IG Metall Bam­berg: Ener­gie­prei­se run­ter – für siche­re Arbeitsplätze

Die Strom­prei­se haben sich hier­zu­lan­de durch die Ener­gie­kri­se im Zuge des rus­si­schen Angriffs­kriegs ver­viel­facht und sind bis heu­te von einer Nor­ma­li­sie­rung weit ent­fernt. Der Indu­strie­strom­preis in Deutsch­land ist heu­te noch etwa dop­pelt so hoch wie 2021. Ener­gie­in­ten­si­ve Bran­chen wie die Stahl‑, Aluminium‑, Gie­ße­rei- und Schmie­de­indu­strie trifft das beson­ders hart. Aber auch Unter­neh­men in der Regi­on wie Schaeff­ler, Wie­land oder Bosch wer­den durch die hohen Strom­prei­se vor Pro­ble­me gestellt.

Der Betriebs­rats­vor­sit­zen­de von Bosch Bam­berg, Mario Gut­mann: „Man­che unse­rer Fer­ti­gungs­pro­zes­se im Bam­ber­ger Werk haben einen hohen Strom­be­darf. Auf­grund der mas­siv gestie­ge­nen Ener­gie­prei­se ver­teu­ern sich so unse­re Pro­duk­ti­ons­ko­sten – im direk­ten Ver­gleich mit Bosch-Wer­ken in der Tür­kei, Chi­na oder USA haben wir hier einen
kla­ren Standortnachteil.“

Der 1. Bevoll­mäch­tig­te der IG Metall Bam­berg, Mar­tin Feder ergänzt: „Wir wei­sen als IG Metall Bam­berg bereits seit Herbst 2022 dar­auf hin, dass die hohen Ener­gie­prei­se zu einem ech­ten Pro­blem für vie­le Unter­neh­men und zu einem Stand­ort­nach­teil für die deut­sche Indu­strie wer­den. Wäh­rend die Indu­strie bei uns 26 Cent pro Kilo­watt­stun­de bezahlt, fal­len bei­spiels­wei­se in den USA nur 8 Cent an Kosten an. Dazu bekom­men die Unter­neh­men dort aktu­ell auch noch vie­le Zuschüs­se und Steu­er­gut­schrif­ten oben drauf, wenn sie ihre Pro­duk­ti­on ansie­deln. Das wird auf mitt­le­re Sicht ein Pro­blem für uns in Europa.“

Dar­an wür­de auch das jüngst von der Bun­des­re­gie­rung beschlos­se­ne Strom­preis­pa­ket nichts ändern. Laut IG Metall habe die Bun­des­re­gie­rung damit ledig­lich den Sta­tus Quo abge­si­chert, da vie­le der vor­ge­stell­ten Punk­te Maß­nah­men beinhal­ten, die bereits heu­te wir­ken und ledig­lich für die kom­men­den zwei Jah­re wei­ter fest­ge­schrie­ben wur­den. Mario Gut­mann bewer­tet das Strom­preis­pa­ket so: „Die Bun­des­re­gie­rung möch­te mit ihrer Kom­mu­ni­ka­ti­on den Ein­druck erwecken, mit dem Geset­zes­pa­ket wären die Pro­ble­me gelöst. Das Gegen­teil ist der Fall. Für die ener­gie­in­ten­si­ve Indu­strie ist kein Pro­blem gelöst. Damit wer­den weder Arbeits­plät­ze gesi­chert noch die Wett­be­werbs­fä­hig­keit wiedererlangt.

Feder abschlie­ßend: „Das, was die Regie­rung beschlos­sen hat, ist noch sehr weit von dem ent­fernt, was die Indu­strie benö­tigt. Es fin­det weder eine nach­hal­ti­ge Preis­sen­kung statt, noch gibt es Plan­bar­keit oder Ver­läss­lich­keit. Das reicht so nicht.“