Bad Winds­heim: Beleb­te Häu­ser – Mit­tel­al­ter­ta­ge im Frei­land­mu­se­um vom 30. Sep­tem­ber bis 3. Okto­ber 2023

Vier Tage lang werden die Häuser in der Baugruppe Mittelalter und Stadt belebt. Foto: Fränkisches Freilandmuseum/Lisa Baluschek
Vier Tage lang werden die Häuser in der Baugruppe Mittelalter und Stadt belebt. Foto: Fränkisches Freilandmuseum/Lisa Baluschek

Spä­te­stens, wenn die flüs­si­ge, glü­hend hei­ße Bron­ze in die Form gegos­sen wird, heißt es auf­pas­sen, beson­de­re Kon­zen­tra­ti­on ist zudem beim kauf­män­ni­schen Rech­nen in der Schreib­stu­be gefragt, dage­gen steht beim Anfer­ti­gen des Ring­pan­zers stär­ker die Fin­ger­fer­tig­keit im Mit­tel­punkt: Das Mit­tel­al­ter mit den damals all­täg­li­chen Arbei­ten in der Werk­statt, im Haus und auf dem Feld ist wäh­rend der Mit­tel­al­ter­ta­ge zu erle­ben, die vom 30. Sep­tem­ber bis 3. Okto­ber 2023 im Frän­ki­schen Frei­land­mu­se­um statt­fin­den. Im Zen­trum ste­hen auch in die­sem Jahr die Bau­grup­pe Mit­tel­al­ter und die Bau­grup­pe Stadt, deren Häu­ser von Mit­glie­dern ver­schie­de­ner Living-Histo­ry-Grup­pen belebt werden.

Für Besu­che­rin­nen und Besu­cher gibt es nicht nur viel zu sehen, Kin­der kön­nen beim offe­nen Mit­mach­pro­gramm zudem selbst erle­ben, dass Geschick­lich­keit und eine gro­ße Por­ti­on Glück bereits im Mit­tel­al­ter wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen waren, um ein Spiel wie etwa das Nüss­chen­spiel für sich zu ent­schei­den. Im Fokus ste­hen wäh­rend der vier Mit­tel­al­ter­ta­ge alte Hand­werks­tech­ni­ken wie die histo­ri­sche Tex­til­her­stel­lung und das All­tags­le­ben von bäu­er­li­chen Fami­li­en und Hand­wer­kern. Die­sem wid­met sich die Grup­pe „Städ­ti­sches Auf­ge­bot 1476 e.V.“ in der Bau­grup­pe Mit­tel­al­ter, auch das im ver­gan­ge­nen Jahr eröff­ne­te Bad­haus aus Wen­del­stein wird von Mit­glie­dern der Grup­pe mit Leben erfüllt, dort demon­strie­ren eine Bade­rin, Bade­mäg­de und ‑knech­te die einst schweiß­trei­ben­de Arbeit.

Rund 100 Jah­re wei­ter zurück in der Geschich­te gehen die Dar­stel­le­rin­nen und Dar­stel­ler der Grup­pe „Bay­reuth 1320“ in der Bau­grup­pe Stadt, sie geben einen Ein­blick in Hand­werks­tech­ni­ken, wie sie wäh­rend der zwei­ten Hälf­te des 14. Jahr­hun­derts den All­tag bestimm­ten und zei­gen das ein­fa­che Leben in der Stadt. Ein wei­te­rer Zeit­sprung führt Besu­che­rin­nen und Besu­cher in das Hoch­mit­tel­al­ter, die Grup­pe „Col­le­gi­um Arte­fi­ci­um“ belebt das Stein­haus aus Mat­ting, der­weil ste­hen im Archäo­lo­gi­schen Gehöft neben dem Bron­ze­gie­ßen ins­be­son­de­re die Zube­rei­tung von Mahl­zei­ten im Mittelpunkt.

Zum wei­te­ren Rah­men­pro­gramm der Mit­tel­al­ter­ta­ge gehö­ren Füh­run­gen, bei­spiels­wei­se beleuch­tet der Archäo­lo­ge Mar­tin Nad­ler, Kreis­hei­mat­pfle­ger für Archäo­lo­gie des Land­krei­ses Neu­stadt a.d.Aisch-Bad Winds­heim, den vor- und früh­ge­schicht­li­chen Haus­bau und zeigt dabei auf, wie weit ent­wickelt die Fach­werk­tech­ni­ken bereits im frü­hen Mit­tel­al­ter waren. Treff­punkt für die an allen vier Tagen um 11:00 Uhr begin­nen­den Füh­run­gen ist die Schaf­scheu­ne aus Virns­berg. Eben­falls wäh­rend des kom­plet­ten Zeit­raums der Mit­tel­al­ter­ta­ge ist der Musi­ker Knud Seckel im Frei­land­mu­se­um zu erle­ben, der mit­tel­al­ter­li­che Lyrik und Epik aus ver­schie­de­nen Epo­chen vor­trägt und Hin­ter­grün­de erläu­tert. Abge­run­det wird das Pro­gramm zudem durch hand­werk­li­che Vor­füh­run­gen wie Pfeil- und Bogenbauen.