Bam­berg: OB Star­ke: „Die Auf­lö­sung des Anker­zen­trums ist unverzichtbar“

Der Ober­bür­ger­mei­ster lud Staats­se­kre­tä­rin Rita Schwar­zelühr-Sut­ter aus dem Bun­des­in­nen­mi­ni­ste­ri­um nach Bam­berg ein, um vor Ort über das Anker­zen­trum zu beraten. 

Der Frei­staat Bay­ern hat­te mit der Stadt Bam­berg ver­trag­lich und unwi­der­ruf­lich ver­ein­bart, das Anker­zen­trum spä­te­stens zum 31.12.2025 zu schlie­ßen. Der Ober­bür­ger­mei­ster nutz­te sei­nen Kon­takt nach Ber­lin, um die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se mit der par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tä­rin Rita Schwar­zelühr-Sut­ter und dem SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Andre­as Schwarz zu beraten.

Im Casi­no am Föh­ren­hain mach­te die Staats­se­kre­tä­rin deut­lich, dass die Zukunft des Bam­ber­ger Anker­zen­trums von der Ent­schei­dung der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung abhän­gig sein wird. Dort muss geklärt wer­den, wie die Unter­brin­gung von Geflüch­te­ten orga­ni­siert wird. Star­ke dazu: „Die aktu­el­le und über­füll­te Situa­ti­on im Anker­zen­trum löst erheb­li­che Kon­flik­te aus, sowohl inner­halb als auch außer­halb die­ser Flücht­lings­ein­rich­tung. Die Flä­che wird aber für bezahl­ba­ren Wohn­raum und sozia­le Ange­bo­te benö­tigt, so dass wir von der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung ein kla­res und unmiss­ver­ständ­li­ches Signal zur Auf­klä­rung erwar­ten. So kann es nicht weitergehen.“

Beim Tref­fen mit der Staats­se­kre­tä­rin erläu­ter­te der Ober­bür­ger­mei­ster die gül­ti­gen ver­trag­li­chen Rege­lun­gen, die aktu­el­le Bele­gungs­si­tua­ti­on, die Bela­stun­gen für die Stadt­ge­sell­schaft und die Poten­tia­le des Gebiets zur zukünf­ti­gen Stadt­ent­wick­lung. Er über­gab den bei­den Bun­des­po­li­ti­kern außer­dem die maß­geb­li­chen Plä­ne aus dem Wett­be­werb, der im Früh­jahr zur Wei­ter­ent­wick­lung die­ser Kon­ver­si­ons­flä­che durch­ge­führt wur­de. Das Wett­be­werbs­er­geb­nis sieht 60 Pro­zent der Flä­che für die Nut­zung der Bür­ger­schaft vor. „Das wol­len wir zeit­nah umset­zen und dabei vor allem bezahl­ba­ren Wohn­raum schaf­fen“, so Starke.

Die Staats­se­kre­tä­rin sag­te zu, in enger Abstim­mung mit der Stadt Bam­berg das Ver­fah­ren auch in Zukunft zu beglei­ten, nach­dem sie sich vor Ort einen per­sön­li­chen Ein­druck von der gegen­wär­ti­gen Situa­ti­on ver­schafft hat. Sie beton­te nicht nur die Zustän­dig­keit des Frei­staats Bay­ern für den Betrieb des Anker­zen­trums, son­dern erläu­ter­te auch die beson­de­re Ver­ant­wor­tung der Bun­des­an­stalt für Immo­bi­li­en­auf­ga­ben (BImA), weil die­se die Eigen­tü­me­rin der Flä­che ist. Die Staats­se­kre­tä­rin zeig­te Ver­ständ­nis für die „kla­re Hal­tung der Stadt“, und reg­te an, dass sich Stadt, Land und Bun­des­po­li­zei eng aus­tau­schen, um die­se Flä­che wei­ter­zu­ent­wickeln und zukunfts­fä­hig zu machen.

Der SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Andre­as Schwarz erin­ner­te in der Bera­tung an den Ver­trag von 2015. Dort heißt es, dass die Auf­nah­me­ein­rich­tung auf maxi­mal 10 Jah­re befri­stet wor­den ist und es daher ein „unwi­der­ruf­li­ches Ende mit Ablauf des Jah­res 2025 gibt“. Schwarz for­der­te, dass der Frei­staat Bay­ern ver­trags­treu sein muss und „die Stadt Bam­berg nicht im Stich las­sen darf.“

Vor den Teil­neh­mern mach­te der OB deut­lich, dass die­se Hal­tung vom Stadt­rat unter­stützt wird. Außer­dem lie­gen kon­kre­te Vor­schlä­ge auf dem Tisch, wie eine Flücht­lings­un­ter­brin­gung in Bam­berg nach 2025 dezen­tral rea­li­siert wer­den kann. Star­ke abschlie­ßend: „Die Ver­ant­wor­tung zur Schlie­ßung des Anker­zen­trums liegt beim Frei­staat. Es wird höch­ste Zeit, dass sich die Ver­ant­wort­li­chen in Mün­chen auf die neue Situa­ti­on vorbereiten.“