Gemein­sam für die Kreuz­krö­te im Klein­zie­gen­fel­der Tal

Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner lobt die gute Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Natur­schutz und dem Natur­stein­werk Scheuermann

Im Stein­bruch Klein­zie­gen­feld tra­fen sich Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner und Bür­ger­mei­ster Micha­el Zapf mit Stein­bruch­be­trei­ber Phil­ipp Scheu­er­mann, Ger­hard Berg­ner von der Regie­rung von Ober­fran­ken und Ver­tre­te­rin­nen der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de am Land­rats­amt Lich­ten­fels. Bei einem Rund­gang wur­den die neu geschaf­fe­nen Laich­ge­wäs­ser für die sel­te­ne Kreuz­krö­te besich­tigt und die gute Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Natur­schutz und dem Abbau­un­ter­neh­men Scheu­er­mann gewürdigt.

Besichtigung des neu geschaffenen Laichgewässers für die Kreuzkrötev.r. Christine Münzberg-Seitz, Abteilungsleiterin Bauen und Umwelt, Kommunales am Landratsamt Lichtenfels, Michael Zapf, Erster Bürgermeister der Stadt Weismain, Christian Meißner, Landrat des Landkreises Lichtenfels, Wendelin Knorr, tatkräftiger Unterstützer des Projektes, Radladerfahrer, Philipp Scheuermann, Geschäftsführer des Natursteinwerkes Scheuermann, Brigitte Pfister, Biodiversitätsberaterin am Landratsamt Lichtenfels, Projektleiterin, Stefan Sauer, Mitarbeiter der Fa. Scheuermann-Natursteinwerk, Gerhard Bergner, Regierung von Oberfranken, Niklas Kunig, Anwärter Biodiversitätsberatung. Foto: (Landratsamt Lichtenfels/Andreas Grosch)

Besich­ti­gung des neu geschaf­fe­nen Laich­ge­wäs­sers für die Kreuz­krö­te
v.r. Chri­sti­ne Münz­berg-Seitz, Abtei­lungs­lei­te­rin Bau­en und Umwelt, Kom­mu­na­les am Land­rats­amt Lich­ten­fels, Micha­el Zapf, Erster Bür­ger­mei­ster der Stadt Weis­main, Chri­sti­an Meiß­ner, Land­rat des Land­krei­ses Lich­ten­fels, Wen­de­lin Knorr, tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zer des Pro­jek­tes, Rad­lad­er­fah­rer, Phil­ipp Scheu­er­mann, Geschäfts­füh­rer des Natur­stein­wer­kes Scheu­er­mann, Bri­git­te Pfi­ster, Bio­di­ver­si­täts­be­ra­te­rin am Land­rats­amt Lich­ten­fels, Pro­jekt­lei­te­rin, Ste­fan Sau­er, Mit­ar­bei­ter der Fa. Scheu­er­mann-Natur­stein­werk, Ger­hard Berg­ner, Regie­rung von Ober­fran­ken, Niklas Kunig, Anwär­ter Bio­di­ver­si­täts­be­ra­tung. Foto: (Land­rats­amt Lichtenfels/​Andreas Grosch)

„Ich freue mich sehr über das gelun­ge­ne Arten­schutz­pro­jekt, wel­ches die Unte­re Natur­schutz­be­hör­de in enger Abstim­mung mit der Fir­ma Scheu­er­mann umset­zen konn­te. Man hat hier die Chan­ce erkannt und genutzt, den bedroh­ten Lebens­raum für die sel­te­ne Art zu erhal­ten.“, infor­mier­te Land­rat Chri­sti­an Meißner.

