World-Cle­a­nup-Day in Bam­berg: Posi­ti­ve Ent­wick­lung beim Müllsammeln

Bürgermeister Jonas Glüsenkamp freute sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der Erba-Insel über die Zertifizierung von Bamberg als World- Cleanup-Kommune. © Stadt Bamberg, Michael Memmel
Bürgermeister Jonas Glüsenkamp freute sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der Erba-Insel über die Zertifizierung von Bamberg als World- Cleanup-Kommune. © Stadt Bamberg, Michael Memmel

Vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­gern haben sich am Sams­tag wie­der am Akti­ons­tag beteiligt

Tobias Schenk, der Leiter des Klima- und Umweltamtes, wird beimMüllsammeln unterstützt von seinem Sohn Valentin. © Stadt Bamberg, Michael Memmel

Tobi­as Schenk, der Lei­ter des Kli­ma- und Umwelt­am­tes, wird beim Müll­sam­meln unter­stützt von sei­nem Sohn Valen­tin. © Stadt Bam­berg, Micha­el Memmel

Mit zwei klei­nen Über­ra­schun­gen war­te­te der World-Cle­a­nup-Day in Bam­berg am ver­gan­ge­nen Sams­tag auf. Die erste gab es gleich zum offi­zi­el­len Auf­takt auf der Erba-Insel: Bam­berg ist jetzt offi­zi­ell „zer­ti­fi­zier­te World-Cle­a­nup-Kom­mu­ne“ und reiht sich damit ein unter 52 Städ­te in Deutsch­land, die aktiv für eine sau­be­re Umwelt ein­tre­ten. Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp freu­te sich über die Aus­zeich­nung, wünscht sich aber noch mehr: „Müll sam­meln und ent­fer­nen ist eigent­lich die schlech­te­re Vari­an­te. Die bes­se­re ist, den Müll gar nicht erst ent­ste­hen zu las­sen oder kor­rekt zu entsorgen.“

Eine kom­mu­na­le Ver­packungs­steu­er, wie sie jetzt von Tübin­gen erfolg­reich ein­ge­führt und von Gerich­ten als recht­mä­ßig ein­ge­stuft wur­de, könn­te hier einen Weg bie­ten. „Wir wür­den die­je­ni­gen an den Kosten für die Ent­sor­gung betei­li­gen, die Ver­packungs­müll ver­kau­fen und kau­fen“, erklär­te Glü­sen­kamp, nach­dem ihm Tobi­as Schenk, der Lei­ter des Kli­ma- und Umwelt­am­tes, und Umwelt­schutz­in­ge­nieu­rin Dag­mar Jüt­te­mann das Zer­ti­fi­kat über­ge­ben hat­ten. Mit einer eige­nen World-Cle­a­nup-Day-Flag­ge kann künf­tig auf sol­che Samm­lun­gen auch unab­hän­gig vom Akti­ons­tag im Sep­tem­ber hin­ge­wie­sen wer­den. Schließ­lich fin­den die­se regel­mä­ßig in Bam­berg statt. „In die­sem Jahr haben wir schon acht unter­schied­li­che Sam­mel­ak­tio­nen bei uns regi­striert“, berich­tet Dag­mar Jüttemann.

Ein Dut­zend Bür­ge­rin­nen und Bür­ger hat­te sich am Sams­tag an der Erba-Insel ein­ge­fun­den, um am World-Cle­a­nup-Day wie an ande­ren Orten in der Stadt auch die Natur von gedan­ken­los ent­sorg­ten Abfäl­len zu befrei­en. Bür­ger­mei­ster Glü­sen­kamp dank­te allen, die mit Hand­schu­hen und Greif­zan­gen den Abfall auf­ho­ben: „Sie tun damit nicht nur etwas für die Umwelt, sie lei­sten auch einen wert­vol­len Bei­trag für das Gemein­wohl und tra­gen den Prä­ven­ti­ons­ge­dan­ken hin­aus in die Stadt.“

Susanne und Jürgen Müller zeigen, wie vergleichsweise wenig Müll amSamstag auf der Erba-Insel zu finden war. © Stadt Bamberg, Michael Memmel

Susan­ne und Jür­gen Mül­ler zei­gen, wie ver­gleichs­wei­se wenig Müll am Sams­tag auf der Erba-Insel zu fin­den war. © Stadt Bam­berg, Micha­el Memmel

Dass die­ser lang­sam bei den Men­schen ankommt, zeig­te eine Stun­de spä­ter ein erster Blick in die Müll­beu­tel der Samm­le­rin­nen und Samm­ler. „Es ist schon weni­ger gewor­den im Ver­gleich zum Vor­jahr“, mach­te Tobi­as Schenk auf die zwei­te klei­ne Über­ra­schung auf­merk­sam. Das Ehe­paar Susan­ne und Jür­gen Mül­ler, das in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Erba-Insel wohnt und sich in Beglei­tung ihres Hun­des an der Akti­on betei­lig­te, bestä­tig­te die­sen Ein­druck. „Wir haben das auch schon schlim­mer erlebt, wenn wir beim Gas­si gehen oder beim Jog­gen am frü­hen Mor­gen auf der Erba unter­wegs sind, lie­gen teil­wei­se schon vie­le Hin­ter­las­sen­schaf­ten von Par­tys oder vom Pick­nick rum“, berich­te­te Jür­gen Mül­ler. Am Sams­tag sei­en es vor allem unzäh­li­ge Ziga­ret­ten­kip­pen und Kron­kor­ken gewe­sen, die gera­de rund um die Sitz­mög­lich­kei­ten am Boden gele­gen hät­ten. Ein Lob gab es von Ehe­paar Mül­ler für die Mit­ar­bei­ten­den von Bam­berg Ser­vice: „Die kom­men wirk­lich regel­mä­ßig zum Ent­lee­ren der Abfall­ei­mer und neh­men auch zuver­läs­sig den Müll mit, der sich drum her­um ange­sam­melt hat.“

So erfreu­lich es ist, dass weni­ger Unrat in die­sem Jahr zu fin­den war, so ärger­lich sind ein­zel­ne Fund­stücke: „Das hät­te man doch wirk­lich in einen Abfall­ei­mer wer­fen kön­nen – gera­de auf dem Sams-Spiel­platz“, schüt­tel­te Tobi­as Schenk den Kopf und prä­sen­tier­te ein Ein­weg-E-Ziga­ret­te, die er im Sand gefun­den hat. Ins­ge­samt waren es 110 Kilo­gramm Müll, die am Sams­tag beim World Cle­a­nup Day an zwei Abla­ge­or­ten von Bam­berg Ser­vice am Ende auf­ge­le­sen wur­den – eine deut­lich nied­ri­ge­re Men­ge als im Vor­jahr bei etwa glei­cher Betei­li­gung der Bevölkerung.