Kom­mu­nal­po­li­ti­ker im Land­kreis Bam­berg dis­ku­tie­ren Zukunftsthemen

Landrat Johann Kalb und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Bamberg © LRA Bamberg / Förtsch
Landrat Johann Kalb und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Bamberg © LRA Bamberg / Förtsch

Land­rat Johann Kalb und die Bür­ger­mei­ste­rin­nen und Bür­ger­mei­ster im Land­kreis Bam­berg befas­sen sich bei einer Klau­sur­ta­gung mit Kli­ma­neu­tra­li­tät, Was­ser­stoff­stra­te­gie, der neu­en Mobi­li­tät mit ÖPNV und der Unter­brin­gung von Flüchtlingen

Eine Stand­ort­be­stim­mung auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät 2040, eine Was­ser­stoff­stra­te­gie für den Land­kreis, die neue Mobi­li­tät mit deut­lich ver­bes­ser­tem ÖPNV ab August 2024, die Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen und wei­te­re The­men waren die Schwer­punk­te der zwei­tä­gi­gen Klau­sur­ta­gung, zu der Land­rat Johann Kalb und der Kreis­ver­band des Baye­ri­schen Gemein­de­ta­ges mit Wolf­gang Desel die Bür­ger­mei­ste­rin­nen und Bür­ger­mei­ster des Land­krei­ses Bam­berg nach Würz­burg ein­ge­la­den hatten.

„Wir sind Schwer­punkt der Auto­zu­lie­fer­indu­strie und set­zen uns mit neu­en Mög­lich­kei­ten der Mobi­li­tät aus­ein­an­der.“ Das sind für den Bam­ber­ger Land­rat Johann Kalb die bei­den wesent­li­chen Grün­de dafür, mit einer Was­ser­stoff­stra­te­gie den Land­kreis und die Gemein­den nach­hal­tig, kli­ma­freund­lich und zukunfts­ori­en­tiert zu entwickeln.

Auch der Land­kreis Bam­berg setzt auf die­sen zukunfts­träch­ti­gen Ener­gie­trä­ger. Im Cle­an­tech Inno­va­ti­on Park in Hall­stadt soll dem­nächst neben einem Elek­tro­ly­seur zur Erzeu­gung von grü­nem Was­ser­stoff aus rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie­quel­len eine Was­ser­stoff-Tank­stel­le ent­ste­hen. Der sau­be­re Was­ser­stoff soll unter ande­rem als Treib­stoff für Bus­se genutzt wer­den, die spä­te­stens ab 2027 im öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr im Land­kreis ein­ge­setzt werden.

Unter akti­ver Betei­li­gung von Wirt­schaft und Kom­mu­nen will der Land­kreis nun das Wert­schöp­fungs­po­ten­zi­al der Was­ser­stoff­wirt­schaft kon­zep­tio­nell betrach­ten. Mit rele­van­ten Akteu­ren aus Unter­neh­men, Ener­gie­ver­sor­gung, Kom­mu­nal­po­li­tik und Land­kreis­ver­wal­tung sol­len die Was­ser­stoff-Poten­zia­le im Land­kreis Bam­berg ana­ly­siert, dar­aus Hand­lungs­emp­feh­lun­gen abge­lei­tet und eine Was­ser­stoff-Road­map für den Land­kreis erstellt werden.

„Wo befin­den wir uns auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät 2040 bei Wär­me und Strom?“ – Hier gehen die Situa­tio­nen in den 36 Gemein­den im Land­kreis deut­lich aus­ein­an­der. Die Teil­neh­mer der Klau­sur­ta­gung nah­men eine Stand­ort­be­din­gun­gen vor und dis­ku­tier­ten Maß­nah­men, Pro­jek­te und Ideen, wie sie das Ziel Kli­ma­neu­tra­li­tät kon­se­quent wei­ter vor­an­trei­ben können.

