Nürn­ber­ger Cari­tas zeich­net Erz­bi­schof Lud­wig Schick mit der Ehren­me­dail­le „Pro Meri­tis“ aus

Erzbischof Ludwig Schick
em. Erzbischof Ludwig Schick

„Kir­che ohne Cari­tas gibt es nicht“

Der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die Bedeu­tung der Cari­tas für die Kir­che her­vor­ge­ho­ben. „Die Kir­che muss kari­ta­ti­ve Kir­che sein. Kir­che ohne Cari­tas gibt es nicht“, sag­te Schick am Mon­tag in einer Pre­digt in St. Kla­ra Nürn­berg. Der Got­tes­dienst fand anläss­lich des Jah­res­emp­fangs des Cari­tas­ver­bands Nürn­berg statt, der Schick mit der Ehren­me­dail­le „Pro Meri­tis Cari­tas Norim­ber­gae“ auszeichnete.

„Die Cari­tas hat auch einen poli­ti­schen Auf­trag. Sie muss sich für ‚Einig­keit und Recht und Frei­heit‘ für alle ein­set­zen“, sag­te Schick. Einig­keit und Recht und Frei­heit im Sinn von akti­ver Teil­ha­be sei­en die besten Mit­tel in jeder Gesell­schaft, Armut zu ver­hin­dern. Das Evan­ge­li­um zei­ge die gesell­schaft­lich rele­van­ten Auf­ga­ben der Cari­tas, wozu auch Barm­her­zig­keit und Soli­da­ri­tät gehörten.

Das Ver­tei­len von „Almo­sen“ an Bedürf­ti­ge und Not­lei­den­de, also Nah­rung, Klei­dung und Geld, aber auch Bera­tung und Ermu­ti­gung, Pfle­ge und Hei­lung, sei­en ein Auf­trag des Evan­ge­li­ums. Es sei nach der Bot­schaft Jesu bes­ser, Almo­sen zu ver­tei­len als Reich­tum anzu­häu­fen, weil man so vor Gott reich wer­de. „Prah­le­rei und Pras­se­rei, Gier und Geiz, Selbst­si­cher­heit und Hoch­mut machen vor Gott arm und scha­den dem Gemein­wohl“, sag­te der Erzbischof.

Der Nürn­ber­ger Cari­tas­di­rek­tor Micha­el Schwarz nann­te Schick in sei­ner Lau­da­tio einen „Bischof der Cari­tas“. Hier­bei sei mit Cari­tas nicht nur der Wohl­fahrts­ver­band gemeint, son­dern auch die latei­ni­sche Bedeu­tung des Wor­tes im Sin­ne der Soli­da­ri­tät und der Zuwen­dung zum Men­schen in sei­nen ver­schie­den­sten Nöten. Schwarz nann­te auch die bei­den von Schick gegrün­de­ten Stif­tun­gen „Brot für alle Men­schen“ und „Kin­der­reich“ zur Unter­stüt­zung von Groß­fa­mi­li­en und Alleinerziehenden.

Es sei zudem kein Zufall, so Schwarz, dass im Erz­bis­tum Bam­berg die Zuwei­sung von Mit­teln an die kirch­li­che Wohl­fahrts­pfle­ge grö­ßer und zuver­läs­si­ger erfol­ge als in ande­ren Diö­ze­sen. Damit könn­ten Dien­ste ange­bo­ten wer­den, wo der Staat nicht aus­rei­chend Geld zur Ver­fü­gung stellt, etwa bei der Hil­fe für Obdach­lo­se, Arme oder Migran­ten. Vie­le struk­tu­rell defi­zi­tä­re Dien­ste der Cari­tas sei­en nur mit Hil­fe von Kir­chen­steu­er­mit­teln möglich.

Schick bedank­te sich für die Aus­zeich­nung mit der Ehren­me­dail­le und beton­te, er habe in sei­ner gesam­ten Zeit als Erz­bi­schof von Bam­berg die Arbeit der Cari­tas stets geför­dert. „Mein Wunsch ist, dass die Cari­tas auch wei­ter­hin ihre Auf­ga­ben sowohl für die ein­zel­nen Men­schen als auch für die Gesell­schaft und die Kir­che aus­übt und dabei die nöti­ge Aner­ken­nung und mate­ri­el­le Aus­stat­tung von Kir­che und Staat erhält.“