Bam­berg: Bergan­za-Preis 2023 für Nora Gomringer

Preis­ver­lei­hung am Sonn­tag, den 3. Dezem­ber 2023 um 11 Uhr in der Stadt­ga­le­rie Vil­la Des­sau­er (Hain­str. 4a, 96047 Bam­berg)

Der Kunst­ver­ein Bam­berg ver­leiht in die­sem Jahr den Bergan­za-Preis an Nora Gom­rin­ger! In dem beson­de­ren Jahr sei­nes 200-jäh­ri­gen Bestehens geht der Preis damit an eine ganz beson­de­re Persönlichkeit.

Nora Gom­rin­ger (geb. 1980) ist eine viel­sei­ti­ge Künst­le­rin, Lyri­ke­rin und Kul­tur­ver­mitt­le­rin. Ihr künst­le­ri­sches Schaf­fen ist gen­re­über­grei­fend ange­legt, bewegt sich zwi­schen Wort­kunst, Per­for­mance, Mode, Musik. Ihre Live-Auf­trit­te sind aus­drucks­star­ke Insze­nie­run­gen und stets aufs Neue ein ein­drück­li­ches Erleb­nis. Fil­mi­sche Arbei­ten sowie Kolum­nen und Arti­kel für Feuil­le­ton und Radio ergän­zen ihr Werk, das in zahl­rei­che Spra­chen über­setzt ist und seit über 20 Jah­ren fest im Kanon der zeit­ge­nös­si­schen deut­schen Lite­ra­tur ver­an­kert ist. Opern­li­bret­ti und Thea­ter­ar­bei­ten, sowie die Zusam­men­ar­beit mit Musi­kern und bil­den­den Künst­lern machen sie zu einer der bekann­te­sten Dich­te­rin­nen ihrer Generation.

Sie ist welt­weit unter­wegs, eine Welt­bür­ge­rin im Namen der Kunst und Lite­ra­tur, unter­wegs zwi­schen Kyo­to und Reykja­vik, Peking und Nowo­si­birsk, und doch ist sie stets auch in ihrer frän­ki­schen Hei­mat, in Bam­berg, prä­sent. Sie ist jüng­ste Trä­ge­rin des Jacob-Grimm-Prei­ses für Deut­sche Spra­che, zweit­jüng­ste Emp­fän­ge­rin der Euro­pa­me­dail­le des Frei­staats Bay­ern, eine der jüng­sten Gewin­ne­rin­nen des renom­mier­ten Inge­borg-Bach­mann-Prei­ses für deutsch­spra­chi­ge Lite­ra­tur (2015) und war sei­ner­zeit jüng­ste Lei­te­rin einer baye­ri­schen Kul­tur­in­sti­tu­ti­on, dem Inter­na­tio­na­len Künst­ler­haus Vil­la Con­cor­dia in Bam­berg. Zuletzt hat­te sie die Max-Kade-Pro­fes­sur in Ober­lin, Ohio, und 2023 die Poe­tik­do­zen­tur der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg inne. Ihr lyri­sches Werk wird als humor­voll, tief­grün­dig und the­ma­tisch zwi­schen Anti­ke und Pop­kul­tur chan­gie­rend beschrie­ben. Bis Mit­te 2024 co-mode­riert sie u.a. den ARD-Pod­cast „100 aus 100“ und ihre Ver­an­stal­tungs­rei­he „Tin­te & Terz“ fin­det im Thea­ter Amberg in der Win­ter­sai­son statt.

Nora Gom­rin­ger lebt seit 1996 in Bam­berg und hat im Franz-Lud­wig-Gym­na­si­um 2000 ihr Abitur gemacht, nach­dem sie in Penn­syl­va­nia ein Jahr an der High School ver­brach­te. Sie ist Alum­na der Uni­ver­si­tät Bam­berg und Mit­glied im Uni­rat sowie dem Uni­bund. Sie hat vie­le Ehrun­gen erhal­ten, es fehlt aber bis­her die Aus­zeich­nung als wich­ti­ge Kul­tur­trä­ge­rin der Stadt Bamberg.

Der Bergan­za-Preis ist benannt nach E.T.A. Hoff­manns spre­chen­dem Hund Bergan­za aus der Erzäh­lung „Nach­richt von den neue­sten Schick­sa­len des Hun­des Bergan­za“. Mit dem spre­chen­den Hund Bergan­za ließ der Roman­ti­ker, der von 1808 bis 1813 in Bam­berg leb­te, den Hel­den aus einer Gesell­schafts­sa­ti­re von Cer­van­tes wie­der­auf­er­ste­hen. Mit Hil­fe der Figur kari­kier­te Hoff­mann Per­so­nen aus sei­ner nähe­ren Umge­bung aber auch sich selbst. Der Bergan­za-Preis wird vom Bam­ber­ger Kunst­ver­ein seit 1989, dank der groß­zü­gi­gen Unter­stüt­zung der VR Bank Bam­berg-Forch­heim, ver­ge­ben und ist mit 4000 Euro dotiert. Der Preis wird jähr­lich an eine Kunst- oder Kul­tur­schaf­fen­de Per­son oder Ein­rich­tung der Stadt Bam­berg ver­ge­ben, die durch Qua­li­tät, Lei­den­schaft­lich­keit, Idea­lis­mus, Selbst­lo­sig­keit, Ziel­stre­big­keit, inten­si­ve Arbeit, aus­dau­ern­de Ver­fol­gung eines Ziels und Glau­be an ihre Auf­ga­be auffallen.

1 Antwort

  1. Babette sagt:

    Ich fin­de, es ist unbe­dingt not­wen­dig, jeman­den fuer sein kul­tu­rel­les und künst­le­ri­sches Schaf­fen in v.a. einer bestimm­ten Regi­on, zu ehren. Aber einen solch dotier­ten Geld­preis aus­ge­rech­net an jeman­den zu geben, der schon seit Jah­ren so eta­bliert ist und auch eine siche­re Stel­le im Kul­tur­be­reich sein eigen nennt, hin­ter­lässt lei­der einen faden Nachgeschmack.