Ein Schmuck­stück in der Schul­land­schaft Bamberg

Die Beteiligten an der Sanierung des Glockenturms der Luitpoldschule (v.l.): Alfred Tröppner von der Firma Tröppner (Lisberg), Architekt Jürgen Rebhan, Hochbau-Abteilungsleiterin Natalie Zitzmann und Schulleiterin Monika Mühlhölzl. © Stadt Bamberg, Sonja Seufferth
Die Beteiligten an der Sanierung des Glockenturms der Luitpoldschule (v.l.): Alfred Tröppner von der Firma Tröppner (Lisberg), Architekt Jürgen Rebhan, Hochbau-Abteilungsleiterin Natalie Zitzmann und Schulleiterin Monika Mühlhölzl. © Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

Die Sanie­rungs­ar­bei­ten an der Luit­pold­schu­le fin­den mit der Erneue­rung des Glocken­turms ein bemer­kens­wer­tes Ende.

Viermal ist dieser Frauenkopf in dem Glockenturm eingefasst. ©Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

Vier­mal ist die­ser Frau­en­kopf in dem Glocken­turm ein­ge­fasst. ©Stadt Bam­berg, Son­ja Seufferth

Die Augen sind gesenkt, aber ihre Mün­der umspielt ein zufrie­de­nes Lächeln: Die vier Frau­en­köp­fe, die den ble­cher­nen Glocken­turm der Luit­pold­schu­le zie­ren, haben allen Grund zum Wohl­be­ha­gen, wur­den sie doch in den ver­gan­ge­nen Wochen mit­samt ihrem Umfeld auf­wen­dig erneu­ert. Es ist der Schluss­punkt unter eine umfang­rei­che Teil­sa­nie­rung der Schu­le, die im Jahr 2013 mit der Ertüch­ti­gung des Brand­schut­zes ihren Anfang nahm. „Das Gebäu­de ist jetzt ein abso­lu­tes Schmuck­stück gewor­den“, zeigt sich auch die Schul­lei­te­rin Moni­ka Mühl­hölzl begeistert.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke wür­dig­te bei einem Besuch der Bau­stel­le den Abschluss der Arbeit als „bedeu­ten­den Tag für die Schul­fa­mi­lie“. Im Rah­men des anspruchs­vol­len Vor­ha­bens, alle städ­ti­schen Schul­häu­ser zu sanie­ren und zu moder­ni­sie­ren, sei die Ertüch­ti­gung der 1901 vom Stadt­bau­mei­ster Hans Erl­wein im Jugend­stil errich­te­ten Luit­pold­schu­le ein ganz wich­ti­ger Bau­stein. „Die beste Bil­dung für unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler braucht gute Räum­lich­kei­ten. Des­halb inve­stie­ren wir aktu­ell 18,1 Mil­lio­nen Euro in die Bam­ber­ger Schul­land­schaft und davon allein rund 2,7 Mil­lio­nen Euro in die Luit­pold­schu­le“, beton­te Star­ke und dank­te allen am Bau betei­lig­ten Per­so­nen für ihren wert­vol­len Beitrag.

Die Spitze des sanierten Glockenturms. © Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

Die Spit­ze des sanier­ten Glocken­turms. © Stadt Bam­berg, Son­ja Seufferth

Der mit der Umset­zung beauf­trag­te Archi­tekt Jür­gen Reb­han gab einen Ein­blick in die prak­ti­sche Arbeit und sprach bei der Sanie­rung des kom­plett mit Titanz­ink umman­tel­ten Turms von einer beson­de­ren Her­aus­for­de­rung: Das Metall war nur in einem schein­bar guten Zustand, im Detail zeig­ten sich dann doch etli­che Ver­for­mun­gen, die sich im Ver­lauf der ver­gan­ge­nen 120 Jah­re erge­ben hatten.

„Wir haben dann ver­schie­de­ne Model­le ent­wor­fen, wie wir den Turm sanie­ren könn­ten – es gab sogar die Über­le­gung, ihn kom­plett abzu­bau­en, um an den ein­zel­nen Tei­len dann in Ruhe in Werk­stät­ten arbei­ten zu kön­nen“, erzähl­te Reb­han. Letzt­lich wur­de der Turm an Ort und Stel­le erneuert.

600 Kilo­gramm Titanz­ink verarbeitet

Feder­füh­rend bei die­ser Arbeit war die Fir­ma Tröpp­ner aus Lis­berg, die auch seit Jah­ren auf der Groß­bau­stel­le am Klo­ster St. Micha­el im Ein­satz ist. Dies­mal war sie jedoch auch auf Spe­zi­al­an­fer­ti­gun­gen von einer Manu­fak­tur aus Frank­reich ange­wie­sen, die besag­te Frau­en­köp­fe her­ge­stellt hat. „Ins­ge­samt haben wir 600 Kilo­gramm Titanz­ink auf dem gut elf Meter hohen Glocken­turm bis zum Wet­ter­hahn ver­baut“, erzähl­te Fir­men­chef Alfred Tröpp­ner. Die Arbei­ten hat­ten bereits im März begonnen.

Ein paar letz­te Fein­ar­bei­ten ste­hen an der Luit­pold­schu­le bis zum Jah­res­en­de noch aus, dann sind die Maß­nah­men in der Mem­mels­dor­fer Stra­ße 7A abge­schlos­sen. Neben der Gewähr­lei­stung des Brand­schut­zes und der Instal­la­ti­on neu­er Toi­let­ten­an­la­gen wur­den in den ver­gan­ge­nen Jah­ren unter ande­rem auch die Fen­ster aus­ge­tauscht, ein Son­nen­schutz instal­liert, der dem histo­ri­schen Gebäu­de gerecht wird, und der beein­drucken­den Fas­sa­de mit ihrem Zier­stuck und Mär­chen­ge­mäl­den zu neu­em Glanz ver­hol­fen. „Wir haben hier einen zeit­ge­mä­ßen Schul­stand­ort in einem präch­ti­gen histo­ri­schen Gebäu­de geschaf­fen“, freu­te sich Hoch­bau-Abtei­lungs­lei­te­rin Nata­lie Zitz­mann vom Immo­bi­li­en­ma­nage­ment der Stadt. In der Luit­pold­schu­le wer­den aktu­ell 124 Schü­le­rin­nen von der ersten bis zur vier­ten Jahr­gangs­stu­fe unterrichtet.