Love Sto­rys in Fran­ken: Lie­bes­ge­schich­ten aus 2.000 Jahren

Cover "Lovestorys in Franken"

Cover „Love­sto­rys in Franken“

In Fran­ken wird sich ver­liebt, ver­lobt, ver­hei­ra­tet, was das Zeug hält. Das mag zwar vie­ler­orts zutref­fen, doch in Fran­ken, so scheint es, sit­zen Amors Pfei­le beson­ders locker. So hat bei­spiels­wei­se Bam­berg die gering­ste Schei­dungs­quo­te, gemes­sen an den Ehe­schlie­ßun­gen. Davon scheint auch die Pro­mi­nenz Wind bekom­men zu haben, denn so eini­ge berühm­te Bezie­hun­gen haben ihren Ursprung in Fran­ken: Bri­git­te Bar­dots kurz­zei­ti­ge und doch inni­ge Lie­be zum frän­ki­schen Play­boy und Indu­stri­el­len­er­be Gun­ter Sachs wur­zelt hier. Albrecht Dürer lern­te sei­ne Agnes ken­nen, und Vic­to­ria und Albert, das Traum­paar des 19. Jahr­hun­derts, kann sich der Frän­ki­sche Amor auf die Fah­ne schrei­ben – die erste gro­ße Aus­lands­rei­se der Ver­mähl­ten führ­te sie in Alberts Hei­mat nach Coburg.

Von die­sen und vie­len mehr Roman­zen aus rund 2.000 Jah­ren Geschich­te erzäh­len Johan­nes Wil­kes und Micha­el Kniess in ihrem neu­en Buch »Love Sto­rys in Fran­ken«. Humor­voll und kurz­wei­lig taucht das Werk ein in die viel­fäl­tig auf­ge­stell­te roman­ti­sche Geschich­te des Fran­ken­lan­des. Denn hier wird geliebt: lei­den­schaft­lich, zärt­lich und erotisch.

Selbst in der ersten urkund­li­chen Erwäh­nung von Nürn­berg geht es nicht wie so oft um eine Stadt­er­he­bung oder einen krie­ge­ri­schen Feld­zug, son­dern um die Lie­be. 1050 ersuch­te der Adels­mann Richolf beim Kai­ser die Befrei­ung sei­ner Leib­ei­ge­nen Sige­na – ver­mut­lich um sie zu hei­ra­ten. Das Doku­ment ist »zu Norem­berc« gezeich­net und die älte­ste beleg­te Erwäh­nung der Noris.

Aber auch im Klei­nen fin­det hier die Lie­be statt – zwi­schen Jugend­freun­den, die erst im zwei­ten Anlauf zuein­an­der fin­den, zwi­schen völ­lig Frem­den, die sich das erste Mal vor dem Altar begeg­nen, und bei einem katho­li­schen Pfar­rer, der sich vor einer fol­gen­schwe­ren Ent­schei­dung sieht. Vor allem aber lie­ben die Bewoh­ner ihre Hei­mat. Die »Love Sto­rys in Fran­ken« zei­gen, dass das der rich­ti­ge Ort ist, um sich ein­mal mehr neu zu ver­lie­ben, ob in Land oder in Leute.