Erste Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­ra­tung für Ober­fran­ken eröff­net Bera­tungs­raum in Bamberg

Im Bild (v.l.). Bertrand Eitel (Leiter Amt für Inklusion), Gesa Marxsen (Projektleitung), Oberbürgermeister Andreas Starke, Anitdiskriminierungsberaterin Pauline Albrecht, Sindy Winkler (Projektleitung), Dekan Hans-Martin Lechner und Sina Mehrdad (Antidiskriminierungsberater für Hof und Oberfranken Ost). Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth
Im Bild (v.l.). Bertrand Eitel (Leiter Amt für Inklusion), Gesa Marxsen (Projektleitung), Oberbürgermeister Andreas Starke, Anitdiskriminierungsberaterin Pauline Albrecht, Sindy Winkler (Projektleitung), Dekan Hans-Martin Lechner und Sina Mehrdad (Antidiskriminierungsberater für Hof und Oberfranken Ost). Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit ist Demokratiearbeit

Dis­kri­mi­nie­rung ist in Deutsch­land gesetz­lich ver­bo­ten. Mit dem All­ge­mei­nen Gleich­be­hand­lungs­ge­setz (AGG) gibt es jedoch ein Rege­lungs­werk, das vor Dis­kri­mi­nie­rung aus ras­si­sti­schen Grün­den oder wegen der eth­ni­schen Her­kunft, des Geschlechts, der Reli­gi­on oder Welt­an­schau­ung, einer Behin­de­rung, des Alters oder der sexu­el­len Iden­ti­tät im Arbeits­le­ben und bei All­tags­ge­schäf­ten schützt. Das bedeu­tet, dass es Mög­lich­kei­ten gibt, sich gegen Dis­kri­mi­nie­rung zu weh­ren. Hil­fe­stel­lung dabei bie­tet Für­ein­an­der in Ober­fran­ken. Die Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­ra­tung mit Sitz in Bam­berg und Hof ist die erste Ein­rich­tung die­ser Art in ganz Ober­fran­ken. Damit ist Pau­li­ne Albrecht auch die erste Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­ra­te­rin in der Region.

Wenn eine Per­son oder Grup­pe auf­grund bestimm­ter Merk­ma­le – wie Her­kunft, Spra­che, Geschlecht, sexu­el­le Ori­en­tie­rung, Reli­gi­on, Alter, Behin­de­rung oder sozia­ler Sta­tus – benach­tei­ligt oder her­ab­ge­setzt wird, dann ist das Dis­kri­mi­nie­rung. Sie zeigt sich in viel­fäl­ti­gen Lebens­si­tua­tio­nen, bei­spiels­wei­se auf dem Arbeits­markt, im Bil­dungs­be­reich oder bei der Woh­nungs­su­che. Jede Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­rung hat ganz rea­le Kon­se­quen­zen für betrof­fe­ne Per­so­nen und ihre see­li­sche Gesund­heit. Des­we­gen benö­ti­gen Men­schen, die dis­kri­mi­niert wer­den, in den mei­sten Fäl­len Unterstützung.

„Wenn wir Teil­ha­be, Inklu­si­on und Chan­cen­gleich­heit rea­li­sie­ren wol­len, müs­sen wir als Gesell­schaft Benach­tei­li­gung und Aus­gren­zung aktiv ent­ge­gen­tre­ten. Des­halb ist Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­ra­tung ein zen­tra­ler Bau­stein zur Stär­kung unse­rer Demo­kra­tie“, betont Sin­dy Wink­ler, die Pro­jekt­lei­te­rin der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­ra­tung ‚Für­ein­an­der in Oberfranken‘.

Die neu eröff­ne­te Bera­tungs­stel­le schafft für Bam­berg und die Regi­on Ober­fran­ken West ein kosten­lo­ses und nied­rig­schwel­li­ges Ange­bot für Betrof­fe­ne von jeg­li­cher Form von Dis­kri­mi­nie­rung. Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­ra­te­rin Pau­li­ne Albrecht unter­stützt rat­su­chen­de Per­so­nen bei der Ver­ar­bei­tung des Erleb­ten und der Wie­der­erlan­gung ihrer Hand­lungs­fä­hig­keit in einem geschütz­ten Rah­men. Sie hilft dabei, Stra­te­gien zu ent­wickeln, wie Betrof­fe­ne ihr Recht auf Gleich­be­hand­lung und Respekt ein­for­dern können.

„Es gibt ganz unter­schied­li­che For­men der Dis­kri­mi­nie­rung. Sie resul­tiert meist aus Struk­tu­ren, die über vie­le Jah­re hin­weg gewach­sen sind und sich mani­fe­stiert haben. Die­se Struk­tu­ren gilt es auf­zu­bre­chen, denn wir alle wis­sen, wie wich­tig Teil­ha­be und ein respekt­vol­les Mit­ein­an­der für unse­re Gesell­schaft sind“, so Albrecht.

Dass es in Bam­berg von nun an eine sol­che Bera­tungs­stel­le gibt, befür­wor­tet auch Bam­bergs Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke. „Lei­der müs­sen wir fest­stel­len, dass Dis­kri­mi­nie­rung all­täg­lich ist. Des­we­gen ist es gut und wich­tig, dass wir betrof­fe­nen Men­schen eine Anlauf­stel­le bie­ten kön­nen. Für die­se Auf­ga­be ist Pau­li­ne Albrecht gut aus­ge­stat­tet. Als ehe­ma­li­ge Fami­li­en­be­auf­trag­te weiß sie auch ihre Kon­tak­te ins Rat­haus zu nut­zen“, so Starke.

Das Bera­tungs­bü­ro befin­det sich in der Eis­gru­be 18, im Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Deka­nat Bam­berg. „Für uns ist es eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, dass die Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le bei uns ange­sie­delt ist“, betont Dekan Kir­chen­rat Hans-Mar­tin Lech­ner. „Der erste Arti­kel unse­res Grund­ge­set­zes besagt, dass die Wür­de des Men­schen unan­tast­bar ist. Die­ser Arti­kel gilt für alle Men­schen und das leben wir auch hier im Dekanat.“

Kon­takt:

Für­ein­an­der in Ober­fran­ken – Antidiskriminierungsberatung

Pau­li­ne Albrecht, Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­be­ra­te­rin Bam­berg und Ober­fran­ken West, Eis­gru­be 18, 96049 Bam­berg, Tele­fon: 0176/60383571

E‑Mail: fio@​ebz-​alexandersbad.​de

Die Ter­min­ver­ein­ba­rung erfolgt tele­fo­nisch oder per Mail.