Stein­bruch im Forch­hei­mer Stadt­teil Burk wur­de renaturiert

Leonhard Hümmer © Sandra Böhm / Stadt Forchheim
Leonhard Hümmer im Burker Steinbruch © Sandra Böhm / Stadt Forchheim

Wo Apollofal­ter und Feu­er­sa­la­man­der sich wohlfühlen

„In weni­gen Mona­ten kön­nen wir hier das Leben hören, dann wird es hier sum­men, brum­men und qua­ken“, ist sich Forch­heims För­ster Leon­hard Hüm­mer gewiss. Der Amts­lei­ter der Stadt­för­ste­rei hat zusam­men mit sei­nen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Bur­ker Stadt­wald einen neu­en „Lebens­raum Stein­bruch“ geschaf­fen. Da, wo einst die meter­ho­hen Bäu­me kaum Licht hin­durch­lie­ßen, wo kaum ein Son­nen­strahl den Boden traf, wur­de ein 0,4 Hekt­ar gro­ßes Are­al frei­ge­legt. Über hun­dert Jah­re lang wur­de die Flä­che der natür­li­chen Wald­s­uk­zes­si­on über­las­sen. „Frü­her war der Stein­bruch kom­plett ein­ge­wach­sen, hier war kein Leben“, sagt Hüm­mer. Jetzt hin­ge­gen wer­den die mäch­ti­gen Fels­blöcke von der Son­ne beschienen.

In den rie­si­gen Qua­dern sind immer wie­der klei­ne Nischen, Spal­ten und Ris­se zu sehen, die den per­fek­ten Lebens­raum für zahl­rei­che schüt­zens­wer­te Arten bie­ten: In den Höh­len­for­ma­tio­nen des nach Süden aus­ge­rich­te­ten Stein­bruchs fin­den unter ande­rem Apollofal­ter, Schwal­ben­schwanz­schmet­ter­ling, Feu­er­sa­la­man­der, Wild­bie­ne und Gro­ßer Abend­seg­ler Unter­schlupf. Auch Schlan­gen wer­den sich lang­fri­stig ansiedeln.

„Die­se Natur­schutz­maß­nah­me, die als Bio­top kar­tiert ist, dient dem Arten­schutz und ist hier ein­zig­ar­tig“, sagt Hüm­mer, der eng mit den Kolleg*innen aus dem Bereich Umwelt- und Natur­schutz der Stadt­ver­wal­tung zusammenarbeitet.

Damit künf­tig alle Spa­zier­gän­ge­rin­nen und Spa­zier­gän­ger im Bur­ker Wald den Stein­bruch auch direkt erle­ben kön­nen, ist ein Besu­chen des Are­als durch­aus erwünscht. Auf der stei­len Kan­te des Stein­bruchs wur­de ein 100 Meter lan­ges Gelän­der als Absturz­si­che­rung mon­tiert, dahin­ter wur­de bereits in einem zwei Meter brei­ten Strei­fen eine Hecke mit hei­mi­schen Arten wie etwa Holun­der, Hecken­ro­se und Kreuz­dorn gepflanzt, die in den näch­sten Jah­ren als natür­li­che Absturz­si­che­rung die­nen soll. Außer­dem bie­tet die Hecke aus hei­mi­schen Gehöl­zen beson­ders vie­len Tie­ren Lebens­raum und Nahrung.

Wis­sens­wer­tes zum neu­en Lebens­raum im Bur­ker Stein­bruch gibt es auch zum Nach­le­sen: In den näch­sten Wochen wird noch zusätz­lich eine Beschil­de­rung mit Info­ta­feln auf­ge­stellt, die den Lebens­raum Stein­bruch ganz genau erklärt.