Eröff­nung des Wan­der­leit­sy­stems in Streitberg

Mehr als 4.000 Kilo­me­ter Wan­der­we­ge, rund 21.000 Weg­wei­ser, fast 200 Über­sichts­ta­feln, knapp 370 Hin­weis­schil­der zu Kul­tur- und Natur­denk­mä­lern, Kosten von etwa 1,2 Mil­lio­nen Euro – ein ech­tes Mam­mut­pro­jekt. Nun gibt es die „Qua­li­täts­wan­der­re­gi­on Frän­ki­sche Schweiz mit star­kem Kul­tur- und Gesund­heits­pro­fil“ auch offi­zi­ell. Nach acht Jah­ren der Vor­be­rei­tung wur­de die Eröff­nung im Bür­ger­haus Streit­berg und dem benach­bar­ten Wag­ners-Gar­ten gefeiert.

Rosi Kraus (stellvertretende Landrätin Forchheim), Stefan Seewald (Geschäftsführer der Oberfrankenstiftung), Stefan Frühbeißer (Kreisrat) und Dr. Silke Launert (MdB). Foto: Udo Güldner

Rosi Kraus (stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin Forch­heim), Ste­fan See­wald (Geschäfts­füh­rer der Ober­fran­ken­stif­tung), Ste­fan Früh­bei­ßer (Kreis­rat) und Dr. Sil­ke Lau­nert (MdB). Foto: Udo Güldner

Mona­te­lang sind Alex­an­der Krä­mer, Johan­nes Engel und Gre­gor Hys unter­wegs. Mit ihren Moun­tain­bikes fah­ren sie mehr als 4.000 Kilo­me­ter Wan­der­we­ge ab. Dabei wird das Gelän­de von den Kar­to­gra­fen aus Bad Kro­zin­gen mit all sei­nen Eigen­hei­ten erfasst und ver­mes­sen. Die­se Daten sind es, die nun allen Besu­chern der Frän­ki­schen Schweiz zugäng­lich sind. Im Wan­der­leit­sy­stem Frän­ki­sche Schweiz. Auch die Lea­der-Mana­ge­rin Mari­on Ros­sa-Schu­ster und ihr Vor­gän­ger Toni Eckert haben einen Lang­strecken­lauf hin­ter sich. Frei­lich nicht den Frän­ki­sche Schweiz-Mara­thon, son­dern acht Jah­re, in denen das Mam­mut­pro­jekt mehr und mehr Gestalt annahm. Dabei hat­te Alt­land­rat Rein­hardt Glau­ber, selbst ein begei­ster­ter Wan­de­rer, zu Beginn noch mit einer vier­jäh­ri­gen Pro­jekt­dau­er gerech­net. Es galt fünf Land­krei­se und fast 100 Gemein­den unter einen Hut zu bringen.

Es galt, mit Hil­fe der ehren­amt­li­chen Wege­war­te des Frän­ki­sche Schweiz-Ver­eins, etwa Fritz Sitz­mann aus Neu­ses an der Reg­nitz, mehr als 21.000 Weg­wei­ser, knapp 200 Über­sichts­schil­der und rund 370 Kul­tur­ta­feln anzu­brin­gen. Wenn man bedenkt, wen man da alles um Zustim­mung bit­ten muss­te, Grund­stücks­ei­gen­tü­mer, Tou­ri­sti­ker, Land- und Forst­wir­te, Kom­mu­nal­po­li­ti­ker, war das eigent­lich ein Him­mel­fahrts­kom­man­do, so Ober­fran­kens Lea­der-Koor­di­na­tor Micha­el Hof­mann vom Amt für Länd­li­che Ent­wick­lung Bay­reuth-Münch­berg. Und doch gelang es. Es galt, eine digi­ta­le Wege­mei­ste­rei zu schaf­fen, in der zwei Mit­ar­bei­ter das Wege­netz betreu­en. Das kön­nen die Auf­nah­me neu­er Strecken ins gera­de frei­ge­schal­te­ne Online-Wan­der­por­tal, aber auch die Repa­ra­tur beschä­dig­ter oder der Ersatz ver­lo­re­ner Schil­der sein. Das hilft den Wege­war­ten des Frän­ki­sche Schweiz-Ver­eins enorm. „Die machen das alles in ihrer Frei­zeit.“, so Ros­sa-Schu­ster. Außer­dem sind die Stand­or­te aller Ruhe­bän­ke für die Brot­zeit­pau­se, sowie die Bus-Hal­te­stel­len für die Rück­rei­se eingetragen.

Die Frän­ki­sche Schweiz, die von den Roman­ti­kern Lud­wig Tieck und Wil­helm Hein­rich Wacken­ro­der zu Fuß ent­deckt wur­de, ist schon früh ein Sehn­suchts­ort, der Besu­cher aus nah und fern anlockt. Wie vor über 200 Jah­ren spielt der Wan­der­tou­ris­mus auch heu­te eine wich­ti­ge Rol­le, wie stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin Rosi Kraus fest­stell­te. Obwohl es heu­te mehr als frü­her auch um Gesund­heits­för­de­rung gehe Stich­wort Bewe­gung an der fri­schen Luft. Ein Wan­der­leit­sy­stem hel­fe dabei, völ­lig über­lau­fe­ne Hot­spots wie das Wal­ber­la oder die Nei­deck zu ent­la­sten und statt­des­sen ver­bor­ge­ne Schät­ze bekann­ter zu machen. Dank der Zuschüs­se der euro­päi­schen Lea­der-Mit­tel (816.000 Euro) und der Ober­fran­ken-Stif­tung (245.000 Euro) blie­ben von den rund 1,2 Mil­lio­nen Euro an Inve­sti­tio­nen nur etwa zehn Pro­zent für die kom­mu­na­le Ebe­ne übrig. Die­se teil­ten sich der Land­kreis Forch­heim (43.000 Euro) als Zen­trum der Frän­ki­schen Schweiz und die Land­krei­se Bam­berg, Bay­reuth, Lich­ten­fels und Kulm­bach (99.000 Euro) unter­ein­an­der auf.

Bei der sym­bo­li­schen Ent­hül­lung einer Wan­der­ta­fel im Wag­ners-Gar­ten hin­ter dem Bür­ger­haus Streit­berg war poli­ti­sche Pro­mi­nenz aus allen Ebe­nen vertreten.

Nicht nur zahl­rei­che Bür­ger­mei­ster und Kreis­rä­te, auch die stell­ver­tre­ten­den Land­rä­te Rosi Kraus (Forch­heim) und Ste­fan Früh­bei­ßer (Bay­reuth), der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Micha­el Hof­mann, sowie die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Tho­mas Hacker und Sil­ke Lau­nert. Außer­dem waren Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml und Euro­pa-Abge­ord­ne­te Moni­ka Hohl­mei­er vor Ort, um einen Blick in eine der zehn neu­en Wan­der­kar­ten zu wer­fen. Man kann nun vom Hetz­le­ser bis zum Staf­fel­berg wandern.