Ein­wei­hung des natur­na­hen Rast­plat­zes in Bärnfels

Foto (v. l.): Jochen Neuner, Bernd Reichel, Yvonne Wölfel, Erich Fiedler, Norbert Wiegärtner, Florian Essel, Yasmina Dünninger, Sandra Stangl (Fotograf: NPV)
Foto (v. l.): Jochen Neuner, Bernd Reichel, Yvonne Wölfel, Erich Fiedler, Norbert Wiegärtner, Florian Essel, Yasmina Dünninger, Sandra Stangl (Fotograf: NPV)

Die Gemein­de Ober­tru­bach ist eine von 76 Mit­glieds­ge­mein­den im Natur­park Frän­ki­sche Schweiz-Fran­ken­ju­ra (NPV). Im Jahr 2023 enga­gier­te sich das NPV-Team mehr­fach im Gemein­de­ge­biet auf unter­schied­lich­ste Art und Wei­se, so konn­te der stell­ver­tre­ten­de Geschäfts­füh­rer des Natur­parks, Flo­ri­an Essel, letzt­hin das fer­tig­ge­stell­te Pro­jekt „ess­ba­re Hecke“ am Wan­der­park­platz in Bärn­fels an die Gemein­de, ver­tre­ten durch den zwei­ten Bür­ger­mei­ster Bernd Rei­chel (BU), über­ge­ben. Die klei­ne Flä­che neben dem sehr hoch fre­quen­tier­ten Park­platz in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Kir­che dient als Ein­stieg zu den ört­li­chen Wan­der­we­gen und ist Aus­gangs­punkt für vie­le Klet­te­rer, um zu den Fel­sen rund um Bärn­fels zu gelan­gen. Die Wan­der­über­sichts­kar­te und die Infor­ma­tio­nen zum Klet­ter­kon­zept wur­den gra­fisch über­ar­bei­tet und in anspre­chen­den Holz­kon­struk­tio­nen montiert.

Als Rast­platz dient ein Pavil­lon mit Sitz­grup­pe, in dem auch wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zum The­ma „Hecken schmecken“ zu fin­den sind sowie Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, wel­chen hohen Nut­zen Hecken in unse­rer Land­schaft bie­ten. Das Dach des Pavil­lons ist mit einer Dach­be­grü­nung aus­ge­stat­tet, die es ermög­licht, trotz Flä­chen­ver­sie­ge­lung auch auf klei­nen Flä­chen oder Dächern etwas für Insek­ten zu tun. Nicht nur die­ses Ele­ment des klei­nen Lehr­pfa­des, son­dern auch die Bepflan­zung mit hei­mi­schen Gehöl­zen soll durch­aus auch als Anre­gung für Pri­vat­flä­chen und Haus­gär­ten ver­stan­den werden.

Wild­obst­ge­höl­ze bie­ten neben Nist- und Nah­rungs­mög­lich­kei­ten für Vögel, Klein­säu­ge­tie­re, Insek­ten, Rep­ti­li­en und Wild­tie­re ein rei­ches Nah­rungs­an­ge­bot. Sie stel­len durch ihre abwechs­lungs­rei­che Blü­te und den Frucht­schmuck eine gro­ße Berei­che­rung für unse­re Land­schaft dar. Im Fall der „ess­ba­ren Hecke“ sind tat­säch­lich alle dort vor­kom­men­den Früch­te ess­bar, teil­wei­se roh oder auch nach ent­spre­chen­der Verarbeitung.

Näh­re Infor­ma­tio­nen, Ver­ar­bei­tungs­tipps, klei­ne Rät­sel und die eine oder ande­re unbe­kann­te Eigen­schaft der Gehöl­ze wur­den auf ins­ge­samt 13 Info­ta­feln an der jewei­li­gen Pflan­ze zusam­men­ge­fasst. Vie­le Pflan­zen sind von der Wur­zel bis zum Laub in ver­schie­den­ster Wei­se genieß­bar, ob als Tee, zum Wür­zen oder roh ver­zehrt bie­ten sie vie­le Vit­ami­ne, die frü­her auf dem täg­li­chen Spei­se­plan der Men­schen stan­den. Die gemei­ne Ber­be­rit­ze zum Bei­spiel ist unser hei­mi­sches Super­food. Sie stellt mit ihren Früch­ten die Goji-Bee­re in den Schat­ten, sowohl was den Vit­amin­ge­halt als auch den Geschmack anbe­langt. Der Rast­platz „ess­ba­re Hecke“ soll auch als Lern­ort die­nen, davon konn­ten sich Ober­tru­bachs Schul­lei­ter Jochen Neu­ner und die Lei­tung der Mit­tags­be­treu­ung, San­dra Stangl, vor Ort überzeugen.

Umge­setzt wur­de das Pro­jekt durch die Fir­ma Wie­gärt­ner aus Bärn­fels, die für die Außen­an­la­gen und die Bepflan­zung zustän­dig war. Die Holz­ar­bei­ten wur­den von der Fir­ma Spiel­sinn aus Straß­hüll gelei­stet. Die Umset­zung und Erstel­lung der Info­ta­feln wur­de betreut durch die zustän­di­ge Natur­park-Ran­ge­rin Chri­sti­ne Berner.

Im Gemein­de­ge­biet wur­de fast zeit­gleich eine Trocken­toi­let­te fer­tig­ge­stellt, die Teil eines ein­ma­li­gen Pilot­pro­jek­tes im gesam­ten Natur­park­ge­bie­tes ist. Am Klet­ter­in­fo­zen­trum (KIZ) in Ober­tru­bach wird die bis­her ver­wen­de­te Dixie-Toi­let­te aus­ge­tauscht gegen ein soge­nann­tes „Kom­post­klo“, das eine anspre­chen­de und umwelt­freund­li­che Alter­na­ti­ve zu Che­mie­toi­let­ten bie­tet und dabei sau­ber und nahe­zu geruchs­frei ist. Der Bau­trupp des Natur­parks konn­te bereits im ver­gan­ge­nen Jahr die Steig­an­la­ge an der Burg­rui­ne Bärn­fels erneu­ern und durch den Stark­re­gen im Sep­tem­ber ent­stan­de­ne Schä­den an einem Abzweig des The­ra­peu­ti­schen Wan­der­we­ges besei­ti­gen, so dass dort wie­der gefahr­los gewan­dert und gera­delt wer­den kann.