„Im Land­kreis Lich­ten­fels ist das Über­le­ben der Kreuz­krö­te zur Her­zens­an­ge­le­gen­heit gewor­den – kommt sie doch nur noch im Stein­bruch bei Klein­zie­gen­feld vor“, berich­te­te Bri­git­te Pfi­ster, Bio­di­ver­si­täts­be­ra­te­rin am Land­rats­amt Lich­ten­fels. Lan­ge Zeit fan­den hier die Krö­ten auf meh­re­ren Ebe­nen klei­ne fla­che Gewäs­ser zum Ablai­chen. Aller­dings hat­ten sich die Lebens­be­din­gun­gen in den letz­ten Jah­ren, mit zuneh­men­der Hit­ze und Trocken­heit, ver­än­dert. Die Gewäs­ser trock­ne­ten noch vor Abschluss der Lar­ven-Ent­wick­lung aus, so dass die Kaul­quap­pen nicht über­leb­ten. Die Natur­schutz­be­hör­de such­te in enger Abstim­mung mit der Fir­ma Scheu­er­mann geeig­ne­te Stand­or­te für den Bau von zwei neu­en Laich­ge­wäs­sern. Bei den Sand­be­we­gun­gen unter­stütz­te Wen­de­lin Knorr aus Klein­zie­gen­feld tat­kräf­tig die Arbei­ten mit dem gro­ßen Radlader.

„Stein­brü­che und Abbau­gru­ben stel­len für den Natur­schutz äußerst wert­vol­le Flä­chen dar. In den unge­stör­ten Berei­chen sie­deln sich zahl­rei­che bedroh­te Tier- und Pflan­zen­ar­ten an. In Stein­brü­chen fin­det man ver­schie­den­ste Lebens­räu­me, von trocke­nen Sand­flä­chen bis zu Tüm­peln. Dadurch exi­stiert hier eine außer­or­dent­li­che Arten­viel­falt, die es zu erhal­ten gilt“, ergänz­te Ger­hard Berg­ner von der Regie­rung von Oberfranken.

Phil­ipp Scheu­er­mann ist ger­ne bereit, das Amphi­bi­en­pro­jekt mit wei­te­ren Schutz- und Ent­wick­lungs­maß­nah­men zu unter­stüt­zen. „Kei­ne Fra­ge, der Gesteins­ab­bau ist ein star­ker Ein­griff in die Natur. Aber es gibt Mög­lich­kei­ten, ein Mit­ein­an­der zwi­schen der wirt­schaft­li­chen Nut­zung und dem Erhalt von Flo­ra und Fau­na zu schaf­fen. Dazu gehö­ren auch eine nach­hal­ti­ge Rekul­ti­vie­rung und Rena­tu­rie­rung der Stein­brü­che. Hier in Klein­zie­gen­feld hat die Zusam­men­ar­beit mit der Natur­schutz­be­hör­de sehr gut geklappt, so dass gute Vor­aus­set­zun­gen für den Erhalt der Kreuz­krö­te geschaf­fen wer­den konn­ten“, erläu­ter­te Scheuermann.

Infos zur Kreuzkröte

Der gel­be Strei­fen auf dem Rücken gab der Kreuz­krö­te ihren Namen. Die Art laicht von Mai bis Juli in son­ni­gen, war­men und fla­chen Klein­ge­wäs­sern, da sie dort wenig Fein­de, wie z.B. Libel­len­lar­ven und Fische, hat. Die Kreuz­krö­te legt 3.000 – 4000 Eier in lan­gen Laich­schnü­ren auf den Gewäs­ser­grund. Ihre Kaul­quap­pen ent­wickeln sich je nach Wit­te­rung in 4–12 Wochen. Der lau­te Gesang der Kreuz­krö­te ist noch bis in 2 km Ent­fer­nung zu hören. Die Kreuz­krö­te benö­tigt als Pio­nier­art vege­ta­ti­ons­ar­me Trocken­bio­to­pe mit klei­nen tem­po­rä­ren Was­ser­an­samm­lun­gen. Da es kaum noch geeig­ne­te Lebens­räu­me gibt, sin­ken die Bestän­de besorg­nis­er­re­gend. Die FFH-Art (Anhang IV) „Kreuz­krö­te“ gilt nach der Roten Liste von Bay­ern als stark gefähr­det und ist nach dem Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz streng geschützt.