„Hand­ma­de in Bay­reuth“ – Qua­li­täts­pro­duk­te aus der Heimschneiderei

Handmade in Bayreuth – Jürgen Schlötzer hat sich das Nähen selbst beigebracht. Foto: Adriane Lochner
Handmade in Bayreuth – Jürgen Schlötzer hat sich das Nähen selbst beigebracht. Foto: Adriane Lochner

Hei­mat­Un­ter­neh­mer Jür­gen Schlöt­zer fer­tigt qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge All­tags­ge­gen­stän­de. Von der Ein­kaufs­ta­sche bis zum Yoga­kis­sen bekom­men Kun­den ihre Wunsch­ar­ti­kel aus ver­schie­den­sten Mate­ria­li­en. Die Mar­ke „Schnei­der­hei­mer – Hand­ma­de in Bay­reuth“ steht für sorg­fäl­tig ver­ar­bei­te­te Uni­ka­te, lan­ge Halt­bar­keit sowie kur­ze Transportwege.

Haupt­be­ruf­lich arbei­tet Jür­gen Schlöt­zer als IT-Lei­ter bei einem mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men. Zu sei­nem Neben­er­werb, dem Schnei­dern, kam er aus einer Not her­aus. „Ange­fan­gen hat alles, als es mit Coro­na los­ging“, berich­tet er. Es habe über­all an Schutz­mas­ken gefehlt. Vor allem sozia­le Ein­rich­tun­gen wie Cari­tas, Hos­piz oder Kli­ni­ken, hat­ten drin­gen­den Bedarf. Weil er nicht taten­los zuse­hen woll­te, kram­te Jür­gen Schlöt­zer eines nachts eine alte Näh­ma­schi­ne aus dem Schrank und begann, aus Stoff­re­sten etwas zu schnei­dern. „Am näch­sten Mor­gen hat­te ich so etwas ähn­li­ches wie eine Mas­ke“, scherzt er.

Hand­ge­fer­tig­te Alltagsgegenstände

Mit der Zeit wur­den Jür­gen Schlöt­zers Mas­ken immer pro­fes­sio­nel­ler. In den Jah­ren 2020 und 2021 – bis die ersten FFP2-Mas­ken kamen – näh­te er ins­ge­samt um die 1500 Stück für Freun­de, Fami­lie und die sozia­len Ein­rich­tun­gen in der Regi­on. Dar­un­ter waren auch immer wie­der Son­der­wün­sche mit bestimm­ten Moti­ven, etwa für die Weih­nachts­zeit. Gemein­sam mit sei­ner Frau such­te er die unter­schied­lich­sten Stof­fe aus und begann, ver­schie­de­ne Arten von Taschen und Kis­sen zu fer­ti­gen, von der Ein­kaufs­ta­sche über den Brot­zeit­beu­tel bis hin zum Yoga-Kis­sen. Die Mar­ke Schnei­der­hei­mer war gebo­ren. Der Name steht für qua­li­ta­ti­ve hoch­wer­ti­ge Pro­duk­te, alle­samt in Hand­ar­beit gefer­tigt, in einem klei­nen Näh­ate­lier in Bay­reuth, in Jür­gen Schlöt­zers Heimschneiderei.

Bestän­dig­keit und Wertschätzung

Wie es sich für Desi­gner­pro­duk­te gehört, ist auf jedem der sorg­fäl­tig ver­ar­bei­te­ten Uni­ka­te ein Label ange­bracht. Neben der Auf­schrift „Schnei­der­hei­mer – Hand­ma­de in Bay­reuth“ prangt ein Leucht­turm, ein sel­te­ner Anblick in Ober­fran­ken. „Mei­ne Frau und ich haben bei­de eine Affi­ni­tät zur Nord­see. Wir machen ger­ne Urlaub auf der Insel Amrum, um Kraft zu tan­ken“, erklärt Jür­gen Schlöt­zer. Der Leucht­turm sei für ihn ein Sym­bol für Freu­de und Erho­lung. Sein Schnei­der­hei­mer-Pro­jekt soll auch künf­tig ein Neben­er­werb blei­ben, einer der sicht­lich Spaß macht. „Was ich in der IT mache, ist nicht wirk­lich nicht greif­bar. Wenn etwas funk­tio­niert, ist das selbst­ver­ständ­lich. Hier sehe ich was ich gemacht habe. Es hat Bestand und wird wert­ge­schätzt“, erklärt er.