„Das The­ma Flücht­lin­ge betrifft uns alle“, Land­rat Johann Kalb dank­te allen Gemein­den, die sich soli­da­risch in die Auf­nah­me von Flücht­lin­gen ein­brin­gen. Es geht nicht nur um Unter­künf­te, son­dern auch um Kita-Plät­ze, Schu­len oder das Sicher­heits­emp­fin­den der Bevöl­ke­rung. Aktu­ell gibt es 60 dezen­tra­le Unter­künf­te, 25 mehr als vor einem Jahr. Unter­ge­bracht sind im Land­kreis der­zeit 2550 Flüch­ten­de. Die Regie­rung von Ober­fran­ken weist dem Land­kreis Bam­berg im Novem­ber und Dezem­ber jeweils 150 Men­schen zu, um die Auf­nah­me­ein­rich­tung (AEO) in Bam­berg zu ent­la­sten. Aus der Run­de der Gemein­de­ober­häup­ter ging der Appell an alle, die­se Her­aus­for­de­rung gemein­sam auch wei­ter­hin in gro­ßer Soli­da­ri­tät anzugehen.

Die bei­den eng ver­zahn­ten Fach­be­rei­chen ÖPNV und Mobi­li­tät stem­men der­zeit vor allem die Ein­füh­rung des neu­en Bus­li­ni­en­ver­kehrs zum 1. August 2024 mit sei­nen zahl­rei­chen Teil­pro­jek­ten rund um Pla­nung, Ver­ga­be, tech­ni­scher Umset­zung und Kom­mu­ni­ka­ti­on. Ein beson­de­res Enga­ge­ment der Kom­mu­nen ist wün­schens­wert durch Neu­ge­stal­tung der Hal­te­stel­len, die Ein­füh­rung des neu­en Bus­ver­kehrs und die Infor­ma­ti­on der Bevöl­ke­rung. Auch die För­de­rung des All­tags­rad­ver­kehrs nimmt zuneh­mend Fahrt auf. Der jähr­li­che Wett­be­werb Stadt­ra­deln, der Auf­bau eines land­kreis­wei­ten Net­zes an Mobil­sta­tio­nen und die Rea­li­sie­rung des All­tags­rad­ver­kehrs­kon­zep­tes sind wich­ti­ge Bau­stei­ne, die gemein­sam mit den Kom­mu­nen erfolg­reich umge­setzt werden.

Bei Urlaubs­rei­sen legen die Gäste immer mehr Wert auf nach­hal­ti­ge Ange­bo­te und sind sen­si­bi­li­siert für The­men wie Natur- und Umwelt­schutz oder den Ein­satz regio­na­ler Pro­duk­te in Hotel­le­rie und Gastronomie.

Um die­sem Trend mit neu­en Ange­bo­ten im Bam­ber­ger Land gerecht zu wer­den, plant die Wirt­schafts­för­de­rung mit dem Bam­berg Tou­ris­mus und Kon­gress Ser­vice im Rah­men der Tou­ris­mus­ko­ope­ra­ti­on die Ent­wick­lung einer tou­ri­sti­schen Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie, die sich auf die gesam­te tou­ri­sti­schen Lei­stungs­ket­te aus­wir­ken soll. Grund­la­gen dazu sind im Rah­men von Vor­trä­gen und ersten Work­shops erar­bei­tet wor­den und sol­len ab 2024 ver­stärkt die Lei­stungs­trä­ger, aber auch die Bür­ger­schaft mit einbinden.

Wei­te­re The­men der Klau­sur­ta­gung waren Brand­schutz und Feu­er­wehr­be­darfs­plä­ne für die Gemein­den, die unab­hän­gi­ge Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le Ober­fran­ken, das Pro­jekt „Land­kreis in Bewe­gung 2023“ und ein Jugend­la­ger 2024, das senio­ren­po­li­ti­sche Gesamt­kon­zept oder die Pro­jek­te der Lea­der-För­der­pe­ri­ode 2023 bis 2027.