Sonn­tags­ge­dan­ken: Licht im Dunkeln

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

Bestimmt ken­nen Sie auch das Sprich­wort: „Immer, wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgend­wo ein Licht­lein her!“
Aber bestimmt haben wir alle eben­so immer und immer wie­der die Erfah­rung gemacht, dass gera­de auch dann, wenn wir dar­auf hof­fen, trotz­dem kein Licht­lein daherkommt.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Schau­en wir uns doch um; in unse­rem All­tag: Wie oft sind wir ent­täuscht wor­den, sind am Boden zer­stört und kön­nen und wol­len nicht mehr? Wir bemüh­ten uns, setz­ten uns ein, enga­gier­ten uns, aber alles schien umsonst.

Da mühst du dich, setzt dich immer wie­der für ande­re ein, aber dann wirst du sel­ber im Stich gelas­sen. Da bist du für ande­re da, aber du sel­ber wirst allein gelas­sen und immer wie­der ent­täuscht, du war­test ver­geb­lich auf Hilfe.

Ja, es stimmt auch: Immer, wenn du meinst es geht nicht mehr, kommt nicht immer von irgend­wo ein Licht­lein her.

Die­se Erfah­rung ist offen­bar so alt wie die Mensch­heit. Selbst Isra­el, das aus­er­wähl­te Volk Got­tes hat immer wie­der die­se Erfah­run­gen machen müs­sen. Wie oft fühl­ten sie sich von Gott ver­las­sen, regel­recht im Stich gelassen!

Ja, wenn du meinst es geht nicht mehr, und kommt dann kein Licht­lein daher: Da füh­len wir uns von Gott und den Men­schen ver­las­sen. Doch Isra­el erfuhr immer wie­der, dass Gott doch immer da ist, nur anders als erwartet.

Und wir? Viel­leicht kann das Licht­lein ja gar nicht kom­men, weil es ein­fach schon da ist und wir es ein­fach nicht sehen – über­se­hen? Viel­leicht über­se­hen wir das Licht­lein, weil es so ganz anders ist, als wir uns es vorstellen?

Viel­leicht über­se­hen wir es, weil es uns uner­war­tet erschie­nen ist, unbe­merkt leuch­tet, dass wir es uns gar nicht als Licht­lein vor­stel­len können?

Gott kann auf unter­schied­lich­ste Wei­se wir­ken, sozu­sa­gen auf krum­men Zei­len gera­de schrei­ben und so durch Men­schen für dich ein Licht sein, von denen du es gar nicht ver­mu­ten würdest.

Got­tes Licht will dich heu­te ermu­ti­gen durch das Licht­lein strah­len­der Kin­der­au­gen. Gott kann und will ich ermu­ti­gen durch ein auf­mun­tern­des Wort oder eine auf­mun­tern­de Geste eines Men­schen, sogar von einem, von dem man es gar nicht erwar­ten würde.

Das Licht­lein ist da in einer schö­nen Geste, in einem Son­nen­strahl. Das Licht­lein will leuch­ten durch Men­schen, die dir eine Umar­mung schen­ken, die dir eine Hand rei­chen und, ob Sie es glau­ben oder nicht, sogar in der Lie­be unse­rer Haus­tie­re, die sich freu­en, wenn wir nach Hau­se kom­men oder ein­fach da sind.

Mir ist in einer lie­ben Sprach­nach­richt, die ich nach mei­ner Unter­richts­stun­de abhör­te, erst vor kur­zem die­ses Licht­lein auf­ge­leuch­tet. Zuerst dach­te ich: „Bestimmt wie­der eine Beschwer­de.“ Und dann hör­te ich so lie­be­vol­le Wor­te, dass ich, bevor ich in mei­ne Pau­sen­auf­sicht gegan­gen bin, erst ein­mal wei­nen muss­te. Ich wer­de die­se Nach­richt nie­mals löschen, son­dern mich immer wie­der dar­an erfreu­en. Mir hat die­se Sprach­nach­richt so gut­ge­tan. Sie war wirk­lich ein Licht für mich.

Des­we­gen wün­sche ich Ihnen allen mit­ten in Ihren Dun­kel­hei­ten, dass Ihnen ein Licht­lein auf­leuch­tet. Schau­en Sie sich um, es ist bestimmt da. Denn immer, wenn du meinst, es geht nicht mehr, kom­me für Dich doch ein Licht­lein daher. Hast du es schon entdeckt?

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen