REGIO­MED-Kli­ni­ken wer­den wirt­schaft­lich wie­der eigenständig

logo regiomed kliniken

Siche­rung der Kran­ken­haus­ver­sor­gung in den Land­krei­sen Coburg, Hild­burg­hau­sen, Lich­ten­fels, Son­ne­berg und der Stadt Coburg – Kli­ni­ken sol­len künf­tig von kom­mu­na­len Trä­gern wie­der selbst getra­gen werden

Die Gesell­schaf­ter des REGIO­MED-Ver­bun­des haben in ihrer jüng­sten Sit­zung am 29. Sep­tem­ber 2023 ent­schie­den, dass die Kran­ken­häu­ser und ange­schlos­se­nen Ein­rich­tun­gen der ambu­lan­ten Ver­sor­gung künf­tig zur nach­hal­ti­gen Absi­che­rung wirt­schaft­lich getrenn­te Wege gehen und wie­der in die Ver­ant­wor­tung der ört­li­chen Trä­ger über­führt wer­den sol­len. Auf die­se Wei­se soll trotz einer sehr unter­schied­li­chen wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung der ein­zel­nen (Kran­ken-) Häu­ser sowie unter­schied­li­cher wirt­schaft­li­cher Rah­men­be­din­gun­gen in den ein­zel­nen Land­krei­sen der Fort­be­stand der Ein­rich­tun­gen mit jeweils indi­vi­du­el­len Maß­nah­men gesi­chert wer­den. Die ein­zel­nen GmbHs und die damit ver­bun­de­nen Arbeits­plät­ze blei­ben erhal­ten. Somit erfolgt eine Tren­nung in eigen­stän­di­ge Ein­hei­ten, gleich­wohl wer­den über die REGIO­MED-Kli­ni­ken GmbH die bestehen­den Syn­er­gien genutzt.

“Seit 1. Janu­ar 2023 sind deutsch­land­weit bereits min­de­stens 25 Kran­ken­haus­trä­ger insol­vent. Wir als Gesell­schaf­ter sind nun auch gezwun­gen, unse­re Kli­ni­ken wie­der in die eige­ne Hand zu neh­men, um hier­durch einer dro­hen­den Insol­venz ent­ge­gen­zu­wir­ken und den­noch eine unse­rer wich­tig­sten Pflicht­auf­ga­ben, die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit Kran­ken­haus­lei­stun­gen, sicher­zu­stel­len. Dies wird für uns alle kein ein­fa­cher Weg und auch ein enor­mer finan­zi­el­ler Kraft­akt, aber wir müs­sen die­sen Schritt jetzt gehen,” erläu­tert der Lich­ten­fel­ser Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner, Vor­sit­zen­der der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung von REGIOMED.

Die hohen Ver­lu­ste aus den ver­gan­ge­nen wirt­schaft­lich schwie­ri­gen Jah­ren von REGIO­MED konn­ten im Geschäfts­jahr 2022 in ein nahe­zu aus­ge­gli­che­nes Ergeb­nis gewan­delt wer­den. Für das Jahr 2023 und auch das Jahr 2024 wer­den aber wie­der Ver­lu­ste ent­ste­hen, da Aus­gleich­zah­lun­gen des Bun­des weg­fal­len und par­al­lel erheb­li­che Kosten­stei­ge­run­gen zu ver­zeich­nen sind.

Für den Kon­zern REGIO­MED bedeu­tet das, dass für das Wirt­schafts­jahr 2023 ein nega­ti­ves Ergeb­nis von min­de­stens 20 Mio. EURO erwar­tet wird. Das kann selbst mit der besten medi­zi­ni­schen Lei­stung nicht kom­pen­siert werden.

