Stadt und Land­kreis Kulm­bach geden­ken 100. Todes­tag von Niko­laus Hollweg

Für die Demo­kra­tie sein Leben gelassen

Er stell­te sich am 9. Novem­ber 1923 an der Mün­che­ner Feld­herrn­hal­le einem wüten­den Mob Rechts­extre­mi­sten in den Weg und bezahl­te dies mit sei­nem Leben: Der Kulm­ba­cher Niko­laus Holl­weg starb vor 100 Jah­ren in Aus­übung sei­nes Polizeidienstes.

In stillem Gedenken erinnerten Oberbürgermeister Ingo Lehmann (rechts), Landrat Klaus Peter Söllner (2. v. l.), Kulmbachs Geschichtsexperte Wolfgang Schoberth (links) und Hartmut Schuberth, Vorsitzender des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg e. V. (3. v. l.), am Kriegerdenkmal an den 100. Todestag von Nikolaus Hollweg. Der 26-jährige Unterwachtmeister aus Kulmbach hatte sich am 9. November 2023 mit anderen Polizeikollegen mutig dem wütenden Mob des Hitler-Putsches in den Weg gestellt und kam bei einem Schusswechsel ums Leben. Zu Ehren Hollwegs hatte die Stadt Kulmbach bereits vor 25 Jahren eine Bronzetafel am Kriegerdenkmal in der Pestalozzistraße angebracht (Bildquelle: Stadt Kulmbach).

In stil­lem Geden­ken erin­ner­ten Ober­bür­ger­mei­ster Ingo Leh­mann (rechts), Land­rat Klaus Peter Söll­ner (2. v. l.), Kulm­bachs Geschichts­exper­te Wolf­gang Scho­berth (links) und Hart­mut Schu­berth, Vor­sit­zen­der des UNESCO-Clubs Kulm­bach-Plas­sen­burg e. V. (3. v. l.), am Krie­ger­denk­mal an den 100. Todes­tag von Niko­laus Holl­weg. Der 26-jäh­ri­ge Unter­wacht­mei­ster aus Kulm­bach hat­te sich am 9. Novem­ber 2023 mit ande­ren Poli­zei­kol­le­gen mutig dem wüten­den Mob des Hit­ler-Put­sches in den Weg gestellt und kam bei einem Schuss­wech­sel ums Leben.
Zu Ehren Holl­wegs hat­te die Stadt Kulm­bach bereits vor 25 Jah­ren eine Bron­ze­ta­fel am Krie­ger­denk­mal in der Pesta­loz­zi­stra­ße ange­bracht (Bild­quel­le: Stadt Kulmbach).

Zusam­men mit 130 Poli­zei­ka­me­ra­den hat­te er sich den Put­schi­sten rund um Adolf Hit­ler in den Weg gestellt. Wäh­rend eines Schuss­wech­sels starb der damals 26-jäh­ri­ge Holl­weg mit drei wei­te­ren Poli­zei­ka­me­ra­den an der Feldherrnhalle.

In Erin­ne­rung an den 100. Todes­tag des Kulm­ba­chers Niko­laus Holl­weg leg­te Ober­bür­ger­mei­ster Ingo Leh­mann zusam­men mit Land­rat Klaus Peter Söll­ner einen Kranz an die Bron­ze­ta­fel vor dem Krie­ger­denk­mal in der Pesta­loz­zi­stra­ße. „Niko­laus Holl­weg hat die akti­ve Ver­tei­di­gung der Demo­kra­tie mit sei­nem Leben bezah­len müs­sen“, so OB Ingo Leh­mann. „Unse­re Kranz­nie­der­le­gung ist nicht nur eine Wür­di­gung des muti­gen Ein­sat­zes von Niko­laus Holl­weg, sie ver­steht sich zugleich auch als Erin­ne­rung dafür, unse­re Demo­kra­tie zu ver­tei­di­gen und die Wer­te der Einig­keit, des Rechts und der Frei­heit zu wah­ren und mit Leben zu erfül­len. Gera­de in gesell­schafts­po­li­tisch beweg­ten Zei­ten, wie wir sie aktu­ell erle­ben, müs­sen wir immer wie­der unse­re Stim­men erhe­ben gegen poli­ti­schen Extre­mis­mus, gegen Dis­kri­mi­nie­rung, gegen Hass und Ras­sis­mus“, erklärt das Kulm­ba­cher Stadtoberhaupt.

Niko­laus Holl­weg wur­de 1897 in der Kulm­ba­cher Blaich gebo­ren und lern­te den Beruf des Kauf­manns. 1917 wur­de er im Ersten Welt­krieg zu einer U‑Boot-Abtei­lung der Mari­ne ein­be­ru­fen. 1919 ent­ließ man ihn als Unter­of­fi­zier. Im Novem­ber 1922 ver­pflich­te­te er sich für zwölf Jah­re bei der Baye­ri­schen Lan­des­po­li­zei und wur­de dar­auf­hin in Mün­chen stationiert.