­ti­siert, muss Alter­na­ti­ven nen­nen. Wer nur kost­spie­li­ge Erhö­hun­gen und zusätz­li­che Aus­ga­ben vor­schlägt, muss auch erklä­ren kön­nen, wie sie finan­ziert wer­den. Mein beson­de­rer Dank geht an Bert­ram Felix und sei­nem Team. Der Haus­halt wur­de bra­vou­rös vor­be­rei­tet. Des­we­gen gab es kon­struk­ti­ve Bera­tun­gen im Finanz­se­nat, wofür ich mich sehr bedan­ke bei den Stadt­rats­mit­glie­dern. Nament­lich spre­che ich dem Lei­ter des Käm­me­rei­am­tes Ing­mar Ermold mei­nen Dank eben­so aus wie Nico­le Wer­lich, Cla­ris­sa Mül­ler-Emmer­ling, Tina Jakob, Bir­git Scheer, Son­ja Cole, Mar­kus Kast­ner, Chri­stoph Beck­er­werth, Fabi­an Utz­mann, Stef­fen Schell und Josef Roland. Herr Felix, Sie haben eine tol­le Mann­schaft, Dan­ke an alle. Ein herz­li­ches Dan­ke­schön geht auch an mei­ne bei­den Bür­ger­mei­ster­kol­le­gen Jonas Glü­sen­kamp und Wolf­gang Metz­ner für die enge und sehr offe­ne Zusam­men­ar­beit. Das bedeu­tet mir viel. Die Bür­ger­schaft kann sich dar­auf ver­las­sen, dass die Stadt­spit­ze unab­hän­gig von Par­tei­zu­ge­hö­rig­kei­ten eng und ver­trau­ens­voll zusam­men­ar­bei­tet. Für mich eine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Auch allen Refe­ren­ten, Geschäfts­füh­rern und Vor­stän­den dan­ke ich sehr herz­lich. Weil wir an einem Strang zie­hen, gelingt es uns immer wie­der, die täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen beherzt anzu­neh­men. Das funk­tio­niert aber nur, wenn alle mit­ma­chen. Des­we­gen bit­te ich die Geschäfts­füh­rer und Vor­stän­de, die­sen Dank auch an alle Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter weiterzugeben.
Nun darf ich allen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern der Stadt Bam­berg, den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in die­sem Gre­mi­um, allen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Stadt­ver­wal­tung, unse­ren Geschäfts­füh­rern und Vor­stän­den ein fro­hes Weih­nachts­fest und ein erfolg­rei­ches, vor allem gesun­des und fried­vol­le­res Neu­es Jahr 2024, wünschen.