Erlan­ger GRÜ­NE bean­tra­gen öko­lo­gi­sche Vor­ga­ben für die Bebau­ungs­pla­nung „Erwei­te­rung Uni-Südgelände“

Der Bebau­ungs­plan 467 – Erwei­te­rung Uni-Süd­ge­län­de Ost – soll dem­nächst dem Stadt­rat als Bil­li­gungs­be­schluss vor­ge­legt wer­den. Es sind auch Wald­flä­chen für Bebau­ung vor­ge­se­hen, die kli­ma­tisch und öko­lo­gisch sehr wert­voll sind. „Wer die Kli­ma­kri­se ernst nimmt, muss eine Bebau­ung die­ser Flä­chen grund­sätz­lich hin­ter­fra­gen“, so Dr. Bir­git Maren­bach, eine der bei­den Grü­nen Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den. Mit einem Antrag will die Grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on zumin­dest die Auf­nah­me von öko­lo­gi­schen Kri­tie­ri­en in den Bebau­ungs­plan errei­chen: weni­ger Ver­sie­ge­lung, Erhalt von Bäu­men, Fas­san­den­be­grü­nung und Vogel­schutz, Ver­zicht auf Kalk­schot­ter sowie ein opti­mier­tes Ener­gie­kon­zept, ins­be­son­de­re für das geplan­te Rechenzentrum.


Antrag: Bebau­ungs­plan 467 Erwei­te­rung Uni-Süd­ge­län­de Ost

Wir bean­tra­gen die fol­gen­den Punk­te in die Erläu­te­run­gen des Bebau­ungs­plans 467 – Erwei­te­rung Uni-Süd­ge­län­de Ost – aufzunehmen:

  • Zufahr­ten, Wege und Platz­flä­chen auf den Bau­grund­stücken, in denen kein Schwer­last­ver­kehr zu erwar­ten ist, sowie Feu­er­wehr­auf­stell­flä­chen sind mit was­ser­durch­läs­si­gen Belä­gen her­zu­stel­len, soweit nicht nach ande­ren Rechts­vor­schrif­ten eine Ver­sie­ge­lung des Bodens erfor­der­lich ist. Das Mate­ri­al für die Trag­schicht unter was­ser­durch­läs­si­gen Belä­gen ist so zu wäh­len, dass eine Ver­sicke­rung des Ober­flä­chen­was­sers mög­lich ist. Zuläs­sig sind z. B. Rasen­git­ter­stei­ne oder Pfla­ster­stei­ne mit Rasen­fu­gen oder Tritt­flo­ra (kei­ne Splittfugen).
  • Es wer­den kei­ne Kalk­schot­ter oder kalk­hal­ti­gen Mate­ria­li­en ver­wen­det, um die Sand­le­bens­räu­me und die ange­pass­te Flo­ra und Fau­na zu schützen.
  • Für die Bepflan­zung der Frei­flä­chen sind insek­ten­freund­li­che und kli­ma­an­ge­pass­te Pflan­zen zu wäh­len. Die Pfle­ge der san­di­gen Rasen­flä­chen hat exten­siv zu erfolgen.
  • Als Maß­nah­men zur Wah­rung des Erhal­tungs­zu­stands der Popu­la­tio­nen der Zaun­ei­dech­se wird auf der Flä­che Flur-Nr. xx, Gemar­kung yy, Gemein­de zz Ersatz­le­bens­raum im Umfang von min­de­stens 0,58 ha geschaf­fen. Um die Wirk­sam­keit der Maß­nah­me zum Erhalt der Popu­la­ti­on zu prü­fen, wird ein 20 jäh­ri­ges Moni­to­ring fest­ge­legt. Eben­so hat ein Moni­to­ring zur Ersatz­an­brin­gung der vor­han­de­nen Nist­kä­sten zu erfolgen.
  • Dach­auf­bau­ten / Anla­gen für die Nut­zung von Solar­ener­gie PV-Modu­le sol­len bün­dig zur Dach­kan­te aus­ge­führt wer­den um den vol­len sola­ren Ertrag zu sichern. Es ist dar­auf zu ach­ten, dass die Mon­ta­ge­kon­struk­ti­on nicht sicht­bar ist, ein geson­der­ter Sicht­schutz ist nicht erforderlich.
  • Fas­sa­den­be­grü­nun­gen sowie Nist­mög­lich­kei­ten für Gebäu­de­brü­ter sind an den Gebäu­den vor­zu­se­hen. Für die Fas­sa­den­be­grü­nung sind aus­rei­chend Pflanz­flä­chen vor­zu­se­hen. Die­se sind so anzu­le­gen, dass eine aus­rei­chen­de Bewäs­se­rung über Nie­der­schlä­ge und ein­ge­lei­te­te Dach­ent­wäs­se­rung gewähr­lei­stet ist.
  • Zum Schutz vor Vogel­schlag an Glas­fas­sa­den sind gro­ße Glas­flä­chen zu ver­mei­den. All­ge­mein sind geeig­ne­te Ver­mei­dungs­maß­nah­men vor Vogel­schlag anzu­wen­den, wie die Ver­wen­dung von sog. Vogelschutzglas.
  • Die Küh­lung an allen vor­han­de­nen oder geplan­ten Rechen­zen­tren ist nach dem neu­sten tech­ni­schen Stand umzu­set­zen. Dabei sind Kon­zep­te zur Nah­wär­me­nut­zung in Zusam­men­ar­beit mit den ESTW zu entwickeln.
  • Auf angren­zen­den Flä­chen zum Natur­schutz­ge­biet wer­den Par­kie­rungs­an­la­gen aller Art untersagt.
  • Die Bau­fel­der wer­den nur dort gero­det, wo auch kon­kret gebaut wird.
  • Die Lärm­schutz­wän­de sind insek­ten­freund­lich zu bepflan­zen und begrünen.

Des­wei­te­ren bit­ten wir um die Zusi­che­rung, dass in der Nähe der Sand­dü­ne größt­mög­li­che Sen­si­bi­li­tät erfolgt und kei­ne Befrei­un­gen von der Frei­flä­chen­ge­stal­tungs­sat­zung erfolgen.

Dr. Chri­sti­an Eichen­mül­ler, Spre­cher für Umwelt & Kli­ma & Nachhaltigkeit
Dr. Bir­git Maren­bach, Fraktionsvorsitzende