Weih­nachts­kon­zert der Blä­ser­phil­har­mo­nie des Musik­ver­eins Forchheim-Buckenhofen

Weihnachtskonzert der Bläserphilharmonie. © Mike Wuttke
Weihnachtskonzert der Bläserphilharmonie. © Mike Wuttke

Ful­mi­nan­tes Fina­le für „50 Jah­re Musikverein“

Das Weih­nachts­kon­zert der Blä­ser­phil­har­mo­nie begei­ster­te in der voll besetz­ten St. Josefs­kir­che in Buckenhofen

In einer Zeit der Kon­flik­te, Krie­ge und Kata­stro­phen ebnet die Musik den Weg zu den Her­zen. Die­se Fest­stel­lung von Pfar­rer Maria­das Kal­lu­ri wur­de von der star­ken Reso­nanz auf das Weih­nachts­kon­zert der Blä­ser­phil­har­mo­nie des Musik­ver­eins Forch­heim-Bucken­ho­fen belegt. Die Kir­che St. Josef war bis auf den letz­ten Platz gefüllt, und die Besu­cher erleb­ten ein ful­mi­nan­tes Fina­le der mehr als 60 Musi­ke­rin­nen und Musi­ker zum Abschluss des Jubi­lä­ums­jah­res unter der bewähr­ten und enga­gier­ten Lei­tung ihres Diri­gen­ten Mathi­as Wehr.

Vor­stands­vor­sit­zen­der Bernd Froe­se bezeich­ne­te das Ereig­nis als einen wür­di­gen und fest­li­chen Abschluss des Jubi­lä­ums „50 Jah­re Musik­ver­ein“. Und zwar in der Kir­che, in der die­ser sei­ne Wur­zeln hat, als näm­lich Pfar­rer Emil Köh­ler die Jugend­blas­ka­pel­le begrün­de­te. Ein Jahr vol­ler musi­ka­li­scher Höhe­punk­te und Begeg­nun­gen sei von vie­len Mit­glie­dern und Freun­den beglei­tet wor­den. So zum Bei­spiel von der Kul­tur­bür­ger­mei­ste­rin Dr. Annet­te Prech­tel, die er neben den Ver­tre­tern des Nord­baye­ri­schen Musik­bun­des beson­ders begrüß­te. Froe­se dank­te den Musi­kern für ihren Ein­satz, Diri­gent Mathi­as Wehr für sei­ne for­dern­de und begei­stern­de Füh­rung des Blas­or­che­sters, sowie den vie­len Hel­fer im Hin­ter­grund, ohne die die Ver­an­stal­tun­gen nicht mach­bar gewe­sen wären.

Das Kon­zert begann mit einem strah­len­den Trom­pe­ten­si­gnal zur „Weih­nachts­ou­ver­tü­re“ von Nigel Hess. Die­ses Med­ley ist fester Bestand­teil der Kon­zer­te des Roy­al Phil­har­mo­nic Orche­stra in Lon­don. Die Bucken­hö­fe­ner haben die­sen Ver­gleich locker bestan­den. Ruhi­ge­re Töne umweht „Perthshire Maje­sty“, eine schot­ti­sche Bal­la­de. Fil­mi­sche Lyrik zieht am Auge vor­bei, auch dank der zurück­hal­ten­den Aus­ge­wo­gen­heit in den Regi­stern. Mit dem „A Home Alo­ne Christ­mas“ gab es ein Wie­der­hö­ren mit The­men aus den Fil­men „Kevin – Allein zu Haus“. Man spür­te, der berühm­te Arran­geur John Wil­liams ist beim Musik­ver­eins gut zu Haus.

Johan­nes Dorn­heim mit Kornett

Johannes Dornheim mit Kornett

Johan­nes Dorn­heim mit Kor­nett @ Mike Wuttke

Ein Höhe­punkt war das „Share My Yoke“ (Tei­le mein Joch) von Ivor Bosan­ko, geschrie­ben für eine wun­der­schö­ne Melo­die für Trom­pe­te und Blas­or­che­ster. Hier trat Johan­nes Dorn­heim mit dem Kor­nett vor die Musi­ker. Zurück­hal­tend, ohne prä­gnan­te Schmückun­gen und getra­gen vom Atem des tie­fen Ble­ches ent­wickel­te das Stück sei­nen medi­ta­ti­ven Cha­rak­ter. Stür­mi­scher Applaus für den jun­gen Soli­sten aus den eige­nen Reihen.

Eine gute Idee hat­te Mathi­as Wehr mit dem „Minor Altera­ti­ons“, ein Med­ley von David Lovri­en aus belieb­ten Weih­nachts­me­lo­dien. Die­se wer­den von Dur nach Moll trans­po­niert und mit­ein­an­der ver­wo­ben. Ein klei­ner Schritt auf der Tasta­tur der Instru­men­te, näm­lich ein Halb­ton, aber ein „gro­ßer Schritt für die Musik“ mein­te Mode­ra­tor Chri­sti­an Libe­ra, selbst Trom­pe­ter. Für eine ver­gnüg­li­che Nach­hil­fe trans­po­nier­ten die Musi­ker einen Drei­klang von Dur nach Moll.

Weih­nach­ten braust vor­über im dem Stück „Der Polar­ex­press“ von Jer­ry Bru­bak­er aus dem gleich­na­mi­gen Kin­der­film. Ein klei­ner Jun­ge will es genau wis­sen, wie das so mit Weih­nach­ten ist. Er lauscht in die ver­schnei­te Nacht, doch statt eines Ren­tier­schlit­tens hält eine schwe­re Loko­mo­ti­ve direkt vor sei­nem Zim­mer­fen­ster. Er steigt ein. Ziel der Rei­se ist der Nord­pol. Und das Aben­teu­er beginnt. Trei­ben­de Wei­sen wech­seln mit sin­fo­ni­schen Har­mo­nien und las­sen so die Mystik nachempfinden.

Die Sehn­sucht nach Frieden

Das Kon­zert ende­te mit dem ame­ri­ka­ni­schen Weih­nachts­lied „We wish you a mer­ry Christ­mas“, arran­giert von Gui­do Ren­nert. Sanf­te Flö­ten­tö­nen been­de­ten die klei­ne Ouver­tü­re im Gegen­satz zum Auf­takt. Der gute Wunsch wur­de vom Publi­kum mit Stan­ding Ova­tio­nes ent­ge­gen­ge­nom­men. Als Zuga­be spiel­ten die Musi­ke­rin­nen und Musi­ker „Stil­le Nacht“ in einer moder­nen Bear­bei­tung. Ver­stan­den als Frie­dens­bot­schaft in alle Welt, so Chri­sti­an Libe­ra, der in sei­ner Mode­ra­ti­on die ver­schie­de­nen Aspek­te der Weih­nachts­zeit her­aus arbei­te­te. Von Erwar­tung, Vor­freu­de, Hek­tik, Allein­sein und Hin­wen­dung bis hin zur Sehn­sucht nach Frieden.