Austel­lung „Impf­geg­ner in Bay­ern zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts“ in Bam­berg verlängert

Eine klei­ne Aus­stel­lung des Fach­be­reichs Archiv- und Biblio­theks­we­sen der Hoch­schu­le für den öffent­li­chen Dienst in Bay­ern, bear­bei­tet von Kevin Beesk, zu sehen im Staats­ar­chiv Bam­berg vom 18. Juli bis 27. Okto­ber 2023

Im Staats­ar­chiv Bam­berg, Hain­stra­ße 39, wur­de am Mon­tag, 17. Juli die Aus­stel­lung „Impf­geg­ner in Bay­ern zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts“ eröff­net. Die Aus­stel­lung wur­de von Kevin Beesk im Rah­men sei­ner der­zeit lau­fen­den Aus­bil­dung zum Diplom-Archi­var an der Hoch­schu­le für den öffent­li­chen Dienst in Bay­ern erar­bei­tet. Nach ersten Sta­tio­nen im Baye­ri­schen Haupt­staats­ar­chiv und im Staats­ar­chiv Mün­chen wird die Aus­stel­lung nun im Staats­ar­chiv Bam­berg in Ober­fran­ken präsentiert.

Impf­skep­sis und Impf­geg­ner­schaft sind kei­ne Phä­no­me­ne der Coro­na-Pan­de­mie und den damit ver­bun­de­nen Dis­kus­sio­nen um Impf­stof­fe oder eine all­ge­mei­ne Impf­pflicht. Vor­be­hal­te und Wider­stän­de gegen Imp­fun­gen gab es in Bay­ern schon zu Beginn des 19. Jahr­hun­derts. Spür­ba­ren Zulauf erleb­te die impf­geg­ne­ri­sche Bewe­gung im Deut­schen Reich ins­be­son­de­re seit der Ein­füh­rung einer all­ge­mei­nen Impf­pflicht gegen die Pocken 1874.

Die klei­ne Aus­stel­lung nimmt die impf­geg­ne­ri­sche Bewe­gung, ihre Tätig­keit in Bay­ern sowie die behörd­li­chen Reak­tio­nen dar­auf in den Blick. Sie rückt zudem das Wir­ken eines der wich­tig­sten impf­geg­ne­ri­schen Akteu­re, des Gym­na­si­al­pro­fes­sors Dr. Hein­rich Molen­aar (1870–1965), in den Blick, der für etli­che Jah­re in Bay­reuth wirk­te. Ein Haupt­au­gen­merk der Aus­stel­lung liegt auf den viel­fäl­ti­gen For­men der impf­geg­ne­ri­schen Agi­ta­ti­on wie etwa Bro­schü­ren, Ver­samm­lungs­auf­ru­fe, Flug­blät­ter und Flug­schrif­ten sowie ein Preisausschreiben.

Amt­li­che Druck­schrif­ten bemüh­ten sich auf­zu­klä­ren und den Nut­zen der Imp­fung in den Vor­der­grund zu rücken. Behörd­li­che Schrei­ben bele­gen, wie über vor­geb­li­che oder tat­säch­li­che Impf­schä­di­gun­gen berich­tet und die­se unter­sucht wurden.

Die knapp 30 Expo­na­te stam­men haupt­säch­lich aus den Bestän­den der Staat­li­chen Archi­ve in Mün­chen und in Bam­berg. Die Baye­ri­sche Staats­bi­blio­thek und das Deut­sche Medi­zin­hi­sto­ri­sche Muse­um in Ingol­stadt stell­ten Digi­ta­li­sa­te zur Verfügung.

Die Aus­stel­lung ist vom 18. Juli bis 27. Okto­ber 2023 im Staats­ar­chiv Bam­berg, Hain­stra­ße 39 zu den Öff­nungs­zei­ten des Archivs zu sehen (Mon­tag und Don­ners­tag 8.00– 16.00 Uhr, Diens­tag und Mitt­woch 8.00–18.00 Uhr, Frei­tag 8.00–12.30 Uhr); geschlos­sen am Fei­er­tag 15. August; Ein­tritt frei.

Zur Aus­stel­lung ist ein Begleit­heft erhält­lich, das zum Down­load bereit­steht: https://www.gda.bayern.de/fileadmin/user_upload/PDFs_fuer_Publikationen/Lehrausstellungen/3QE-2021–2024_Beesk_Begleitheft-Impfgegner.pdf