Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg: Jah­res­bi­lanz zum Aus­bil­dungs­markt 2023

Azu­bi lohnt sich, der nach­hal­ti­ge Treib­stoff für den Job­tur­bo von morgen

  • 5 544 gemel­de­te Berufsausbildungsstellen
  • 2 747 gemel­de­te Bewerber
  • 53 Jugend­li­che noch auf Ausbildungsplatzsuche
  • 1 233 unbe­setz­te Ausbildungsstellen

Die Jah­res­bi­lanz zum Aus­bil­dungs­markt des Agen­tur­be­zirks Bam­berg-Coburg umfasst zeit­lich das Bera­tungs­jahr, das jeweils am 1. Okto­ber 2023 beginnt und am 30. Sep­tem­ber 2023 endet. Im ver­gan­ge­nen Bera­tungs­jahr 2022/23 ent­fie­len 5 544 gemel­de­te Berufs­aus­bil­dungs­stel­len auf 2 747 bei der Berufs­be­ra­tung gemel­de­te Bewer­ber. Der Arbeit­ge­ber­ser­vice bekam 205 oder 3,8 Pro­zent mehr Lehr­stel­len gemel­det als im Vor­jahr. Zum ersten Mal seit sie­ben Jah­ren nahm die Zahl der Bewer­ber wie­der zu. Sie erhöh­te sich um 233 oder 9,3 Pro­zent. 1 716 Bewer­ber haben eine Aus­bil­dung begon­nen, 181 mehr (+11,8 Pro­zent) als im Vor­jahr. Etwas weni­ger als jeder Fünf­te (17,4 Pro­zent bzw. 477) besucht eine wei­ter­füh­ren­de Schu­le, stu­diert oder macht ein Prak­ti­kum. Zum Ende des Berichts­jah­res der Berufs­be­ra­tung kom­men auf 53 unver­sorg­te Bewer­ber (7 mehr als im Vor­jahr) noch 1 233 freie Aus­bil­dungs­stel­len (130 bzw. 11,8 Pro­zent mehr als in 2022).„Erstmals seit 2016 mel­de­ten sich wie­der mehr Schü­ler als im Vor­jahr bei der Berufs­be­ra­tung mit dem Wunsch, eine dua­le Aus­bil­dung auf­zu­neh­men. Den­noch sind es ver­gli­chen mit damals gut ein Vier­tel (-23,3 Pro­zent) bzw. 836 Jugend­li­che weni­ger, die bei der Berufs­be­ra­tung gemel­det sind. Die seit etwas über einem Jahr­zehnt andau­ern­de Ent­wick­lung zum Bewer­ber­markt setz­te sich in allen Regio­nen des Agen­tur­be­zirks fort. Auf jeden Jugend­li­chen kamen rein sta­ti­stisch zwei gemel­de­te Lehr­stel­len. Wir hat­ten seit lan­gem schon nicht mehr so vie­le Aus­bil­dungs­star­ter wie heu­er. Das letz­te Jahr war sprich­wört­lich ein Höhen­flug am Aus­bil­dungs­markt. Aktu­ell spü­ren wir bei den Aus­bil­dungs­be­trie­ben für 2024 eine dezen­te Zurück­hal­tung. Da sie ihre Azu­bis als Fach­kräf­te nach der Aus­bil­dung über­neh­men wol­len, mel­den sie in Anbe­tracht der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung der­zeit ihre Lehr­stel­len mit Bedacht. Vie­le war­ten noch ab. Der heu­ti­ge Fach­kräf­te­man­gel resul­tiert jedoch aus Feh­lern der Vergangenheit.

Bis noch vor 15 Jah­ren bil­de­ten die Betrie­be ledig­lich nach dem vor­aus­sicht­li­chen Bedarf aus. Künf­ti­ge mög­li­che kon­junk­tu­rel­le Ent­wick­lun­gen lie­ßen sie weit­ge­hend außer Acht. Vie­le jun­ge Men­schen muss­ten daher die Regi­on ver­las­sen, um sich eine beruf­li­che Zukunft auf­bau­en zu kön­nen. Sie gin­gen uns zum Groß­teil für immer ver­lo­ren. Das rächt sich bis heu­te. Ich appel­lie­re daher an die Betrie­be, lang­fri­stig zu den­ken und flei­ßig wei­ter aus­zu­bil­den, auch über Bedarf. Denn die der­zei­ti­ge Kri­se wird vor­über­ge­hen. Bei den Jugend­li­chen mer­ken wir mehr denn je, wie wich­tig eine inten­si­ve beruf­li­che Ori­en­tie­rung in den letz­ten bei­den Schul­jah­ren ist. Prak­ti­ka, Mes­sen und das Knüp­fen sozia­ler Kon­tak­te in die Berufs­welt spie­len dabei eine ganz ent­schei­den­de Rol­le. Die­se Erleb­nis­se und Chan­cen hat­ten sie wäh­rend der Pan­de­mie nur bedingt. Die Kam­mern bestä­ti­gen uns, dass es infol­ge­des­sen aktu­ell noch zu ver­mehr­ten Aus­bil­dungs­ab­brü­chen kommt. Mit etwas gemisch­ten Gefüh­len beob­ach­ten wir, dass Bewer­bungs­schrei­ben mit Unter­stüt­zung künst­li­cher Intel­li­genz auf dem Vor­marsch sind. Jedoch bil­den sie so nicht mehr die tat­säch­li­che Per­sön­lich­keit des Jugend­li­chen ab. Das Vor­stel­lungs­ge­spräch und Prak­ti­kum sind authen­tisch, gewin­nen daher spür­bar mehr an Bedeu­tung. Es gibt aktu­ell noch einen bunt­ge­misch­ten Strauß an Aus­bil­dungs­plät­zen für das bereits begon­ne­ne Aus­bil­dungs­jahr. Bis Dezem­ber ist ein Start wei­ter­hin pro­blem­los mög­lich. Im Schul­ter­schluss mit den Kam­mern sind wir im Rah­men der Nach­ver­mitt­lungs­ak­ti­on wei­ter aktiv, um mög­lichst vie­le Jugend­li­che und Aus­bil­dungs­be­trie­be zusam­men­zu­brin­gen.“ Mit die­sem Resü­mee zieht Ste­fan Tre­bes, der Vor­sit­zen­de der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg, die Bilanz zum Ausbildungsmarkt.

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