Öko­lo­gi­scher Jagd­ver­band Deutsch­land e.V. zum Abschuss von Wölfen

Wolf. Foto: Waldemar Brandt

„Pola­ri­sie­rung been­den – prak­ti­sche Erfah­run­gen sammeln“

Der Öko­lo­gi­sche Jagd­ver­band Deutsch­land e.V. begrüßt Vor­schlä­ge der Bundesumweltministerin

Der Öko­lo­gi­sche Jagd­ver­band Deutsch­land e.V. (ÖJV) begrüßt die Vor­schlä­ge, die Bun­des­um­welt­mi­ni­ste­rin Stef­fi Lem­ke am Don­ners­tag zum robu­ste­ren Umgang mit Wöl­fen gemacht hat, die geschütz­te Wei­de­tie­re rei­ßen. Sie sind dazu geeig­net, den pola­ri­sier­ten Still­stand in der Wolfs­po­li­tik zu been­den. Die hohen büro­kra­ti­schen Hür­den, die heu­te die Ent­nah­me von Schad­wöl­fen ver­zö­gern und erschwe­ren, wür­den durch das neue Ver­fah­ren weit­ge­hend besei­tigt. 21 Tage lang nach einem Riss geschütz­ter Wei­de­tie­re sol­len im Umkreis von 1.000 Metern in Gebie­ten, in denen erhöh­ter Scha­dens­druck besteht, Wöl­fe geschos­sen wer­den kön­nen. Ein DNA-Nach­weis zur indi­vi­du­el­len Iden­ti­fi­ka­ti­on des Schad­wol­fes soll nicht mehr Vor­aus­set­zung für die Abschuss­ge­neh­mi­gung sein. Die Zonen, in denen die­se Rege­lung gilt, sol­len von den Län­dern fest­ge­legt wer­den. Damit hät­ten sie die Mög­lich­keit zu einem regio­na­len Wolfs­ma­nage­ment, wie es von der Bun­des­re­gie­rung im Koali­ti­ons­ver­trag in Aus­sicht gestellt wird.

Es bleibt dabei, dass der Abschuss von Wöl­fen an Riss­ereig­nis­se und das Vor­han­den­sein ord­nungs­ge­mä­ßen Her­den­schut­zes geknüpft blie­be. Einer Beja­gung nach Quo­ten, soge­nann­ten „wolfs­frei­en Zonen“ und der Fest­le­gung von Bestands­grö­ßen wäre damit eine Absa­ge erteilt. Die neu­en Regeln könn­ten schnell und ohne Ände­rung euro­päi­scher und natio­na­ler Geset­ze ein­ge­führt werden.

Der ÖJV ruft Tier­hal­ter, Jäger und Natur­schutz­ver­bän­de dazu auf, die­se Chan­ce zu nut­zen, einen prag­ma­ti­schen Umgang mit dem Wolf zu fin­den und Erfah­run­gen zu sam­meln. Der ÖJV berei­tet ein Fach­sym­po­si­on vor, auf dem wis­sen­schaft­lich fun­diert die Rol­le des Wol­fes in unse­rer Kul­tur­land­schaft und der Umgang mit ihm erör­tert wer­den sollen.

Dr. Wolf­gang Kornder
1. Vor­sit­zen­der

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Wer glaubt ernst­haft dar­an, daß die zustän­di­gen Behör­den die zwin­gen­de Vor­be­din­gung eines vor­han­de­nen Her­den­schut­zes flä­chen­deckend ernst­haft prü­fen, bevor sie Abschuß­ge­neh­mi­gun­gen erteilen?