Aus­wärts­sieg des VC Elt­mann beim Titelfavoriten

Freude beim VCE © Pressefoto Evans
Freude beim VCE © Pressefoto Evans

VCE beweist Moral und dreht die Par­tie gegen Rottenburg

Nicht beson­ders erfolgs­ver­spre­chend star­te­te die Aus­wärts­rei­se nach Rot­ten­burg für die Elt­man­ner Vol­ley­bal­ler am ver­gan­ge­nem Sams­tag. Nach­dem man sich zunächst nur ver­fah­ren hat­te und die fal­sche Auto­bahn­auf­fahrt wähl­te, blieb man dann jedoch beim Ver­such den Bus zu wen­den im Matsch stecken. „Den Kar­ren aus dem Dreck“ zog nur weni­ger spä­ter der eigent­li­che MVP des Wochen­en­des. Ste­fan Klein­lein, der einen Holz- und Forst­be­trieb in der Nähe besitzt, erklär­te sich spon­tan und nur weni­ge Minu­ten spä­ter dazu bereit, den Bus aus dem Matsch zu zie­hen und somit die Wei­ter­fahrt nach Rot­ten­burg zu ermög­li­chen, wo es dann zu einem ech­ten Spit­zen­spiel kom­men sollte.

End­lich in Rot­ten­burg ange­kom­men, nutz­te das Team aus Elt­mann die ver­blei­ben­de Zeit, sich an die Hal­le und die groß­ar­ti­ge Stim­mung zu gewöh­nen. Run­de 900 Zuschau­er fan­den den Weg in die Rot­ten­bur­ger Volks­bank Are­na und sorg­ten trotz tech­ni­scher Ton­pro­ble­me für eine sen­sa­tio­nel­le Stim­mung. Nach dem Heim­sieg gegen Dres­den tausch­te Chri­sti­an Jen­de ledig­lich auf einer Posi­ti­on und Gav­ra Medu­ric star­te­te für Jan­nis Hopt auf der Diagonalposition.

Im ersten Satz ent­wickel­te sich eine ziem­lich aus­ge­gli­che­ne Par­tie, in der bei­de Teams auf Augen­hö­he agier­ten und sich kei­ne Mann­schaft so wirk­lich abset­zen konn­te. Den ent­schei­den­den Vor­teil konn­te sich dann jedoch der Gast­ge­ber erar­bei­ten, dem es immer wie­der gelang, die Elt­man­ner Angrif­fe mit einer star­ken Block­ar­beit zu brem­sen und den VCE somit zur Ver­zweif­lung zu brin­gen. „Das war echt unglaub­lich, wie vie­le Bäl­le im Block lan­de­ten. Natür­lich müs­sen wir da cle­ve­rer sein und bes­se­re Lösun­gen fin­den. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Rot­ten­bur­ger das schon sehr stark gemacht haben.“, fin­det Kapi­tän Johan­nes Engel loben­de Wor­te für den Block des TVR. Nach rund 25 Minu­ten durf­ten die Rot­ten­bur­ger Fans dann auch das erste Mal so rich­tig jubeln und sich über den 25:21 Satz­ge­winn ihres Teams freuen.

Im zwei­ten Satz reagier­te Chri­sti­an Jen­de dann auch per­so­nell, star­te­te mit Jan­nis Hopt und brach­te im Lau­fe des Sat­zes Chri­sti­an Nowak, Seba­sti­an Rich­ter, Jason Lieb und Max Kol­be in die Par­tie. All die­se Wech­sel zeig­ten zu Beginn jedoch nicht die erwünsch­te Wir­kung und der TVR konn­te die ins­ge­samt sehr gut Lei­stung und vor allem die star­ke Block­lei­stung aus dem ersten Satz kon­ser­vie­ren. Auch wenn der VCE immer Mal wie­der zeig­te, dass man abso­lut mit­hal­ten kann und teil­wei­se lan­ge und spek­ta­ku­lä­re Ball­wech­sel für sich ent­schie­den wer­den konn­ten, schien an dem Abend ein­fach kein Gras gegen die star­ke Lei­stung der Gast­ge­ber gewach­sen zu sein, sodass auch der zwei­te Satz mit 25:17 an den TVR ging.

Nach einer zehn­mi­nü­ti­gen Pau­se hat­ten sich die Spie­ler des VCE jedoch noch­mal eini­ges vor­ge­nom­men und kämpf­ten mit allen Waf­fen gegen die bevor­ste­hen­de Nie­der­la­ge an. Eine selbst­be­wuss­te Kör­per­spra­che, eine bes­se­re Auf­schlag­quo­te und vor allem vie­le cle­ve­re Lösun­gen gegen den star­ken Block sorg­ten dafür, dass man den Satz offen gestal­te­te und letzt­lich auch ver­dient mit 25:22 für sich ent­schei­den konnte.

Vor dem vier­ten Satz moti­vier­te sich das Team aus Unter­fran­ken dann noch­mal so rich­tig und es war schön zu sehen, wie nicht nur die Spie­ler auf dem Feld, son­dern auch die Bank­spie­ler immer wie­der ver­such­ten, sich gegen­sei­tig zu hel­fen, um das gemein­sa­me Ziel nicht aus den Augen zu ver­lie­ren. So gelang es den Gästen dann auch über nahe­zu den gesam­ten Spiel­ab­schnitt eine hauch­dün­ne Füh­rung bis in die Cruncht­i­me zu ret­ten und sich Satz­bäl­le zu erspie­len. Nach zwei Feh­lern in der Annah­me schien der Satz jedoch noch­mal zu kip­pen und es hieß „Match­ball“ für den TVR. Ner­ven­stark und vol­ler Selbst­ver­trau­en schaff­te es der VCE jedoch auch, die­se schwie­ri­ge Pha­se zu über­ste­hen und sich nur wenig spä­ter den Satz­ge­winn zu sichern. „Nach dem Annah­me­feh­ler bei eige­nem Satz­ball hat­te ich schon rich­tig Schiss, dass wir den Satz jetzt doch noch ver­lie­ren und uns um den ver­dien­ten Erfolg brin­gen. Was uns aber die­se Sai­son so stark macht, ist der Zusam­men­halt im gesam­ten Team. Jeder ver­sucht dem ande­ren zu hel­fen und es hilft einem unge­mein zu wis­sen, dass wir als Mann­schaft auch in schwie­ri­gen Situa­tio­nen zusam­men­hal­ten und somit auch jeden Geg­ner schla­gen kön­nen.“, zeigt sich Libe­ro Kol­be glück­lich ob der guten Teamchemie.

Nach dem Kri­mi im vier­ten Satz ging es somit nun in den ent­schei­den­den Tie-Break und es war klar, dass sich kei­ne der bei­den Mann­schaf­ten mit einem Punkt zufrie­den­ge­ben wür­de. So ent­wickel­te sich auch im letz­ten Satz ein span­nen­der Schlag­ab­tausch, bei dem der TVR beim Stan­de von 8:6 und 10:8 schon wie der siche­re Sie­ger aus­sah. Ein­mal mehr gelang es dem VCE jedoch erneut, sich in das Match zurück­zu­kämp­fen, kurz vor Schluss aus­zu­glei­chen und beim Stan­de von 15:13 den Sack zuzu­ma­chen. „Das war echt unglaub­lich span­nend und hat super viel Spaß­ge­macht, vor so einer Kulis­se zu spie­len. Beson­ders für Jan­nis freut es mich unglaub­lich arg. Dass er hier von der Bank kommt und so eine star­ke Lei­stung ablie­fert und uns am Ende zum Sieg führt, zeigt ein­fach, wie gut er ist und was er im Stan­de ist zu lei­sten.“, freut sich Felix Resch­ke über die Lei­stung des Match­win­ners. Eben­falls loben­de Wor­te fand der Mana­ger für Rou­ti­nier Seba­sti­an Rich­ter. „Basti muss immer dann rein, wenn es nicht gut für uns läuft und schafft es immer wie­der das Team anzu­füh­ren und sowohl sport­lich als auch mensch­lich vor­an­zu­ge­hen. Das ist schon wirk­lich unglaub­lich und ich glau­be nicht, dass es vie­le Spie­ler in der Liga gibt, die genau die­se Stär­ken mit­brin­gen.“, so Resch­ke weiter.

Nach einem erneu­ten spiel­frei­en Wochen­en­de geht es für den VC Elt­mann dann zuhau­se wei­ter. Am 11. Novem­ber emp­fängt der VCE dann den TSV Gra­fing, den man noch aus der ver­gan­ge­nen Sai­son sehr gut kennt. „Wir haben hier noch eine Rech­nung offen und wol­len uns für die Heim­nie­der­la­ge aus der letz­ten Sai­son revan­chie­ren.“, blickt Mit­tel­blocker Chris Nowak zurück auf die ein­zi­ge Nie­der­la­ge der ver­gan­ge­nen Sai­son. Anpfiff ist wie immer um 19:30 Uhr in der Georg-Schä­fer-Hal­le, wo man gespannt dar­auf sein darf, was sich der Gast­ge­ber zum Faschings­an­fang alles aus­ge­dacht hat. „Wir freu­en uns über jeden Zuschau­er, der den Weg in die Hal­le fin­det. Ver­klei­det oder nicht ist uns erst­mal egal, aber ich freue mich schon auf die lusti­gen und krea­ti­ven Ideen unse­rer Fans und Cheer­lea­der.“, freut sich Melf Urban auf einen unter­halt­sa­men Heimspieltag.

Es spiel­ten: Chri­sti­an Nowak, Bru­no Simu­nic, Johan­nes Engel, Jason Lieb, Seba­sti­an Rich­ter, Maxi­mi­li­an Kol­be, Jan­nis Hopt (MVP), Melf Urban, Tobi­as Wer­ner, Peri­ca Sta­nic, Mar­ko Juli­an Knau­er, Gav­ra Meduric.