Die Rück­füh­rung der Kli­ni­ken an die Gebiets­kör­per­schaf­ten wird zwar die mög­li­chen Ver­lu­ste in den Fol­ge­jah­ren nicht auf­hal­ten oder redu­zie­ren, aber durch die dann schlan­ke­ren Ent­schei­dungs­struk­tu­ren kön­nen die jewei­li­gen Trä­ger bedarfs­ge­rech­ter und schnel­ler auf mög­li­che Ver­lu­ste und ört­li­che Not­wen­dig­kei­ten reagieren.

Es wird aus­drück­lich betont, dass die Zusam­men­ar­beit auf allen Ebe­nen kon­struk­tiv und ziel­ge­rich­tet erfolg­te, aber auf­grund der Viel­zahl der betei­lig­ten Stel­len natur­ge­mäß lang­wie­ri­ge Ent­schei­dungs­pro­zes­se not­wen­dig waren. Durch den grenz­über­grei­fen­den Zusam­men­schluss der REGIO­MED Kli­ni­ken aus Bay­ern und Thü­rin­gen müs­sen bis heu­te neben den REGIO­MED-Gre­mi­en und den kom­mu­na­len Ent­schei­dungs­gre­mi­en auch zwei unter­schied­li­che Rechts­auf­sichts­be­hör­den ein­ge­bun­den wer­den. Die­se wich­ti­ge Trans­pa­renz gegen­über den kom­mu­na­len Man­dats­trä­gern und die Ent­schei­dungs­ho­heit der vier Kreis­ta­ge, einem Stadt­rat und einer Ver­bands­ver­samm­lung birgt in der aktu­el­len Lage auf­grund der lan­gen Ent­schei­dungs­we­ge aber ein gro­ßes Risi­ko für den Kon­zern. In Anbe­tracht der der­zei­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen, wel­che sich nicht vor 2026 bes­sern dürf­ten, müs­sen Ent­schei­dun­gen nun­mehr sehr schnell getrof­fen und umge­setzt wer­den. Dies geht effek­ti­ver, wenn die Kli­ni­ken bei den kom­mu­na­len Trä­gern wie­der ange­dockt wer­den und hier maß­ge­schnei­der­te finan­zi­el­le Hil­fen erhalten.

Die­se Ent­schei­dung bil­det den Stand der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung vom 29. Sep­tem­ber 2023 ab und steht noch unter dem Zustim­mungs­vor­be­halt der kom­mu­na­len Gre­mi­en und der Auf­sichts­be­hör­den. Die wirt­schaft­li­che Abspal­tung der ört­li­chen Betriebs-GmbHs (Kran­ken­häu­ser und MVZs) von der REGIO­MED-Kli­ni­ken GmbH soll zum 01.01.2024 wirk­sam werden.

“Wir haben uns alle die­se Ent­schei­dung nicht leicht­ge­macht, denn wir waren mit der Sanie­rung des Kon­zerns auf der Ziel­ge­ra­de. Die aktu­el­le geo­po­li­ti­sche Lage, die Ener­gie­ko­sten, Infla­ti­on und Per­so­nal­ko­sten hat explo­die­ren las­sen, trifft der­zeit nahe­zu alle Kran­ken­häu­ser in Deutsch­land“, so der Lich­ten­fel­ser Land­rat und Vor­sit­zen­der der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung Meißner.

Künf­tig gel­ten für die Kli­ni­ken damit fol­gen­de Zuständigkeiten:

  • Kran­ken­haus­ver­band Coburg für die Kli­ni­kum Coburg GmbH und Kli­nik Neu­stadt GmbH einschl. MVZ
  • Land­kreis Hild­burg­hau­sen für die Hen­ne­berg-Kli­ni­ken GmbH einschl. Reha-Kli­nik und MVZ
  • Land­kreis Lich­ten­fels für die Helmut‑G.-Walther-Klinikum Lich­ten­fels GmbH einschl. MVZ
  • Land­kreis Son­ne­berg für die Medi­nos-Kli­ni­ken des Land­krei­ses Son­ne­berg GmbH einschl. MVZ