Online-Shop mit Lieblingssachen

Die Nach­fra­ge nach Jür­gen Schlöt­zers Pro­duk­ten wur­de so groß, dass er mitt­ler­wei­le einen Online-Shop hat, in dem er zahl­rei­che sei­ner Lieb­lings­pro­duk­te ver­kauft. Ent­stan­den sind sie nach Kun­den­wunsch, aus unter­schied­lich­sten Mate­ria­li­en etwa Filz, Bio-Baum­wol­le, Soft­s­hell oder Poly­ester. Vie­le Taschen sind out­door­fä­hig und hal­ten auch mal etwas aus. Vor dem Ver­kauf wer­den alle Pro­duk­te als Pro­to­ty­pen gete­stet. Ver­kaufs­ren­ner sind Aro­ma- und Wär­me­kis­sen, gefüllt mit Laven­del, Zir­ben­holz­spä­nen, Din­kel­korn oder Lein­sa­men. Wo es mög­lich ist, bezieht Jür­gen Schlöt­zer die Füll­stof­fe aus der Regi­on. Etwa stam­men die Din­kel- und Hir­se­spelz­fül­lun­gen von einer Getrei­de­müh­le bei Bad Staf­fel­stein. Einer wei­te­rer Ver­kaufs­schla­ger ist ein gro­ßes Wär­me­kis­sen für Pfer­de, das er mit Hil­fe sei­ner Toch­ter, einer Rei­te­rin, selbst ent­wor­fen hat.

Kur­ze Trans­port­we­ge und lan­ge Haltbarkeit

Für die ober­frän­ki­sche Hei­ma­t­Ent­wick­le­rin Mari­on Deinlein ist Jür­gen Schlöt­zer das Para­de­bei­spiel eines Hei­mat­Un­ter­neh­mers. „Schnei­der­hei­mer ist in der Coro­na­kri­se ent­stan­den, weil zu wenig Mas­ken ver­füg­bar waren. Es braucht beson­de­re Men­schen, die in einer sol­chen Lage nicht schimp­fen, son­dern han­deln“, betont Deinlein. Gro­ßer Hei­mat­wert lie­ge auch im heu­ti­gen Kon­zept, denn „hoch­wer­ti­ge, inno­va­ti­ve All­tags­ge­gen­stän­de, regio­nal genäht, spe­zi­ell nach Kun­den­wunsch“, sind Deinlein zufol­ge ein wich­ti­ger Bei­trag zur Nach­hal­tig­keit, denn „die Sachen hal­ten län­ger und haben kür­ze­re Trans­port­we­ge“. Der­zeit ver­netzt sie Jür­gen Schlöt­zer mit ande­ren Hei­mat­Un­ter­neh­mern aus der Regi­on und sucht mög­li­che Kooperationspartner.

Zusatz­in­fo: Schnei­der­hei­mer auf dem Weihnachtsmarkt

Jür­gen Schlöt­zers hoch­wer­ti­ge All­tags- und Geschenk­ar­ti­kel für Erwach­se­ne und Kin­der fin­det man im Online-Shop auf www​.schnei​der​hei​mer​.de und auf Insta­gram @Schneiderheimer. In der Vor­weih­nachts­zeit kann man Jür­gen Schlöt­zer auch per­sön­lich tref­fen und zwar am Sams­tag, den 2. Dezem­ber am Weih­nachts­markt am Neu­dros­sen­fel­der Bräu­werk und am Wochen­de, den 9. und 10. Dezem­ber in Cot­ten­bach beim Christbaumverkauf.